Steam – Valve überprüft nun Mods vor Release um Betrug im Workshop vorzubeugen

CS:GO Free Skins - Steam-Workshop Phishing-Mods

Schon seit einigen Jahren gab es im Steam-Workshop massive Probleme, wenn es um betrügerische Modifkationen ging. Solche „Mods“ wurden von Betrügern massenhaft im Workshop hochgeladen und warben unter anderem mit „kostenlosen Skins“ für Spiele wie Counter-Strike: Global Offensive. In den vermeintlichen Modifkationen wurde dann ein Link zu einer Phishing-Website abgelegt, auf welcher dann die Login-Informationen der User abgegriffen werden sollten. Allein dieser Umstand ist eigentlich schon untragbar, jedoch litten zusätzlich die ehrlichen Modder unter den Betrügern, weil diese ihre „Phishing-Mods“ durch massenhaften Einsatz von Bots in die Workshop-Charts schoben, und andere Titel mit schlechten Bewertungen verdrängten. Damit war das gesamte Workshop-System schon seit langer Zeit untergraben und korrumpiert.

Denn bis vor kurzem reagierte Valve zwar mit der zügigen Löschung der betrügerischen Modifkationen und auch die massenhaft gesetzten Negativ-Bewertungen bei regulären Mods wurden rückgängig gemacht, jedoch hatten die Betrüger ihre Masche längst vollständig automatisiert. Auf diese Weise wurde nach jeder Löschung einer betrügerischen Modifikation das exakt selbe „Projekt“ erneut hochgeladen und entsprechend in die Workshop-Charts gebracht. Demnach wechselten sich manipulierter und bereinigter Workshop schon fast im Sekundentakt ab. Eine eigentlich unhaltbare Situation, der Valve in meinen Augen viel zu lange Raum gewährte.

Ablauf der Prüfung durch Valve

Doch am 12. August gab man bei Valve bekannt, ab sofort den Workshop bestimmter Titel aktiv zu moderieren, um eben jener Betrugsmasche ein Ende zu setzen. In einem entsprechenden Post erklärt Valve, wie das Verfahren funktioniert:

Wer erstmals eine Modifikation im Workshop hochladen möchte, muss dies zunächst via E-Mail verifizieren. Danach soll das Projekt dann von Valve manuell überprüft und anschließend freigegeben werden. Valve selbst gibt an, dass dieser Vorgang nicht länger als einen Tag in Anspruch nehmen sollte (und die meisten Anfragen sogar innerhalb einer Stunde bearbeitet werden).

Neben neuen Modifikationen selbst, sollen auch Updates der Mods diesen Prozess durchlaufen, wobei die zuvor schon freigegebene Version währenddessen weiterhin heruntergeladen werden kann. Auch sollen etablierte Modder mit hoher Anzahl von Abonnenten und Abstimmungen nicht überprüft werden. Unter anderem wird betont, dass sich die Kontrollen lediglich auf die betrügerischen Scamming-Methoden beziehen und etwa Mods pornografischer Natur nicht herausgefiltert werden sollen.

Letztlich werden, wie eingangs erwähnt, nur einzelne Workshops zukünftig moderiert. Dabei handelt es sich vornehmlich um die Titel, bei welchen die Betrüger besonders aktiv waren. Das betrifft aktuell nur Workshops von Valves eigenen Titeln, darunter Counter-Strike: Global Offensive, Dota 2 und Team Fortress 2.

Fazit

Ich muss sagen, dass dieser Schritt zwar lange überfällig, aber nun eben auch endlich gemacht wurde. Zunächst mag es sich nicht gut anhören, dass Valve nun Modifikationen vor Release prüfen will, jedoch geht es dabei ja darum, die massenhaften Betrugsversuche einzudämmen und so ehrlichen Moddern wieder eine Plattform zu bieten. Wichtig ist auch, dass Valve betont, dass man sich bei der Moderation explizit um betrügerische Inhalte kümmern will. Das ist wichtig, damit zukünftig auch weiterhin die kreative Freiheit von Modifikationen gewahrt bleibt. Aber tatsächlich hört sich das alles bislang recht gesund an und ich fürchte eigentlich keine große Zensur-Welle für Modifikationen auf Steam.

Nun muss nach all dem Lob aber auch ein wenig Kritik geäußert werden. Denn jetzt, wo zumindest besonders betroffene Teile des Workshops gegen Betrug gesichert werden sollen, sticht die Problematik im eigentliche Steam-Store noch saurer auf. Dort ist Betrügern zwar durch interne Paywalls zum Einstellen eines Spiels eine gewisse Hürde gesetzt, dennoch lassen sich immer wieder Spiele auf Steam finden, die ganz klar gegen geltendes Recht verstoßen oder qualitativ mehr als minderwertig sind. Solche Titel überschwemmen den Store geradezu. Eine gewisse Kontrolle wäre hier tatsächlich angebracht und man kann nur hoffen, dass Valve auch hier in nächster Zeit nachbessert.

Johann von Ti
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