The Elder Scrolls 5: Skyrim

Lange haben wir darauf gewartet. Am 11. November 2012 stand der neue Teil der TES-Reihe in den Regalen und harrte dem Andrang tausender Fans und neuen Spielern der Serie. Auch wir konnten uns nicht gedulden, das Spiel später als am Release zu kaufen.

Der erste Eindruck war tatsächlich gut. Das Spiel präsentiert sich uns in edler Metallbox mit Kunststoffmantel, gibt kleine Eindrücke von Gameplay und Spielsystem. Schnell ist die Verpackung geöffnet, die Scheibe im Laufwerk und durch leises Summen begleitet öffnet sich das Auto Run. Hier begehen wir den ersten Fehler, der den „nächsten ersten Eindruck“ stark beeinträchtigte: Wir klicken gutgläubig, wie wir sind auf „Installieren“ und sehen zu, wie sich Steam öffnet. Verwundert beobachten wir, wie das Programm beginnt, das Spiel aus den Internet herunter zu laden.

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Flüche und zorngeladene Tiraden richten sich gegen Steam und Bethesda – Welche Dreistigkeit, uns eine CD ohne Inhalt zu verkaufen, deren einzige Funktion darin besteht, Steam zu öffnen, auf dass unser Spiel aus dem Internet geladen wird! Verärgert warten wir gut 20 Stunden, immer wieder auf die Entwickler und auf Steam schimpfend. Erst nach dieser Zeit beginnen wir, die absurde Tatsache zu hinterfragen, die wir als Wahrheit annahmen. Kurze Recherche im Internet ergab, dass man das Spiel mit Hilfe eines Umwegs über die Windows-Funktion „Ausführen“ installieren kann. Unsere erbosten Unmutsbekundungen schlagen um in ein Anprangern der Dummheit, die dahinter stehen muss, das Herunterladen aus dem Internet eher als Option zu nutzen, als die gewöhnliche Installation von der CD, die ein Achtzigstel der Zeit in Anspruch nimmt.

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Nachdem wir noch weitere 2 Stunden den ersten Patch auf das Spiel installieren lassen hatten starteten wir dieses zum ersten Mal – sehen uns die Shows an, wählen im Menü „Neu“ und warten die Ladesequenz ab. Nun präsentieren uns die Bethesda Game Studios, während im Hintergrund aufgeblendet wird und wir uns neben anderen gefesselten Personen auf einem Pferdewagen finden, The Elder Scrolls V – SKYRIM. Die Fahrt geht, Serpentinen folgend einen winterlichen, von einigen Tannen bestandenen Hang hinab.

Als uns ein nordisch aussehender Mann anspricht und sich eine Gespräch entspinnt, erfahren wir, weshalb wir gefangen genommen worden sind: Wir haben, wie unsere Weggefährten, versucht über die Grenze nach Hammerfell, einer anderen Provinz Tamriels, der Welt von The Elder Scrolls, zu flüchten; Mit uns ein Anführer und ein Angehöriger der Sturmmäntel, der Rebellen gegen das Imperium, und ein Pferdedieb.

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Die Fahrt führt uns in eine Festung des Kaiserreiches, wo unsere Person erfasst wird – Wir editieren nun, wie bei The Elder Scrolls üblich, unseren Charakter, wählen Geschlecht, Rasse und Details des Aussehens. Die Gesichtsdarstellung ist Bethesda diesmal besser gelungen. Die große Ähnlichkeit, die die Gesichter in Oblivion hatten, findet man nicht mehr, die Auswahl an Details und Eigenheiten ist groß. Als nächstes soll die Exekution der Gruppe stattfinden. Der Pferdedieb, der flüchten will, wird durch den Pfeil einer Wache getötet. Wir erhalten den Segen einer Priesterin, die von dem Sturmmantel unterbrochen wird und müssen noch mit ansehen, wie der Soldat enthauptet wird, bevor wir selbst zum Hackblock treten. Als wir das Haupt auf den Block legen kommt Unruhe auf und kurz bevor der Henker seine Arbeit an uns verrichten kann landet hinter ihm ein Drache auf einem Wachturm und bringt den Ablauf durcheinander. Wir flüchten und müssen uns durch die Festung schlagen, vorbei an den abgelenkten Wachen, durch brennende Gebäude, in die Freiheit.

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Die gesamte Sequenz ist dramatisch inszeniert, wirkt aber, wegen der sehr emotionsarmen Gesichtsanimationen und des wenig ausdrucksstarken Gestus‘ etwas unmotiviert und steril.

Die weiteren Stunden gestalten sich sehr angenehm. Die Menügestaltung ist übersichtlich, aber offenkundig auf die Bedienung mit dem Gamepad ausgelegt. Gewöhnt man sich daran, ist die Menüsteuerung bald gut mit der Tastatur zu handhaben. Ein Problem hierbei ist, dass nur eine Tastenbelegung einstellbar ist und dass ich manche Funktionen gar nicht auf andere Tasten legen lassen. Grafisch macht Skyrim einiges her. Zwar kann das Spiel nicht mit Titeln wie denen der Crysis-Reihe mithalten, jedoch wirkt die Landschaftsgestaltung realistisch und ist sehr gelungen. Die vielen Felsen des bergigen und schneereichen Himmelsrand wirken aus der Ferne beinahe wie Ölgemälde, während viele der Texturen von Nahem betrachtet leider eher verwaschen wirken.

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Die Flora und Fauna der Welt lässt kaum Wünsche offen. Viel Getier, aber auch Gesindel tummelt sich auf und abseits der Straßen. So gefallen uns zum Beispiel die meist Friedfertigen Riesen, die als Mammuthirten durch die weiten Hochebenen und Flusstäler streifen. Das bringt mich zu zwei Punkten: Erstens ist uns bei einem Mammut ein Bug aufgefallen. Wir sahen es in etwa 200 Metern Entfernung ruhig hinter einem Artgenossen und ihrem großen Hirten hertrotten, als es plötzlich 50 Meter hoch in die Luft katapultiert wurde, herabstürzte und, als dies gleich darauf noch einmal geschah, verendete. Solche Clipping-Fehler treten zusammen mit kleineren Falschplatzierungen von Objekten noch relativ häufig auf. Zweitens: Wasser. Daran haben die Entwickler nicht gespart: Überall fließen kleine Bäche oder breite Flüsse, stürzen Wasserfälle in die Tiefe oder plätschern Rinnsale durch die Städte. Das können sie sich auch leisten, denn das Wasser sieht recht gut aus, allerdings treten gerade an Flüssen grafische Bugs und unschöne Modellfehler auf. So strömt an so manchem Inselufer Wasser mitten aus den massiven Felsen oder dem Kiesbett.

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Ein weiterer Fehler Oblivions, den Skyrim ausgleicht, sind die abwechslungsarmen Dungeons. Himmelsrand bietet viele sehr unterschiedlich gestaltete Höhlen und Grabstätten, die zu erkunden sich lohnt und nicht so ermüdend ist, wie es im vierten Teil der Serie der Fall war. 

Alles in allem ist The Elder Scolls V: Skyrim ein sehr schönes Spiel. Nur kleine Makel trüben die Eindrücke und den Spielfluss (Ha! Ein Wortspiel!). Die schönen Landschaften und die Atmosphäre, die das Spiel erzeugt, sorgen für Abwechslung und Freude daran, auch einfach einmal nur durch die Welt zu streifen und sie zu erkunden. Wir jedenfalls sind von Skyrim voll überzeugt.

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Johann von Ti
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