Als ich mit meinem frisch erstellten Charakter die finstere Kanalisation der Kaiserstadt verlasse und mein Blick über die waldigen Hügelketten gleitet, während der ikonische Soundtrack die wunderschöne Szenerie untermalt … Ja, da trifft sie mich mit voller Härte: die Nostalgiekeule.
Eine waschechte Zeitreise
Also ich Oblivion 2006 zum ersten Mal spielte, brannte sich das Rollenspiel in mein Gedächtnis. Die wunderschöne Welt mit seinen unterschiedlichen Städten, die zahllosen Dungeons, die ulkigen NPCs und die abwechslungsreichen Quests. Das Remaster, angetrieben von der Unreal Engine 5, holt diese Gefühle von damals zurück und lässt mich in die Vergangenheit reisen.
Schon beim Spielstart machte sich in mir ein Gefühl breit, welches man im fortschreitenden Alter immer seltener verspürt – kindliche Vorfreude. Andächtig lausche ich dem Menü-Theme, erstelle meinen Charakter und grübel schon fleißig, wohin ich wohl als erstes gehen sollte.

Jedes Kind in Cyrodiil weiß: Auf den Straßen sorgen kaiserliche Soldaten für Sicherheit … falls sie zufällig in der Nähe auf Patrouille sind.
Die ersten Spielstunden werden zu einer Zeitreise, die mich um 19 Jahre zurückversetzt. Nostalgie ist eine mächtige Waffe und hier trifft sie mich genau ins Herz. Neben Gothic waren Morrowind und Oblivion die Rollenspiele, die mich damals am meisten beeindruckten. Jetzt bin ich zurück und kann auf den Spuren meiner eigenen Kindheit wandeln.
Auf den Spuren meiner Kindheit
Längst verloren geglaubte Erinnerungen werden plötzlich wach und greifbar.
Ich erinnere mich an Pausenhofgespräche, bei denen ich über die besten Waffen debattierte oder mich davon überzeugen ließ, dass das Dasein als Vampir enorme Vorteile bringt … wenn man auf das Tageslicht verzichten kann.
Ich erinnere mich an YouTube-Videos, die zahllose Möglichkeiten des Todes aufzählten oder absurde Cheats vorstellten, die ich sogleich im eigenen Spielstand nachstellte.
Ich erinnere mich an die kuriosen Quests der Dunklen Bruderschaft, meine lange Suche nach dem besten Pferd, Ringe die mich übers Wasser laufen ließen und einen verhängnisvollen Hauskauf.
Kurzum: Das Remaster hat eine Brücke in meine Vergangenheit errichtet, auf der ich mit wachsender Spielzeit immer weiter voranschreite. Meine Gefühle, Gedanken und Träume von damals werden plötzlich greifbar.

In jungen Jahren war der Torwächter noch eine echte Herausforderung! Schier unbesiegbar versperrt er den Weg … zumindest, bis man seine Schwachstelle findet.
Wie mächtig habe ich mich gefühlt, als ich den Wächter der Shivering Isles besiegte? Wie oft bin ich am Knacken von Schlössern verzweifelt? Wie viele Stunden verbrachte ich damit, jeden Winkel der Open World zu durchforsten, um ihr alle Geheimnisse zu entlocken? Ach wie unbeschwert diese Zeit doch war, die nun schon so viele Jahre zurückliegt.
Oblivion Remastered gelingt ein Geniestreich
Es fühlt sich so an, wie ich das Rollenspiel in Erinnerung behalten habe. Die verbesserte Grafik behält den Charme des Originals bei – selbst die ulkigen Animationen von damals blieben unverändert. Ich fühle mich zuhause.
Zugleich wurden viele kleine Gameplay-Aspekte verbessert, sodass sich völlig unbeschwert in die Vergangenheit zurückreisen kann. Das sind so Kleinigkeiten wie das hinzugefügte Sprinten, aber auch tiefgreifendere Änderungen wie das neue Level-System.
Ich kann diesen Nostalgie-Trip genießen. Ich reise ohne Widerstand 19 Jahre in die Vergangenheit … und habe einfach Spaß.
Spaß an alten Erinnerungen.
Spaß an neuen Entdeckungen.
Spaß am Gefühl eines Zurückkommens in eine Welt, die mir in jungen Jahren so viel Freude bereitet hat und jetzt in neuem Glanz erstrahlt.

Ich liebe die Städte in Oblivion, aber die Hafenstadt Anvil an der Goldküste hat einen ganz besonderen Platz in meinem Herzen – immerhin erwarb ich dort vor 19 Jahren meine erste Immobilie – und das zu einem Spottpreis!
Für mich ist hier völlig überraschend ein kleiner Traum wahr geworden.
Ich kann eines meiner Lieblingsspiele nochmal neu erleben und eine echte Verbindung in meine eigene Vergangenheit herstellen – womit Oblivion Remastered etwas gelingt, woran so viele Neuauflagen zuvor kläglich scheiterten. Und obwohl das Gothic Remake ja kein Remaster ist, hoffe ich dennoch, dass auch dieses Kultspiel meiner Kindheit ein ähnlicher Geniestreich gelingt.
Was denkt ihr: Hat euch Oblivion Remastered gefallen und habt ihr euch mit dem Rollenspiel auf eine ähnliche Zeitreise in eure Vergangenheit begeben? Was sind eure schönsten und prägendsten Erinnerungen an das Rollenspiel? Ich freue mich, wenn ihr eure Gedanken in den Kommentaren teilt!
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Habe eher Skyrim gespielt. Lohnt sich Oblivion Remaster?
Ich würde behaupten: Ja, das lohnt sich. Oblivion spielt sich mit seiner Open World schon sehr ähnlich und besonders die Gilden bieten wirklich spannende Quests, die einfach Spaß machen. Zudem ist es im selben Universum, man wird also viel Lore wiederfinden. Zudem ist es auch bestimmt auch spannend, das Nachbarland von Himmerlsrand zu durchstreifen. 😀 Durch die kleinen Anpassungen beim Gameplay/Interface lässt es sich auch entspannt spielen, selbst wenn man da Original nicht kennt. Man muss sich etwa mit den Systemen beschäftigen (Tränke brauen, Leute überzeugen, Zaubersprüche herstellen). Aber wer Skyrim mochte, wird auch in Oblivion eine gute Zeit haben.… Weiterlesen »
Kann dem nur zustimmen, das Remaster hat mich auch glatt zurückversetzt. Habe damals meinem Bruder zugeschaut wenn er gespielt hat. Ich durfte sogar ein paar Entscheidungen treffen, ob wir jemanden beklauen oder welche Gilde wir uns anschließen. Irgendwie war es dann wirklich unser Spiel. Hatten wir danach nie wieder xD jetzt schicken wir uns gegenseitig screenshots von unseren Spielen, richtig wholesome
Fühl ich!!! Mein Freund wollte mir Oblivion schon immer zeigen, aber das war mir zu alt xD
Jz guck ich ihm beim Remaster zu und ich verstehe endlich warum er das immer geil fand – macht echt Spaß 😀
PS: wie kann ich ihn überzeugen zum Vampir zu werden??
So ähnlich ist es bei uns auch. 😀 Oblivion bietet sich aber auch irgendwie zum gemeinsam spielen / zuschauen an, weil es oft so absurd ist und zugleich mega spannende Bilder liefert.
Zum Vampir-Thema: Man kann sich mit Vampirismus anstecken, wenn man gegen Vampire kämpft. In Skingrad und Umgebung treiben sich die Blutsauger gerne herum, habe ich gehört. 😉 Einmal angesteckt, muss die Krankheit aber noch ausbrechen – also darf nicht behandelt werden. Ein Argument für die Ansteckung: Es gibt eine coole Quest, um die Krankheit wieder los zu werden. Dafür würde ich argumentieren. ^^
Das klingt wunderbar! Ich habe damals oft mit einem guten Freund Games gemeinsam gespielt. Wir haben uns dann abgewechselt und dabei ganze Rollenspiele wie Arx Fatalis und sogar eine Kampagne von Medieval: Total War 2 gerockt. Das waren noch Zeiten. Heute schaut mir meine Freundin manchmal zu und ich ihr.
Guude Johann! Wad wird man alt was? Oblivion ist für mich einfach das beste Elder Scrolls. Punkt. Das Remastered gefällt mir auch ausgesprochen gut, aber die Farben sind irgendwie komisch gewesen. Da habe ich mir direkt ne Mod gezogen, danach wars super!!! Aber die fehlende deutsche Sprachausgabe macht es irgendwie kaputt. Klar kann ich auch englisch verstehen, aber die stimmen damals waren eben die deutschen. Wollte da auch ne mod benutzen, aber das ging irgendwie ned Beste quest ist die, wie man in dem Gemälde unterwegs ist und die bunten Trolle prügelt. Das hat mich damals echt umgehauen haha Btw:… Weiterlesen »
Gude! Ja, je älter man wird, desto schneller scheint die Zeit zu verfliegen. Ich liebe Oblivion auch sehr – aber Morrowind sicher sich bei mir den Platz auf dem ersten Treppchen. Von Skyrim war ich übrigens recht enttäuscht. Die fehlende deutsche Sprachausgabe ist ein echtes Manko – da gebe ich dir recht. Komischerweise hat mich das letztendlich nicht so sehr gestört … vielleicht weil das Spiel auch optisch neu ist und ich so die englische Sprachausgabe besser annehmen konnte? Bezüglich der Farben: 100 Prozent, da stimme ich zu. Ich war aber einfach zu faul, eine Mod zu bemühen. Was ich… Weiterlesen »