Justice League: die Vereinigung der DC Comic Helden im Franchise

Findet das mit den Superhelden-Filmen eigentlich auch noch mal ein Ende?

Comicfreunde und Actionfans verharren jetzt schon in Lauerstellung, denn im November kommt der erste Teil des Zweiteilers „Justice League“ in unsere Kinos. Regisseur Zack Snyder hat sich hoffentlich ordentlich ins Zeug gelegt, denn die Erwartungen sind groß (naja, bei mir eher nicht so) – und der für 2019 geplante zweite Teil soll schließlich auch noch vom ausgelösten Hype profitieren: Heute ein kleiner Einblick in die Superheldenwelt von DC.

Das sperrige Wort „Gerechtigkeitsliga“ geht bei Weitem nicht so sanft über die Lippen wie das knackige „Justice League“. Darum wird das Superhelden-Team des Marvel-Konkurrenten hierzulande kaum mit seinem deutschen Namen bezeichnet, obwohl dieser zweifellos existent ist. Zur ursprünglichen Besetzung der hochkarätigen Truppe zählen große Namen wie Batman, Superman, Flash und Wonder Woman. Auch Green Lantern, Martian Manhunter und Aquaman trugen schon früh ihren Teil dazu bei, dass Unschuldige gerettet und Bösewichte effektiv bestraft wurden. Als ihr Schöpfer gilt Gardner Fox, der seit den 30er Jahren als Buchautor für DC Comics arbeitete und ab 1960 sein Herzblut in die Justice League, kurz JL, fließen ließ. Für seine Arbeit erhielt der kreative Künstler gleich mehrere Auszeichnungen, einige davon posthum.

Die Werke des Comicautors schlagen bis heute hohe Wellen, längst haben seine Charaktere ihr ursprüngliches Medium verlassen und sich auf neue Pfade begeben. Die Zeichentrickserie „Die Superfreunde“ griff ab 1972 erstmals die Grundidee der Gerechtigkeitsliga auf, sie lief bis ins Jahr 1985. Später dann, ab 2001, flackerte die ebenfalls gezeichnete Serie „Die Liga der Gerechten“ über die Bildschirme, die sich schon ein gutes Stück mehr an die Vorlage hielt. 1997 durften sich DC-Fans dann über den ersten JL-Realfilm freuen, der eigentlich als Pilotfilm einer Serie vorangehen sollte. Leider war diesem Projekt ein so bescheidener Erfolg beschieden, dass es nach dem Spielfilm abgeblasen wurde. Erst 2005 schaffte es „Justice League of America“ ins deutsche Fernsehen, gesendet von RTL.

Justice League of America TV Pilot Show

Ja, 1997 sah die Welt der Superhelden dann doch noch… etwas anders aus als heute.

Die einzelnen Helden verbuchten bis dato eine große Portion mehr Erfolg für sich, richtiggehend legendär ist beispielsweise die Dark-Knight-Trilogie – und die Anzahl der Superman-Filme lässt ich gerade noch so schätzen. Das Online-Journal Moviepilot stellte im Rahmen einer Umfrage fest, dass „Man of Steel“ aus dem Jahr 2013 auf der Beliebtheitsskala knapp vor dem Christopher-Reeves-Klassiker „Superman“ von 1978 rangiert. Reeves rettete gleich viermal hintereinander im enganliegenden Heldenkostüm die Welt und galt lange Zeit als das originale Gesicht von Superman.

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Im Videospiel „Justice League Heroes“ fanden die DC-Helden dann doch wieder zusammen, und zwar auf sämtlichen bekannten Spielkonsolen von Playstation über Nintendo DS bis Xbox. Das war 2006, also etwa 46 Jahre nachdem Fox Gardner die Truppe zum ersten Mal zusammenfügte. Hätte der Autor sich zu Lebzeiten diesen Erfolg ausmalen können? Die lawinenartige Ausbreitung der virtuellen Welt war in den 60er Jahren nicht einmal zu erahnen, heute gibt es zahlreiche digitale Abenteuer und sogar Slot Machines als unterhaltsame Anlehnung an die Gerechtigkeitsliga und jede Menge weiterer Games mit den höchst unterschiedlichen Charakteren, die sich in einem Ziel einig sind: die Welt vom Bösen zu befreien. Apropos digital: Superman-Darsteller Henry Cavill musste sich für seinen Auftritt in „Justice League“ einer virtuellen Rasur unterziehen, da er im teilweise zeitgleich gedrehten Film „Mission: Impossible 6“ laut Vertrag einen echten Bart zu tragen hatte. Und Superman mit Schnauzbart geht schließlich gar nicht… obwohl… hätte irgendwie auch was. Nunja.

Doch tatsächlich bin sehr skeptisch, was Justice League betrifft, immerhin hat mich der letzte große Superhelden-Blockbuster „Wonder Woman“ extrem enttäuscht, obwohl der Film von der Filmgemeinde so gut aufgenommen wurde (Wonder Woman gehört tatsächlich zu den Top 100 weltweit erfolgreichsten Filmen…). Die Kinokassen glühten zumindest und die Mehrheit scheint vom Superhelden-Spektakel begeistert. Ich hoffe einfach nur, dass man mit Justice League nicht weiter plump Action von der Stange produzieren wird, aber ich vermute, dass ich da lange hoffen kann – Viel zu gut scheint das, in meinen Augen völlig verbrauchte Setting, an den Kinokassen zu funktionieren. Naja, abwarten und Tee trinken.

Justice League - Wonder Women ist blöd

Die Gerechtigkeitsliga der 60er Jahre hat inzwischen deutlichen Zuwachs bekommen, mittlerweile gehören auch schillernde Figuren wie Plastic Man, Cyborg, Firestorm, Green Arrow, Captain Atom und Vixen dazu. Die Superkraft geht eben niemals aus und schnell kann man da noch ein paar neue Gesichter etablieren, schließlich kann man dann, sollte die neue Figur gut ankommen, direkt eine eigene Filmreihe produzieren. Im aktuellen Film wird der aus „Batman vs. Superman“ (ein ebenfalls extrem mieser Superhelden-Film) bekannte Steppenwolf die Heldentruppe in Atem halten, ihm kommt die Rolle des Hauptbösewichtes zu. Zack Snyder kündigte auch bereits einen Auftritt des Schurken Metallo an, einem traditionellen Superman-Gegner, dessen Bewusstsein sich in einem Roboterkörper verbirgt.

Justice League - Filme 2017

Ob sich der Gang ins Kino im November lohnt, wage ich stark zu bezweifeln. Wer mehr als Action garniert mit einer bunten Truppe an Superhelden erwartet, wird vermutlich bitter enttäuscht werden. Besonders nach „Wonder Woman“ bin ich mehr als skeptisch, ob sich die DC-Superhelden überhaupt nicht qualitativ aufraffen können, denn aktuell sehe ich hier eher einen Trauerzug, zumindest wenn man einen gewissen Anspruch an seine Superhelden-Filme hat.

 

 

Johann von Ti
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