EA entfernt FIFA-Punkte in Belgien

Nach erstem Widerstreben gibt EA in Belgien nach und entfernt FIFA-Punkte.

Ab Februar 2019 wird EA den Verkauf von FIFA-Punkten und entsprechend auch von Lootboxen in Belgien einstellen. Nach anfänglichen Wiederstreben kommt Publisher EA damit der Forderung der Glücksspiel-Kommission Belgiens nach, welche 2018 Lootboxen als Glücksspiel einstufte.

Nachdem die belgischen Behörden Lootboxen als Glücksspiel einstuften, wurden die Anbieter dieser Systeme aufgefordert, den gesetzlichen Bestimmungen nachzukommen. Es blieb die Wahl, Lootboxen aus den Spielen zu verbannen, oder aber den entsprechenden Glücksspiel-Gesetzen nachzukommen und das eigene Angebot anzupassen und/oder Lizenzen einzuholen.

EA der letzte große Anbieter, welcher zögerte

EA war der letzte große Anbieter, welcher zunächst nicht handelte und seine Lootboxen weiterhin für FIFA anbot. Valve, 2K Games als auch Blizzard hatten längst reagiert und ihre Angebote so angepasst. EA versuchte Unterschiede zu klassischem Glücksspiel aufzuzeigen, was die Glücksspiel-Kommission Belgiens jedoch nicht überzeugen konnte (und sonst eigentlich auch keinen, wenn ich ehrlich sein soll). Dennoch sah es zunächst so aus, als wolle es EA auf einen Rechtsstreit ankommen lassen, um nicht auf die Gewinne aus dem Geschäft mit den Lootboxen in Belgien verzichten zu müssen.

Doch nun gab EA nach und stellt den Verkauf von FIFA-Punkten in Belgien nun ein. Ab dem 31. Januar 2019 können nur noch bestehende Punkte ausgegeben werden, der Kauf weiterer Punkte ist aber nicht mehr möglich. Der Zugriff auf den Transfermarkt als auch den Ultimate-Team-Modus bleiben währenddessen erhalten. EA gab sich in einer Stellungsnahme nicht einsichtig:

Nach weiteren Gesprächen mit den belgischen Behörden haben wir beschlossen, keine FIFA-Punkte mehr in Belgien zum Verkauf anzubieten.“

Während wir diese Maßnahme ergreifen, stimmen wir nicht mit der rechtlichen Auslegung der belgischen Behörden überein…“

Auch die anderen Anbieter von Lootboxen sprachen sich (natürlich) klar gegen die Auslegung der belgischen Behörden aus.

Fazit

EA betont zudem, dass man seinen Spielern „Wahlfreiheit, Fairness, Gegenwert und Spaß“ bieten wolle. Dass durch das Lootboxen-System eine Pay-to-Win Situation entsteht und keine wirkliche Transparenz geboten wird, scheint dabei egal. Wichtig ist es in diesem Zusammenhang auch zu bedenken, dass EA mit den Mikrotransaktionen längst weit mehr verdient, als mit dem Verkauf von FIFA selbst. Es ist also logisch, dass EA und die anderen Publisher an diesen Systemen festhalten wollen, obwohl diese klar den Gedanken von Kundenfreundlichkeit und Fairness widersprechen.

In meinen Augen beschreitet Belgien hier den richtigen Weg und muss als wichtiger Vorreiter gesehen werden. Es ist für mich bedenklich, dass die USK, aber auch PEGI in Sachen Lootboxen kaum Handlungsbedarf sehen. Man müsste ja nicht mal direkt über Verbote sprechen, aber eine breitere und kritische Diskussion des Themas wäre mehr als angebracht und ich würde mir durchaus eine strengere Regulation wünschen, besonders da diese Systeme immer größeren Einfluss gewinnen und Spiele mittlerweile um Lootboxen und Mikrotransaktionen herum gebaut werden.

Johann von Ti
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