Chivalry: Medieval Warfare

Blut, Schwerter und beinharte Gemetzel – Hier fliegen nicht nur Köpfe!

Mit Chivalry: Medieval Warfare erschien 2012 ein Titel, welcher uns mit ordentlich Schwung in wilde Kämpfe im mittelalterlichen Setting beförderte. Das Projekt fand seinen Beginn als Modifikation für Half Life 2 und trug den Titel Age of Chivalry. Schon damals schafften es die Macher ein recht knackiges Kampfsystem zu schaffen, welches ordentliche und vor allem atmosphärische Zweikämpfe mit Schwert und Plattenpanzer versprach. Was 2008 als Mod begann, ist heute ein eigenständiges Spiel, welches von den gleichen Jungs geschaffen wurde. Die Modder von damals gründeten die Torn Banner Studios und entwickelten Ihre Modifikation zu einem eigenständigen Spiel. Den Sprung vom Hobby zum Beruf schafften sie auch durch die Unterstützung auf Kickstarter, mit welchem sie das Projekt zum Teil finanzierten. Chivalry: Medieval Warfare war einer der ersten Titel, welcher mithilfe der Crowdfunding Plattform erfolgreich veröffentlicht wurden – Hut ab!

Chivalry Medieval Warfare Eine Belagerte Burg

Doch kommen wir endlich zum Spiel selbst; Das Game ist auf reine Gefechte der Spieler im Multiplayer ausgelegt. Wer ein packende Kampagne um Ruhm und Ehre erwartet, wird hier nicht fündig. In Chivalry: Medieval Warfare bekämpfen sich die edlen Ritter von Agatha und die verräterischen Krieger des Mason Ordens, einer Freimauervereinigung. Die Freimaurer wollen den König stürzen, was die rechtschaffenen Streiter von Agatha natürlich verhindern wollen. Daraus ergibt sich schon die einfache Hintergrundgeschichte, weshalb wir uns in diesem Titel die Köpfe einschlagen.

Chivalry Medieval Warfare Ritter gegen Ritter

In den Gefechten hauen wir uns entweder in klassischer Deathmatch Manier Stahl um die Ohren, oder versuchen uns in Team-Missionen zu behaupten. Diese sind zwar recht einfach gestrickt, machen aber dennoch einigen Spaß. So verteidigen oder attackieren wir und haben bestimmte Ziele, die wir nacheinander abarbeiten. Auf der Karte Stoneshill-Tal müssen die Freimaurer als erstes die Bauern eines Dorfes niedermachen, nur um danach einen schweren Rammbock vor die Tore der Festung zu befördern um am Ende in den Mauern der Burg den König selbst zu erschlagen. Während ich als Ordenskrieger also die Aufgabe habe, die Königstreuen Stück für Stück zurückzudrängen, versuchen diese natürliche alles, um sich nicht in die Enge treiben zu lassen. Besonders stimmig ist hier, dass sobald das Tor durchbrochen wurde, einer der Verteidiger automatisch zum König wird und sein Leben nun entscheiden für Sieg und Niederlage ist.

Chivalry Medieval Warfare Da verliert man schon mal den Arm

Durch die wandernden Missionsziele, kommt ordentlich Bewegung in die Kämpfe. Die Schlachtfelder sind alle gut durchdacht und bieten viele Möglichkeiten mit Ihnen zu interagieren. Wir können kochendes Pech über Belagerer schütten, Felsbrocken die Hänge hinabrollen oder uns von Lastenkränen auf die Mauern befördern lassen. Weiterhin spielen sich die Maps angenehm, es gibt immer mehrere Wege zum Ziel und in den engen Gängen einer Burg kann man seinen Gegner oft recht elegant in eine Falle locken. Neben den Funktionalität der Karten, sind sie auch sehr stimmungsvoll und lassen uns schnell in den Krieg um das Königreich Agatha eintauchen. Da bekämpfen sich am Horizont zwei mächtige Flotten oder es stehen ganze Siedlungen in Brand.

Chivalry Medieval Warfare Ein Bauer vor der Burg

Anders als in der Mod Age of Chivalry bietet uns Chivalry: Medieval Warfare nicht 9, sondern nur 4 Klassen (Bogenschütze, Waffenknecht, Pikenier und Ritter). Diese sind jedoch dank zahlreicher Möglichkeiten diese Auszurüsten weitaus umfangreicher als im Vorgänger. So kann jede der Klassen mit verschiedenen Haupt- und Nebenwaffen als auch Schilden und Wurfäxten ausrüsten. Neben den im Nahkampf agierenden Klassen gibt es Bogen und Armbrustschützen, welche aus der Ferne zuschlagen. Auch hier gibt es eigentlich nur positives zu berichten. Während zur Veröffentlichung des Titels vor allem die Fernkämpfer noch Feinschliff benötigten, sind heute alles Klassen gut ausbalanciert. Jede hat Vort und Nachteile und spielt sich wunderbar anders. Während ich anfangs bevorzugt den Ritter spielte, musste ich für den Waffenknecht ordentliche Umdenken. Allgemein besitzt das Spiel eine steile Lernkurve und will gemeistert sein. Wer von Call of Duty hier her wechselt, wird einige Zeit brauchen, um auch nur ansatzweise so sicher wie im Shooter über die Maps zu heißen. Am Anfang heißt es dann meist nur sterben, sterben und sterben.

Chivalry Medieval Warfare Angriff aus dem Sprung

Das ist aber nicht so schlimm, erste Erfolge stellen sich schnell ein und bald freut man sich über jeden parierten Schlag und jeden niedergestreckten Feind. Das Geheimnis ist die Komplexität des Kampfes, wir haben verschiedene Schläge, Stiche, Paraden und Tritte, um unsere Kämpfe zu bestreiten. Neben den Attacken selbst, ist auch die Bewegung unseres Charakters äußerst wichtig. Ausweichen, vorstürmen oder ein Sprungangriff. Wir können frei entscheiden und müssen das auch. So schafft es der Block mit der Waffe nur in einem begrenzten Zeitraum, uns zu schützen. Wir müssen also im richtigen Moment die Waffe hochreißen, um nicht in Stück gehackt zu werden. Während wir uns am Anfang noch ungelenk und unfähig vorkommen, geht das Kampfsystem mit der Zeit leicht von der Hand und wir treffen Entscheidungen reflexartig. So ähnlich müsste es auch in einem Kampf ablaufen, wer hier viel überlegt, verliert seinen Kopf, wer aber instinktiv kämpft, wird triumphieren, zumindest mit etwas Glück.

Chivalry Medieval Warfare Mit dem Bogen in den Kampf

Chivalry: Medieval Warfare bietet für alle, die keine Lust mehr auf Schießbügel und einen nächsten Call of Duty Teil haben, eine ordentliche Abwechslung. Actionreiche und beinharte Kämpfe, gute Effekte und eine exzellenter Sound sorgen für gelungene Kämpfe im mittelalterlichen Setting. Für 23 Euro auf Steam ist der Titel für Fans solcher Spieler klar zu empfehlen. Wer also Lust auf spannende Gefechte zwischen maximal 64 Rittern und Landsknechten hat, der sollte zugreifen!

Johann von Ti
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