7 Google Cardboard VR-Apps

Virtuelle Realität bietet ganz neue Möglichkeiten der Darstellung und Präsentation und funktioniert auch ohne die teuren Brillen – Hier einige Beispiele!

In einem meiner letzten Beiträge habe ich ein paar VR-Titel für Headsets (Vive u. Rift) vorgestellt. Heute kommt ein Beitrag zu VR-Apps, für die man keine spezielle Ausrüstung benötigt – außer eben sein Smartphone und ein bisschen Karton in Form von Google Cardboard (oder etwas Ähnliches). Die Spiele/Apps sind vielleicht nicht so spannend, wie die für richtige Headsets, aber das ist ja bei anderen Spielen auch nicht anders. Eine Spiele-App wird eben nie an ein ausgereiftes PC-Spiel herankommen. Und das muss sie auch nicht – es sind eben verschiedene Plattformen, die ganz unterschiedliche Schwerpunkte setzen. Natürlich kann ein Smartphone nicht die technischen Voraussetzungen eines PCs bieten, punktet dafür in Sachen Mobilität und Zugänglichkeit. In dem Sinne – was hat die VR-App Welt denn im Moment schon so zu bieten?

VR Brille aus PappeBild: othree (https://www.flickr.com/photos/othree/14519574116/)

Dive City Rollercoaster

Dies ist sozusagen der Klassiker der VR Ära. Es gibt viele verschiedene Achterbahn Simulationen, viele auch vor dieser App, und so gehört das Genre einfach zu den Anfängen der virtuellen Realität. Simulationen oder „begehbare Bilder“ wie Tuscany Dive VR sind die logischen ersten Schritte – sie loten die technischen Möglichkeiten aus und lassen Neugierige erfahren, ob die Immersion funktioniert oder nicht. Hier wird weniger auf Interaktion, als das reine „Erleben“ dieses neuen technischen Ansatzes gesetzt. Wie gesagt, es gibt viele Versionen und die Erfahrung wird immer realistischer gestaltet, vor allem für richtige Headsets, aber auch die „Low-Budget“ Ausgaben können schon zeigen, was alles möglich ist und sein wird.

Dive City Rollercoaster

Titans of Space

Auch die Bildung soll natürlich nicht zu kurz kommen und so gibt es auch einige Wissens-Apps. In Titans of Space werden Informationen zu den Planeten und unserem Sonnensystem visuell ansprechend präsentiert. Der Entwickler ist ein unabhängiger Programmierer. Das ist das Tolle an VR – es ist noch Neuland für alle, sodass sich Studios und Privatpersonen gleichermaßen an neuen Projekten versuchen können, ohne dass eine Umfassenden Kommerzialisierung den Zugang erschwert oder ganz verhindert. Die Ansätze die virtuelle Realität zur Veranschaulichung von Wissen zu ergänzen, ist dabei ebenso logisch, wie die Entwicklung in den reinen Unterhaltungsfeldern „Film“ und „Spiel“. Vorstellbar wären virtuelle „Schulausflüge“ oder Präsentationen, welche bestimmte Lehrinhalte extrem „greifbar“ präsentieren. Im Geschichtsunterricht die virtuelle Nachbildung des alten Roms erkunden? Solche Szenarien sind nicht nur denkbar, sondern in gewissen Ansätzen, wie eben bei Titans of Space, durchaus in der Mache. Ein spannendes Feld der VR-Entwicklung, die eben nicht nur der reinen Unterhaltung zuträglich sein dürfte.

360 YouTube

Auch YouTube brauchte nicht lang, um den neuen Trend zu entdecken. Die Möglichkeit „Rundum-Videos“ hochzuladen, bietet eine ganz neue Plattform. Manche möchten ihren Urlaub hautnah festhalten, manche sehen hier auch einen perfekten Weg mit Publikum auf neuen Kanälen zu interagieren. Panoramafotograf Tom Mills filmte unter anderem ein 888local-Event und erklärte in einem Interview,dass das Schwierigste am Ende das logische Zusammenfügen der Bildmaterialien ist, die von den einzelnen Kameras stammen, die das Geschehen einfangen. Die neuen Darstellungsformen von Videos, könnten unsere „Video“ Kultur im Netz auf lange Sicht durchaus verändern, wenn das „erlebte Video“ einen größeren Raum auf Plattformen wie YouTube einnimmt. Denkbar sind dabei eine ganze Reihe von Ansätzen, die auch Interaktive Modelle für Video-Beiträge offenhalten, weil User plötzlich selbst entscheiden, was sie im Video jetzt genau ansehen wollen. Ein spannendes Feld, welches vermutlich am schnellsten umfassend „genutzt“ werden kann.

Sisters

Für die Horror-Fans unter euch ist Sisters eine App zum Testen. Interessant: hier wird der immersive VR-Trailer für den Film Blair Witch Project mitgeliefert. Dies ist eine innovative Idee sein Zielpublikum auch wirklich gezielt anzusprechen. Diese Art Marketing wird wohl in Zukunft noch zunehmen – solange man nicht gezwungen wird, sich etwas anzusehen und es relevant ist… Die Idee solcher Angebote ist es natürlich, User originell anzusprechen, was durchaus Sinn macht. Ein wichtiger Punkt ist dabei im Moment noch die Zugänglichkeit, die den massentauglichen Ansatz erschwert, gleichzeitig, besonders in dieser recht frühen Phase von VR, natürlich gesondert auftritt: Heißt: Nicht jeder der Zielgruppe wird sich den VR Trailer anschauen (können), aber allein die Existenz eines solchen Trailers ist eine Art Pionier-Arbeit, die dadurch besondere Beachtung findet. Interessant wird dieser Form des Marketings aber erst, wenn VR Flächendeckend Anwendung findet und damit eben Zugänglich für die breite Masse wird.

Sisters VR

VR Noir – A Day before the Night

Ein weiteres Genre, das großes Potential in der Zukunft hat, ist der immersive oder sogar interaktive Film. Diese App ist ein frühes Beispiel. Sicherlich kein Meisterwerk, aber durchaus sehenswert. Weitaus spannender ist eben die Frage, wie weit und wie schnell die Filmindustrie in Sachen virtueller Realität nachzieht. Denn die Möglichkeiten und Ansätze sind enorm und viel einfacher anzugehen, als wir es in der Gaming-Industrie kennen. Denn hier muss man keine gewaltigen technischen Ansätze und Komplexe wie Spiel-Mechaniken, Physik oder Bewegungsteuerung umsetzen, sondern kann auf „einfache“ begleitende Interaktionsmöglichkeiten bzw. Darstellungen setzen. Ein Film in der virtuellen Realität wäre dem Zuschauer so viel näher, und intelligent umgesetzt, könnte man sich als „realer“ Zuschauer in der „virtuellen“ Handlung wiederfinden – Wie ein Statist im Hintergrund, der die eigentlichen Geschehnisse beobachtet bzw. sogar miterlebt. Hier sind aber auch ganz andere Ansätze offen, sodass hier besonders innovativ gearbeitet werden könnte – Zukunftsmusik, aber extrem spannend.

VR Noir – A Day before the Night

Zombie Shooter VR

Ein Spiel im etwas klassischeren Sinne ist Zombie Shooter VR. Doch hier macht sich der Mangel an Steuerungsoptionen bemerkbar. Es geht darum Zombies abzuschießen – und dies geschieht indem man sie ansieht. Klar, das heißt man darf nicht schielen (haha), aber nach kurzer Zeit dürfte man sich an das Umsehen und dabei Schießen gewöhnt haben. Es wird bei Genre Fans für ein paar Minuten Spaß sorgen, ist aber eben keine Konkurrenz für Titel wie DayZ oder Resident Evil, die natürlich in Sachen Komplexität ganz andere Maßstäbe setzen. Aber der Ansatz als solcher ist durchaus interessant, denn auch diese Mechaniken kann man weiterentwickeln und so auf lange Sicht aus diesen doch recht „simplen“ Ideen, neue Modelle entwickeln, die besonders den Mobile-Gaming Markt um einiges bereichern könnten.

Vanguard V

Dieses Spiel ist weiterhin in Entwicklung, doch man kann schon ein wenig spielen. Auch dies ist ein unabhängiger Entwickler und er hat etwas für die Technologie Beeindruckendes zusammengestellt. Wer also Weltraumshooter gerne spielt, der sollte Vanguard V für die virtuelle Realität einmal ausprobieren – Auch hier ist der Pionier-Charakter wichtig, denn wir dürfen nicht vergessen, dass diese Spiele im Moment Geschichte schreiben und uns den Weg in einen neuen Abschnitt des digitalen Zeitalters ebnen.

Vanguard V

Johann von Ti
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