Turok: Dinosaur Hunter – Nostalgie Pur

Ein Indianer-Krieger, fiese Dinosaurier und Zeitreisen – Turok ist wieder da!

I AM TUROK! Auch wenn ich noch nicht so alt bin; Der gute Turok hat es mir in meiner Kindheit auch schon angetan und besonders den zweiten Teil habe ich irgendwie immer mal wieder gespielt und viel Spaß an dem Shooter mit dem indianischen Dino Jäger gehabt. Nun, Turok: Dinosaur Hunter erschien 1997 und ist damit fast in meinem Baujahr erschienen, nun, Jahre später (2015) wurde ein Remake veröffentlicht, welches jedoch reine Nostalgie versprüht und damit wohl auch nichts für jeden sein sollte, doch kommen wir zum Spiel!

Turok Dinosaur Hunter - Gigantische Dschungel Bäume

Worum geht es

Bei Turok haben wir es mit einem klassischen Shooter alter Schule zu tun, der auf schnelles Gunplay und für die damalige Zeit große Karten-Areale setzte. Grafisch war Turok wegweisend, schöpfte es die technischen Möglichkeiten des N64 voll aus und bot damals detailreiche Welten mit tollem Design und besonders guten Animationen. Die Geschichte ist schnell erzählt: Ein durch die Zeit reisender Indianer muss sich etlichen Gefahren stellen, die ihm Oberbösewicht Campaigner in den Weg stellt. Allein eine mächtige Waffe, das Chronos-Zepter, kann Rettung bringen. Damit begeben wir uns auch schon in den „dichten“ Dschungel und schlagen uns mit etlichen Gegnern, darunter fiese Dinos und etliche andere Gegner, von Spinnen bis hin zu anderen Menschen.

Turok Dinosaur Hunter - Lava Spring Part

Die Level

Wie damals üblich ist Turok in Level eingeteilt, die je nach Welt unterschiedliche Designs und Gegner aufweisen. Dabei beginnen wir in einem Dschungel, erkunden später gigantische Tempel und deren Katakomben, nur um am Ende in einer futuristischen Stadt der Bedrohung ein Ende zu setzen. Gepaart werden die immer schwerer werden Areale mit den wenigen Savepoints und Speichersteinen mit zum Teil nervigen Springabschnitten und Schalter Rätseln, wobei man weniger Hinrschmalz als Geduld benötigt. Besonders die Springlevel wiederholen sich ein wenig zu oft, wobei bei der heutigen, etwas schnellerem Gameplay, einiges Feingefühl benötigt wird. Ziel in den Levels ist es fast immer, bestimmte Schlüsselsteine zu finden, die wiederum Portal in neue Areale öffnen. Das ganze ist zu Anfang verdammt nervig, besonders, weil man auf der Suche nach einigen Schlüsselsteinen immer wieder die ganzen Level durchstreifen muss, weil die Maps zuweilen recht verschachtelt und durch Teleporte nicht ganz übersichtlich verbunden sind. Die im Spiel vorhandene Karte hilft dabei nur gering, scheint sie zuweilen gar nicht richtig zu funktionieren, oder ist schlecht einsehbar, da nicht gezoomt werden kann. Dennoch bieten alle Level eine tolle Soundkulisse und haben nette Gameplay Ideen, wobei man in Unterwasserhöhlen tauchen oder auf Baumwipfel klettern muss.

Turok Dinosaur Hunter - Gigantischer Tempel

Die Grafik

Dennoch hat man bei dem Reboot nur das nötigste gemacht; Die Grafik ist wie die von 1997 – Matschige und sich konstant wiederholende Texturen laden nicht grade zum längeren Verweilen in den kahlen Leveln ein. Dennoch hat das Spiel seinen alten Charme erhalten, was man weniger der verbesserten Optik selbst, sondern den angepassten Wiedergabemodi zu verdanken hat. Turok: Dinosaur Hunter läuft ohne Probleme auf Windows 7 32 & 64 Bit und macht auch unter Ultra-HD Auflösung keine Anstalten. Größte Änderung ist das Ausbleiben des Nebels, der im Original noch die Sichtweite extrem beschränkte, um den damaligen Systemen nicht zu viel abzuverlangen. Diese Änderung ist in der Idee zwar durchaus löblich, war der Nebel doch nur als Notlösung eingesetzt, dennoch geht hier ein wenig Charme verloren. Der Grund ist einfach: Der Ausbleibenden Nebel lässt uns zwar weit blicken, zeigt damit aber auch stellen, die die Entwickler damals bewusst ausgespart hatten, weil am sie sowieso nicht sehen konnte. Schaut man nach oben, sieht man zum Teil die nicht vorhandenen Wipfel gigantischer Dschungel Bäume, oder kann auf auf den Boden diverser Schluchten Blicken, die mit fehlenden Texturen glänzen. Insgesamt kann man das aber verkraften, tut der Sound in Kombination mit den Stimmigen Welten immer noch sein bestes und erzeugt eine angenehme Atmosphäre. Ansonsten wurden Shader-Kantenglättung, Schatten, Bloom-Effekte, Wasserspiegelungen, Lichtbrechungen, God Rays und ein Fadenkreuz ins Spiel integriert, wobei ich am liebsten ohne Fadenkreuz in den Kampf ziehe. Die Anpassungen der Grafik sind minimal gehalten, was ein Zweischneidiges Schwert ist: Dadurch bleibt das Spiel selbst völlig unverfälscht und als alter Veteran freut man sich enorm, in den Kindheitserinnerungen herumzuhüpfen, doch als Spieler der Zeit würde man sich die eine oder andere Verschönerung des Spiels durchaus wünschen.Turok Dinosaur Hunter - Tempel Brücke

Das Gameplay

Wie schon erwähnt ist Turok: Dinosaur Hunter ein Shooter alter Schule und kommt aus der Tradition der frühen Quake Teile und spielt sich auch ähnlich. Mit einem gefüllten Waffenarsenal kämpft sich unser Indianer durch feindlicher Heerscharen und nutzt unter anderem traditionelle Waffen wie Bogen und Messer, sowie herkömmliche wie Pistolen und Sturmgewehr und letztlich sogar schweres Gerät wie Raketenwerfer und automatische Schrotflinten. Mit diesen Waffen geht es in den Kampf gegen fiese Söldner und Gurus, sowie mächtige Dinosaurier und Alien ähnliche Monster – Gegner wir ein mächtiger T-Rex mit Giftatem und Laser-Raketenwerfer sorgen auch in späteren Leveln für harte Gefechte und gute Abwechslung. Lediglich die KI der Gegner lässt zu wünschen übrig, die sind nämlich dümmer als einem Lieb sein kann, was sie lediglich durch Masse und ungünstige Respawn-Punkte gutmachen. Das Problem dabei: Besonders bei größeren und offenen Arealen, zum Beispiel einem großen Tempel-Platz, erscheinen immer wieder Gegner. Hier landen diese auch immer wieder in unserem Rücken und eröffnen das Feuer – Das nervt auf Dauer ganz schön, besonders bei den oft weit entfernten Speicherpunkten. Dabei ist die Schwierigkeit selbst nicht mal das Problem, diese ist mit der heutigen PC Steuerung nämlich ganz gut zu bewältigen, wobei es erst gegen Ende schwerer wird. Turok Dinosaur Hunter - In einer Höhle

Fazit

Turok: Dinosaur Hunter ist in der heutigen Zeit ein echter Klassiker, der immer noch Spaß macht. Das liegt vor allem daran, dass das Gameplay nach wie vor funktioniert. Doch auch die Level machen noch einiges her und sorgen mit der tollen Musik (Leoparden Geräusche im Hintergrund) für entspanntes Spielen. Für Fans der Reihe ist die aktuelle Version in jedem Falle einen Blick wert, wobei der Preis von 20 Euro auf Steam oder GOG doch verdammt hoch ist. Ich hätte hier 10 Euro angesetzt, aber nicht das Doppelte – Hier will man noch mal möglichst viel Geld rein holen. Daher auch keine generelle Empfehlung, wer sich nicht der Nostalgie des alten Spiels hingeben will, kann durchaus auf den Shooter verzichten und auf Alternativen zurückgreifen, die weitaus günstiger oder eben aktueller sind. Lediglich im Sale kann dann jeder zuschlagen, ohne ein schlechtes Gewissen zu haben, wobei man trotzdem nicht mehr als 15 Euro ausgeben sollte.

Johann von Ti
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Phinphin
26. Januar 2016 14:51

Turok zählte neben Perfect Dark, Goldeneye und Time Splitters zu meinen Lieblingsshootern auf der N64. Aber du hast absolut recht: 20 Euro für das bisschen Aufwand, das sich die Entwickler da gemacht haben, ist echt zu viel.

Johann von Ti
Reply to  Phinphin
28. Januar 2016 19:17

Ja, es ist halt schade, weil man durchaus mehr draus hätte machen können. Gar keine großen Änderungen, eher eine umfangreichere Anpassung an heutige Möglichkeiten.

Polygonien
Reply to  Phinphin
10. Februar 2016 14:17

TimeSplitters auf dem N64? Ist zwar von ehemaligen Rare-Leuten, aber das kam afaik erst auf der PS2 raus ^^

Johann von Ti
Reply to  Polygonien
11. Februar 2016 19:48

Ich bin raus, zu jung für die N64. 😉

Aber stimmt schon: Time Splitters ist nur auf der PS2 erschienen.

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