Hunt: Showdown 1896 Bounty Clash: Der neue Spielmodus klingt genial, aber offenbart Probleme

Hunt: Showdown 1896 Bounty Clash ist der neue temporäre Spielmodus für den Hardcore-Shooter. Im neuen Modus treffen 12 Hunter auf einem Compound aufeinander, was immer in heftigen Kämpfen endet.

Meinung: 2024 erschien mit Bounty Clash ein neuer temporärer Spielmodus in Hunt: Showdown, der knallharte PVP-Kämpfe forciert. Warum meine Freunde und ich den eigentlich spaßigen Modus mittlerweile meiden und was mich daran stört, möchte ich euch hier vorstellen.

Ich liebe Hunt: Showdown und spiele den Ausnahme-Shooter seit Release 2019 pausenlos. Hunt ist mein favorisierter Shooter geworden, den ich bei allem Frust über Server, Bugs und UI schlicht nicht loslassen möchte. Der neue Event-Modus Kopfgeldschlacht schien die Antwort unserer Träume zu sein, hat aber leider ein paar Probleme.

Der neue Modus Bounty Clash vorgestellt

Bounty Clash ist ein temporärer Spielmodus, der während des aktuellen Halloween-Events 2024 eingeführt wurde. 12 Spieler spawnen um einen Compound herum, der Rest der Karte ist nicht zugänglich. Es gibt nur ein Bounty, um welches nun alle Jäger kämpfen. Ein Boss muss nicht mehr besiegt werden, allerdings will das Ziel noch verbannt werden.

Bounty Clash ist in diesen Zeiträumen spielbar:

  • 16. bis 20. Oktober  

  • 25. Oktober bis 4. November (während der Twitch Drops)

  • 8. bis 10. November 

  • 15. bis 17. November 

  • 22. bis 24. November  

Die Idee ist simpel: Teams und Solos spawnen alle zusammen, haben ein zentrales Ziel und befeuern so schnelle sowie intensive Feuergefechte. Der Modus ist also ein Kontrastprogramm zur regulären Kopfgeldjagd, bei der das Sandbox-Konzept der großen, offenen Maps im Vordergrund steht.

Die wichtigsten Fakten zu Bounty Clash auf einem Blick: Es gibt nur einen Compound, das Ziel kann sofort verbannt werden und am Rand des Gebiets gibt es 2 Extractions.

In Bounty Clash treffen alle Hunter auf einem Compound aufeinander.

Bounty Clash verspricht schnelle Action, ohne minutenlang über die Karte laufen zu müssen. Zusätzlich starten alle Teams so nah beieinander, dass es sofort losgeht. Dadurch treten vor allem Shotguns ins Rampenlicht, die in den Häuserkämpfen einen klaren Vorteil bieten.

Hat sich der erste Rauch gelegt, muss das Bounty-Team noch eine von zwei Extractions ansteuern. Diese befinden sich am Rand des kleinen Areals des Modus und funktionieren wie gewohnt. Für eine Runde sind maximal 15 Minuten angesetzt.

Der neue Modus offenbart alte Probleme

Bounty Clash klingt wie die perfekte Ergänzung zum Kernspiel. Kurze, schnelle und intensive Runden, in denen es direkt zur Sache geht! Das klang wie Musik in unseren Ohren.

Doch Bounty Clash offenbart Probleme, die Hunt grundsätzlich schon viel zu lange mit sich herumträgt.

Die Server in Hunt: Showdown sind … nicht gut. Neben den üblichen Problemen mit Paketverlusten, Laggs, Crycloud-Errors, Darstellungs-Bugs und gelegentlichen Abstürzen, stechen Ping-Abuser und das absurd lange Trading-Windows im Bounty Clash hervor.

Da bringt dann auch der beste Gaming-PC vom Händler meines Vertrauens wenig, wenn Server und Bugs euch immer wieder einen gewaltigen Strick durch die Rechnung machen und das eigentlich optisch so eindrucksvolle Spiel sabotieren.

Hunt: Showdown 1896: Mitspieler ist disconnected.

Disconnects, Laggs, Bugs und Ping-Abuser sorgen in Hunt immer wieder für Frust.

Besonders das Trading-Window schmälert die Dynamik der Bounty-Clash-Runden. Egal was ich mache, im Nahkampf sterben so gut wie immer beide Parteien. In einem Modus, indem es so gut wie NUR um diese direkte Konfrontation geht, wird aus dem Ärgernis ein echtes Problem.

Ist ein Match vorbei, wartet bei Sieg oder Niederlage immer eine lange Wartezeit. Ins Menü laden, Ausrüstung und Perks auffrischen, bereit klicken, die Serversuche abwarten, den Serverstart abwarten, auf die Karte laden, warten bis alle Spiele geladen sind und GO!

Hunt: Showdown 1896 Startscreen – Warten auf andere Spieler. Auch im Bounty Clash Modus warten wir oft viel zu lange auf den Start der Runde.

Ohne die langen Wartezeiten zwischen den Runden, könnte Bounty Clash ein richtig rasanter Modus sein.

Zumindest, solange keiner von uns das Spiel neu starten muss. Der Menü-Zeiger-Bug, Crycloud-Errors oder UI Probleme zwingen uns immer mal wieder zum Neustart oder werfen uns aus einer laufenden Runde. Und Hunt ist kein Spiel, welches sich schnell neu starten lässt. Zumindest der Reconnect funktioniert mittlerweile besser, wenn auch nicht fehlerfrei.

Durch all diese Aspekte und die zuweilen absurd kurzen Runden eines Bounty Clash, wächst der Anteil der Wartezeit enorm! Wenn wir Pech haben, verbringen wir mehr Zeit in Ladebildschirmen, als in den spannenden Gefechten. In meinen Augen muss Hunt, ganz grundsätzlich, die Ladezeiten verbessern und für stabilere Server sorgen.

Es fehlt der Feinschliff

Neben den Altlasten von Hunt selbst, ist Bounty Clash als Spielmodus auch nicht ausreichend optimiert. Besonders die Spawns der Teams sind je nach Map und Compound spielentscheidend. Wer Glück hat, kann in Deckung auf den Compound stürmen oder erhält direkt Sicht auf andere Teams, die dann leichte Beute sind.

Will sagen: Es fühlt sich schlicht nicht belohnend an, wenn ein Großteil der Matches dadurch entschieden wird, dass ein Team einen besseren Startpunkt hatte.

Natürlich hat auch ein Modus wie Bounty Clash mit Campern zu kämpfen. Denn selbstverständlich ist es … effektiv, sich außerhalb des Geschehens in einen Busch zu setzen und mit einer Sniper aus sicherer Entfernung sichere Kills zu machen. Aber gut, dafür kann der Modus letztlich nichts.

Bounty Clash ist eine Chance

Zugleich sehe ich in Bounty Clash auch Chancen:

  • In meinen Augen könnte Bounty Clash eine natürliche Weiterentwicklung für die Shooting-Range sein. Warum den neuen Modus nicht für Private-Matches unter Freunden zugänglich machen? Mit Respawns, freien Teams und Compound-Wahl. Auf diese Weise könnten größere Freundesgruppen gemeinsam spielen und neue Spieler besser ans PVP herangeführt werden.

  • Auch könnte Bounty Clash als dauerhafter Modus den aktuellen Solo-Modus Soul Survivor ersetzen. Spieler würden mit zufälligen, kostenlosen Huntern ins Match starten und wer am Ende siegt, darf den Hunter und seine Ausrüstung behalten und im regulären Modus nutzen. Durch die direkte Konfrontation könnten neue Spieler schneller das Gunplay erlernen.

Hunt: Showdown 1896 Soul Survivor. Die Übersicht zeigt das Menü, in dem man seinen Charakter für den Solo-Modus wählen kann.

Bounty Clash könnte, etwas optimiert und angepasst, auch leicht den Soul-Survivor-Modus ersetzen.

Zuletzt würde ich mir wünschen, dass die actionreichen Konfrontationen eines Bounty Clash auch in der normalen Bounty-Jagd eine größere Rolle spielen könnten. Für uns sind Momente, in denen mehrere Teams überraschend aufeinandertreffen, die spannendsten und besten Kämpfe in Hunt.

Doch viel zu oft befindet sich das Monster am Rand der Karte, direkt an einer Extraction. Besonders auf Mammon’s Gulch können wir dann nicht schnell genug über die Map rennen, um das Bounty aufzuhalten oder an einem Kampf teilzunehmen. Statt die Action also in einem eigenen Modus auszulagern, würde ich mir mehr Versuche wünschen, die Action in regulären Runden zu bündeln.

Zentrale Anlaufpunkte wie die Event-Tokens sind dabei kein schlechter Ansatz, der weiter ausgebaut werden könnte.

Fazit: Hunt spielt mit meinen Gefühlen 

Wie immer in Hunt, bin ich hin und hergerissen.

Auf dem Papier ist Bounty Clash ein genialer Modus, der viele Stärken von Hunt herunterbricht und konzentriert. In der Realität leidet der temporäre Modus unter den Altlasten des Shooters. Besonders Serverqualität und Ladezeiten müssen sich einfach verbessern.

Zugleich ist Bounty Clash ein Blick in eine mögliche Zukunft. Für mich wäre der Ausbau der privaten Match-Optionen rund um die Shooting-Range der wichtigste Schritt, um Hunt weiter voranzubringen. Das würde nämlich eine Basis für neue Spiele schaffen und unserer Freundesgruppe gemeinsame Matches erlauben.

Als Ersatz für den Soul-Survivor-Modus hätte Bounty Clash sogar einen dauerhaften Platz im Shooter verdient, zumindest wenn weiter an den Feinheiten und der Balance des Modus gefeilt werden würde.

Allerdings bin ich mittlerweile doch recht skeptisch, ob Crytek für Hunt den richtigen Kurs finden kann. Mit dem Engine-Upgrade, den zahlreichen Events und der neuen Karte liefern sie endlich ausreichend Content … schaffen es andererseits aber nicht, ihre Serverqualität zu steigern und Bugs nachhaltig zu fixen.

In meinen Augen bräuchte Hunt eine Pause. Keine neuen Inhalte, keine Events, keine Waffen und keine großen Änderungen. Stattdessen wäre es wichtig, die bestehenden Probleme nachhaltig zu lösen und das Grundgerüst zu stabilisieren.

Ein temporärer Fokus auf Quality-of-Life-Features könnte die Grundlage bieten, mit neuen Modi wie Bounty Clash zu experimentieren. So fühlt es sich allerdings an, als würde man im trüben Fischen – schade.

Wie gefällt euch Bounty Clash als Modus? In welche Richtung sollte sich Hunt in euren Augen weiterentwickeln und welche Features oder Verbesserungen wünscht ihr euch für die Zukunft? Schreibt es gerne in die Kommentare.

Johann von Ti
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