Depressionen eines Gamers

Einfach ein paar Gedanken – Nichts handfestes, aber dennoch ernst.

Ich bin schon als kleiner Junge auf Spiele wie Stronghold, Age of Empires abgefahren, habe Spy Fox geliebt und war einfach sehr am Gaming interessiert. Und das hat sich nicht verändert, hat sich eher intensiviert, sodass Gaming für mich ein ganz wichtiger Bestandteil im Leben ist. Sicher nicht der Wichtigste, nicht der Einzige, aber doch ganz wichtig. Ich liebe es, ein tolles, neues Spie zu finden und einfach ein paar Stunden mit diesem zu verbringen. Ob das eine neue Welt ist, in dem ich mich mit betrunkenen Goblins schlage oder mit ganzen Armeen die Weltherrschaft an mich reiße. Auch entdecke ich gerne neues, kann mich an bestimmten Gameplay Elementen erfreuen und kann ein Spiel lieben, das eben nicht eine „aktuelle Grafik“ bietet. Doch leider wird man immer wieder mit Aussagen konfrontiert, die einen nur verächtlich schnauben lassen.

Gaming ist lange Massentauglich, was als solches wirklich toll ist. Keinem ist Gaming mehr peinlich, gespielt wird überall und zu jeder Zeit. Und jeder hat seine Meinung zum Thema und teilt diese auch gerne mit allen anderen im Internet. Auch das ist gut, mache ich auf Game 2 nichts anderes. Aber warum muss man das Gefühl haben, dass ca. 80% aller Spieler, die man Online trifft, kleine Kinder sind, die mit ihren hohen Stimmchen den TeamSpeak zu einer Todeszone machen und flamen was das Zeug hält? Und trifft man sie nicht im Spiel, schnappt man auch mal ihre Gespräche auf, wenn man durch die Stadt läuft oder einem Kommentar-Verlauf auf YouTube folgt. Da werden PVP Games in Minecraft als ganz besonders umfangreiche Thematik beschrieben oder die neuesten Videos von irgendwelchen „supa koolen“ Lets Playern geschaut. Grob habe ich da auch nichts gegen, aber oft kann ich da nicht weghören und werde dann mit Aussagen konfrontiert, die einem die Gamer Ohren Bluten lassen.

Call of Duty: MW 2 wird, mal davon abgesehen das die Kiddis erst um die 11 Jahre alt sind, als uraltes Call of Duty betitelt. Watch Dogs 2 hätte für sein Alter (Release 2014) noch eine ganz gute Grafik und eigentlich ist Minecraft eh das einzige gute Spiel in der Welt. Und dass da so für Kinder ist, finde ich auch nicht schlimm: Klar ist das Grundkonzept des Titels cool und für Kinder ganz großartig und spannend. Aber das Problem bei Kindern ist, dass sie leicht zu beeinflussen sind, die Welt nicht richtig verstehen, nicht merken, wenn man sie ausnutzt und abzieht. Minecraft ist so sagenhaft kommerzialisiert, dass es weh tut. Und die YouTuber dahinter schlagen weiter in die Kerbe und holen noch den letzten Cent aus den Sparschweinen der Kinder. „Fachbücher“ über Minecraft mit billigen Tipps, geklauten Anleitungen und peinlichen Aussagen. Das beste an den Dingern: Mit jedem Update funktionieren viele der gezeigten Kniffe gar nicht mehr. Aber egal, Geld bringt es ja trotzdem. Zeitgleich werden Kuscheltiere, Karten, Shirts und im Grunde alles was geht mit Minecraft Motiv verkauft.

Ich habe nichts dagegen, dass es YouTuber gibt, die nur hirnlose Vidoes machen oder Firmen, die noch Stuff zu ihren Games anbieten. Aber es stört mich, wenn man der Jugend eintrichtert, dass bestimmte Dinge gekauft werden sollten. Am besten noch auf Drittanbieter-Seiten, die im Hintergrund heimlich von den YouTubern betrieben werden. Geld fließt eben überall und Kinder sind einfach zu beeinflussen, sodass man schnell viel Geld machen kann. Darum finde ich so viele Kanäle auf YouTube abstoßend und bin deprimiert, dass neben Kosmetik, dummen und „total echten“ Pranks auch Gaming voll in dieses System der Ausbeutung von Kindern integriert ist. Keine Ahnung… vielleicht bin ich viel zu empfindlich, aber mich stört das doch enorm und nimmt mir so manchen Tag die Lust, selbst etwas zum Thema Gaming zu schreiben / aufzunehmen.

Johann von Ti
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