Elden Ring: Nightreign – Darum wird der Souls-Koop Teamspieler begeistern

Elden Ring: Nightreign im Koop: Drei Helden stehen nebeneinander. Zu sehen ist die Einsiedlerin, das Eisenauge und der Wächter, die bereit für den Kampf gegen mächtige Bosse sind.

Elden Ring: Nightreign erscheint am 30. Mai 2025 für PC, PlayStation und Xbox-Konsolen und wird als kooperatives Spin-off von Elden Ring das nächste Kapitel der Souls-Spiele aufschlagen. Das Action-Rollenspiel verspricht neue Abenteuer in Limgrave, einen 3-Spieler-Koop und herausfordernde Bosse – das klingt für mich wie die Erfüllung meiner Träume, doch was erwartet uns in Nightreign und worauf dürfen sich Koop-Fans freuen?

Die Souls-Spiele von FromSoftware sind grundsätzlich ein einsamer Tanz mit dem Tod. Wir alle sind sicherlich schon unzählige Male bei dem ein oder anderen Boss elendiglich krepiert … meist ganz auf uns allein gestellt.

Doch Nightreign geht einen neuen Weg: Ein Koop-Fokus, der die gnadenlose Souls-Formel endlich für Teamspieler zugänglich macht. Als jemand der seine besten Zeit in Elden Ring dank Koop-Mod mit seinen Freunden hatte, bin ich begeistert: Nightreign könnte eine Lücke füllen, auf die ich viel zu lange warten musste. Diese drei Gründe machen das neue Koop-Konzept für Teamspieler so genial:

1. Ein waschechter Souls-Koop

Keine mühseligen Beschwörungszeichen, keine Beschränkungen und keine Mods. Das heißt: Spiel starten, Freunde einladen und los geht’s! Endlich kein Gefrickel mehr, dafür kurzweilige und zugleich actionreiche Runden und viele Kämpfe.

In Nightreign wird der 3-Spieler-Koop zum Herzstück erhoben. Natürlich kann man auch solo spielen und ein Koop für zwei Spieler soll nach Release ebenfalls ergänzt werden, aber grundsätzlich sollen sich hier drei Kumpels zusammenschließen und Bosse vermöbeln.

Map in Elden Ring: Nightreign. Zu sehen ist die geöffnete Karte im Spiel. Der Charakter steht neben der Map, im Hintergrund ist Limveld zu sehen.

Nightreign spielt in Limveld und bietet unterschiedlich generierte Versionen. Die Nachtwelle verkleinert im Laufe eines Tages die Welt. Zum Glück wurde das Tempo im Vergleich zu Elden Ring deutlich angezogen, sodass wir blitzschnell über die kleiner werdende Karte jagen und Gegner plätten.

Eine vollständige Runde in Nightreign dauert ca. 40 Minuten und umfasst drei Tage im Spiel. Die ersten zwei Tage erkundet ihr die Welt, sammelt Ausrüstung und werdet stärker. Am dritten Tag stellt ihr euch dem finalen Boss. So läuft ein Durchgang grundsätzlich ab:

  • Tafelrundfeste: Zunächst landet ihr in der Tafelrundfeste, die als Start-Hub fungiert. Hier könnt ihr euren Charakter wählen, Relikte für Boni ausrüsten und den Nachtfürst (also den finalen Boss) bestimmen. Anschließend könnt ihr euch mit anderen Spielern zusammenschließen, um eine neue Runde zu starten.

  • Limveld: Jetzt landet ihr in der Spielwelt. Dabei handelt es sich um eine kleinere Version von Limgrave, dem Startgebiet aus Elden Ring. Die Karten werden zufällig zusammengesetzt, sodass Dungeons, Burgen oder Kirchen an unterschiedlichen Orten stehen. Das bestimmt auch, auf welche Gegner ihr trefft und welches Loot eingesackt werden kann.

  • Tag 1: Ein Tag dauert ca. 15 Minuten. Auf den prozedural generierten Karten könnt ihr Waffen und Items finden, Gegner und sogar kleinere Bosse besiegen und Level aufsteigen. Die Karte schrumpft während eines Tages zusammen, weil sich die Nachtwelle ausbreitet. Am Ende müsst ihr einen zufälligen Boss bezwingen und erhaltet ein Relikt, welches euch wertvolle Boni spendiert.

  • Tag 2: Ist der erste Boss bezwungen, wird die Karte zurückgesetzt, sodass neue Gegner und frische Beute erscheint. Erneut könnt ihr die Karte frei erkunden und euren Charakter stärken. Nach 15 Minuten zwingt euch die Nacht zum Kampf gegen den Tag-2-Boss, der euch nach dem Sieg ein weiteres Relikt spendiert.

  • Tag 3: Der dritte Tag besteht nur noch aus dem finalen Boss-Kampf! Zuvor könnt ihr noch kurz euren Charakter auf den letzten Kampf vorbereiten, aber dann geht es direkt los. Habt ihr den Nachtfürst (Nightlord) besiegt, erhaltet ihr besondere Belohnungen und kehrt anschließend zur Tafelrundfeste zurück.

Spielt ihr im Team, müsst ihr euch schnell absprechen, wohin ihr gehen wollt. Es bleibt nur wenig Zeit, Entscheidungen zu fällen, da ihr pro Tag lediglich 15 Minuten habt, um euch so gut es geht für den finalen Kampf zu wappnen. Hier entscheidet sich, welches Level euer Charakter erreicht, wie viele Flaschen er trägt und welche Waffen er führt. Es ist also auch wichtig, euer Loot sinnvoll aufzuteilen.

Eine Kampfszene in Nightreign. Die Gräfin liegt besiegt am Boden, aber die Einsiedlerin schießt Zauber auf die Gräfin ab, um diese wieder aufzuheben. Im Hintergrund ist die näher kommende Nachtwelle zu sehen.

Immer feste drauf: Der Tod ist noch nicht das Ende, zumindest nicht in Nightreign. Gefallene Mitspieler werden mit ein paar Attacken wiederbelebt – wie praktisch.

Beißt ein Spieler ins Gras, kann er mit ein paar Schwerthieben oder gezielten Schüssen wieder ins Leben geprügelt werden und den Kampf fortsetzen. Stirbt das gesamte Team, wird der Durchgang abgebrochen.

Genial für Koop-Fans: Der Mix aus klassischem Souls-Gameplay, Roguelike-Maps und den Battle-Royale-Mechaniken ist vollständig auf das kooperative Zusammenspiel im Team ausgelegt. Klar kann man auch als Solo-Spieler die Herausforderung suchen, aber wirklich spaßig ist doch der hitzige Run mit seinen Freunden, die über die Map pflügen um möglichst fit für das große Finale zu werden. Letztlich setzen alle Mechaniken auf der Koop-Idee auf – eine echte Neuerung bei FromSoftware.

2. Die Nachtwandler – 8 spielbare Klassen

Insgesamt wird es acht Klassen geben. Die Nachtwandler unterscheiden sich spielerisch voneinander und gehen untereinander mächtige Synergien ein. Sie sind also für das Zusammenspiel designt. Ich kämpfe nicht mehr für mich alleine, sondern kann auf die Fertigkeiten meiner Freunde zählen. Das wertet besonders die knackigen Bosskämpfe auf.

Elden Ring: Nightreign. Zu sehen ist die Klassenauswahl, wobei nur sieben der acht finalen Klassen dargestellt sind. Darunter Wylder, Wächter, Eisenauge, Gräfin, Räuber, Einsiedlerin und der Executor. Ausgewählt ist die Gräfin (Duchess), die vergrößert dargestellt ist.

Zum Start eines Durchgangs wird einer von acht Nachtwandlern gewählt (hier seht ihr sieben). Jeder Nachtwandler startet mit anderer Ausrüstung und verfügt über unterschiedliche Fertigkeiten.

  • Wylder: Ein Ritter, der auf eine breite Auswahl von Nahkampfwaffen zurückgreifen kann. Er verfügt über einen Wurfhaken, mit dem er Gegner an sich heranziehen oder damit schnell größere Entfernungen überwinden kann. Um Gegner unter Druck zu setzen, kann er explosive Eisendornen schleudern, die großen Schaden verursachen.

  • Wächter: Ein Krieger, der einen mächtigen Schild zur Verteidigung nutzt und viel Schaden einstecken kann. Mit seiner Wirbelwind-Fertigkeit kann er Gegner umwerfen oder Pfeile umlenken. Mit seinen Flügeln kann er sich erheben und einen Sturzflug ausführen, um Feinde wegzustoßen und einen magischen Kreis zu erschaffen, der Verbündete auf die Beine bringt.

  • Eisenauge: Als flinker Bogenschütze hält er Feinde auf Abstand und nimmt gezielt Schwachpunkte ins Visier. Die Klasse ist wendig und sehr mobil. Gegner können mit der Fertigkeit Markierung belegt werden. Das sorgt für Schaden und bringt sie aus dem Gleichgewicht, was sie anfälliger für weitere Angriffe macht. Mit einen mächtigen Einzelschuss kann er zudem einen Überschallpfeil abfeuern, der durch Gegnerhorden pflügt.

  • Gräfin: Die Diebin ist ebenfalls flink und kann Angriffen geschickt ausweichen. Obwohl sie nur einen Dolch trägt, teilt sie ordentlich aus. Mit dem Talent Wiederaufführung kann sie Angriffe wiederholen und so mehr Schaden zufügen. Mit ihrer Verschleierungskunst kann sie sich und Verbündete unsichtbar machen, sodass sich die Gruppe neu aufstellen oder Hinterhalte legen kann.

  • Räuber: Dieser Seefahrer ist besonders zäh und unnachgiebig. Seine Angriffe können nicht leicht unterbrochen werden. Mit seinem Talent Vergeltung gibt’s volles Pfund aufs Maul, ohne das Gegner diesen Angriff aufhalten können. Mit seiner Kunst Totem Stella beschwört er zudem einen großen Grabstein, der Gegner aus dem Weg räumt und zugleich als Plattform fungiert, um gegnerischen Attacken zu entgehen. Mithilfe seiner Schutzaura stärkt er zudem Verbündete.

  • Einsiedlerin: Die Magierin in der Runde greift auf uralte Magie zurück. Sie kann Elementarattribute von Feinden und Verbündeten nutzen, um mächtige Magie zu erzeugen, etwa Feuer-, Blitz- oder Eiszauber. Mit ihrer Kunst Seelenblutgesang können Gegner mit einer Blutglype gebrandmarkt werden. Greifen verbündete den markierten Feind an, fügen sie nicht nur mehr Schaden zu, sondern regenerieren auch selbst Lebenspunkte und Mana.

  • Executor: Die siebte Klasse wurde noch nicht offiziell vorgestellt, erinnert optisch aber stark an den Alonne Knight aus Dark Souls 2. Wir wissen bereits, dass dieser Krieger eine bronzene Rüstung trägt und mit einem Katana startet. Die Klasse scheint sich auf starke Paraden zu konzentrieren, bei denen stets die Nähe zum Gegner gesucht wird, um Schläge abzulenken und gezielt Schwachpunkte anzugreifen.

  • Revenant: Über die achte Klasse ist bislang am wenigsten bekannt. Im letzten Trailer war die Klasse erstmals kurz zu sehen, wurde aber nicht weiter vorgestellt. Sie scheint eine Harfe zu spielen und damit Geisteraschen zu beschwören. Das erinnert am ehesten an eine Art Nekromanten-Klasse, die Diener im Kampf einsetzt. Offiziell bestätigt wurde das allerdings noch nicht.

Obwohl noch nicht alle acht Klassen final vorgestellt wurden, wird deutlich, wie wichtig das Zusammenspiel der unterschiedlichen Nachtwandler in Nightreign ist. Der Wächter lenkt Angriffe auf sich, die Einsiedlerin gibt mächtigen Support aus der Ferne und schwächt Feinde während der offensive Wylder Gegner direkt zu sich zieht und maximalen Schaden austeilt.

In einer anderen Gruppe kann der Räuber eine Plattform erschaffen, von welcher Eisenauge dann gezielt seine Pfeile verschießen und Gegner aus dem Gleichgewicht bringen kann, nur damit die unsichtbare Gräfin dem Geschwächten Widersacher mit mächtigen Dolchstößen den Rest gibt.

Genial für Koop-Fans: Die jeweiligen Klassenkombinationen erschaffen automatisch ganz unterschiedliche Kampfszenarien und ermöglichen unterschiedliche Taktiken, die den eigentlichen Spielspaß in Nightreign ausmachen.

Da die Fähigkeiten der Klassen sich ergänzen, wird das klassische Souls-Gameplay endlich erweitert – denn obwohl ich auch in Elden Ring Bossen mit meinen Freunden legen konnte, so beschränkte sich unser Zusammenspiel eher daraus, den Boss abzulenken und selbst immer möglichst viel Schaden zu drücken.

Jetzt können die acht Startklassen gezielt zusammenspielen und sich mit ihren unterschiedlichen Fertigkeit und Talenten gegenseitig unterstützen. Für mich der größte Pluspunkt, den Nightreign gegenüber bisherigen Koop-Möglichkeiten mitbringt.

3. Haufenweise herausfordernde Bosse

Was wären die Souls-Spiele ohne ihre Bosse? Auf jeden Fall weniger tödlich! Auch Nightreign wird einen wackeren Haufen dieser mordlustigen Spießgesellen auffahren, die herausfordernde Kämpfe garantieren sollten.

Elden Ring: Nightreign. Zu sehen ist der Nachtfürst Gladius, ein dreiköpfiger Dämonenhund, der Feuerbälle schleudern kann. Ihm werfen sich in kampfpose drei Nachtfahrer entgegen, die mit Bogen, Dolch und Schwert auf das Monstrum zulaufen.

Gladius, Beast of Night ist einer der acht Nachtfürsten. Dieser große, dämonische Wolf hat drei kolossale Köpfe, schwingt ein mächtiges Schwert, schleudert gewaltige Feuerbälle und kann seinen Körper in drei einköpfige Versionen teilen, um so allen Spielern auf die Pelle zu rücken.

Die Bosse in Nightreign stammen aus verschiedenen FromSoftware-Spielen. Darunter Dark Souls 1 bis 3 und natürlich Elden Ring. Obwohl also viele Bosse direkt von Souls-Spielen stammen, sind sie in Nightreign noch tödlicher! Sie wurden für das Koop-Spiel angepasst, sodass sie besser auf Teams reagieren können und neue Taktiken anwenden.

Tagsüber streifen kleinere Bosse durch die Spielwelt. Diese zahlreichen Bosse könnt ihr optional besiegen, um wertvolle Beute und zusätzliche Seelen zu erhalten. In der Nacht, also am Ende eines Tages, taucht dann ein mächtiger Boss auf. Wer am Tag also nicht gut gelevelt hat, gerät hier richtig ins schwitzen … also noch mehr als sonst. Am dritten Tag kommt es dann zum Kampf gegen einen der acht Nachtfürsten. Dieser Endboss fordert euch als Team nochmal so richtig heraus.

Genial für Koop-Fans: Endlich sind die Bosse für Teamspieler gewappnet! Dank der grandiosen Koop-Mod für Elden Ring habe ich jeden Boss im Spiel mit meinen Freunden gelegt. Aber dabei zeigte sich schnell, dass viele Bosse nicht gut mit mehreren Spielern umgehen konnten. So wurden einige Kämpfe viel zu leicht.

Doch mit seinem Koop-Konzept macht Nightreign die Bosse jetzt fitter und somit schlicht stärker. Somit dürften nicht nur die gefährlichen Nachtfürsten für neue Herausforderungen sorgen, sondern auch die kleineren Bosse, die jetzt ein paar neue Tricks gelernt haben. Teamspieler erhalten also endlich eine abgestimmte Herausforderung, auf die ich mich enorm freue!

Wird das neue Koop-Konzept aufgehen?

Elden Ring: Nightreign ist erfrischend mutig und verlässt ganz bewusst ausgetretene Pfade. Die erfolgreiche Souls-Formel wird mit einem Koop-Konzept, Roguelike-Würze und Battle-Royale-Druck in einen Mixer geworfen. Das Ergebnis klingt zunächst absurd … aber ist enorm spannend!

Die Infografik zeigt die Nachfrage-Entwicklung von Elden Ring: Nightreign vom 17. Februar bis zum 28. April 2025. Deutlich wird, dass die Nachfrage im April deutlich gestiegen, aber noch nicht explodiert ist.

Die Nachfrage ist seit dem letzten Netzwerk-Test im Februar zwar angestiegen, allerdings noch nicht explodiert. Ob das neue Konzept zum Release auch von der Mehrheit der Spieler angenommen wird, wird sich erst zum Release am 30. Mai zeigen. (Bildquelle: idealo.de)

FromSoftware setzt erstmals 100 Prozent auf Koop, ohne dabei auf neue Ideen zu verzichten. Ich bin froh, dass sie nicht einfach ihre eigene Version der Seamless-Coop-Mod bieten, sondern mit Einflüssen aus Roguelike und Battle-Royale arbeiten, um eine neue Spielerfahrung zu schaffen.

Allerdings bleibt offen, ob dieser Mix auch wirklich funktioniert. Aktuell erscheint mir die Langzeitmotivation der größte, mögliche Stolperstein für Nightreign zu sein. Denn letztlich haben wir zunächst nur acht Nachtfürsten, die bezwungen werden wollen. Ist das geschafft, gibt es dann noch ausreichend Anreize, sich in die generierten Karten zu werfen und in Windeseile Bosse zu kloppen?

Dieses Spin-off ist ein Experiment, könnte allerdings eine kleine Revolution entfachen und die Souls-Welt auf den Kopf stellen. Zumindest, wenn der Plan der Entwickler aufgeht.

Für Teamspieler ist Nightreign aber schon jetzt ein Sieg.

Johann von Ti
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Flo97
Flo97
5. Mai 2025 21:54

Hmm ja das könnte echt gut werden aber ob da am Ende noch viel Souls drin steckt würde ich vorsichtig anzweifeln. Elden ring ist das definitiv, aber elden ring hat schon viel vom eigentlichen Souls weg genommen. Das ist erstma nix schlechtes nur ne Feststellung

Wenn Nightreign gut werden soll, muss aber das gameplay 100% stimmen. Sonst wird es ohne pvp einfach schnell langweilig glaube ich. Ich hätte auch nix dagegen, wenn es seine 50h fun macht und dann zieht man weiter. Aufs farmen von skins habe ich weniger bock

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