Rollenspiele – Was ich mir wünsche

Momentan gibt es so gut wie keine aktuellen Rollenspiele und bereits veröffentlichte haben so Ihre Schwächen – Heute schreibe ich mich wieder um Kopf und Kragen…

Dank dem Steam Summer Sale ist meine Festplatte vollgestopft mit guten Titeln, die nur darauf warten von mir gespielt zu werden. Und nach und nach mache ich das natürlich auch und werde zu den meisten Titeln auch Artikel auf Game 2 veröffentlichen. Doch in einem Genre fehlt im Moment noch Futter – Rollenspiele. Zwar spiele ich mehr oder weniger aktiv Strafkolonie Online, einen modifizierten Server für den Gothic Multiplayer, doch ich rede natürlich von einem Einzelspieler-Rollenspiel. Der letzte große Titel in meiner Erinnerung war tatsächlich Skyrim, welches mittlerweile auch wieder um die 2 Jahre auf dem Buckel hat. Seit dem gab es so gut wie kein Rollenspiel, welches mich nachhaltig fesseln konnte.

Skyrim Screenshot 005

Immerhin war da noch The Witcher 2: Assassins of Kings, doch dieser Titel war nicht die Art Rollenspiel, die ich mir wünschen würde. So hat man beim Hexer zwar ein wirklich gutes Spiel, keine Frage, doch ist mir die Welt hier zu linear. Ich will nicht von Standort zu Standort versetzt werden, um mich dann in schlauchartigen Arealen um Aufgaben zu kümmern, die mich selbst nicht sonderlich interessieren. Aber hier darf man eigentlich nicht zu kritisch sein, immerhin basiert das ganze ja auf einer Roman Reihe, weshalb die Story hier einen klaren, roten Pfaden verfolgt. Und das Spiel hat trotzdem riesigen Spaß gemacht, doch war es eben kein reines Rollenspiel, sondern hatte ging stark in Richtung Action-Abenteuer. Damit also kein Rollenspiel, wo ich über viele Spielstunden meinem Charakter beim wachsen zusehe. Wir treffen zwar auch Entscheidungen die auch durchaus Folgen haben, trotzdem fühle ich mich hier einfach zu sehr eingeschränkt.

books-and-games-thewitcher-2-assassins-of-kings

Und Skyrim war auch nicht ideal. Zu Austauschbar und leblos war die Welt und die Charaktere darin. Wie auf einer Bühne oder der Kulisse eines Films kommt man sich da oft vor. Hier zeigt sich ein Problem, mit welchem viele Rollenspiele der heutigen Zeit zu kämpfen haben. Die Grafik wird besser, die Welten größer, aber die Charaktere werden immer schwächer. Da ist kein Bösewicht, der dazu einlädt, ihn wirklich zu hassen, kein König dem man euphorisch die treue schwört und kein Bauern-Mädchen, der man gerne einen Gefallen tut. Große Welten sind super, doch wenn man sie dann nicht richtig füllt, sind sie wertlos. Bring mir dies, töte das – Die Aufgaben sind immer die gleichen und ob ich sie nun erfülle oder nicht, hat oft keinerlei Auswirkung auf die Welt. Der Spieler erhält etwas Erfahrung und vielleicht noch Gold, das war es dann schon. Das ist schade und demotiviert, ich habe mich in Skyrim irgendwann gefragt, warum ich überhaupt Missionen erfüllen sollte, da dies am Ende keinerlei wirkliche Folgen hat. Am Ende spürt man zu sehr, dass man einfach nur beschäftigt werden sollte – Ab diesem Punkt hatte ich dann an Skyrim fast gar keinen Spaß mehr.

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Gute Ansätze gibt es durchaus; So versucht Skyrim dem Spieler ab und an vorzugaukeln, seine Taten hätten Einfluss auf eine lebende Welt. So gibt es in Himmelsrand bekanntlich einen Bürgerkrieg zwischen dem Kaiser-Reich und den Sturmmänteln. Hier kann sich der Spieler für eine Partei entscheiden und so den Ausgang des Konfliktes beeinflussen. Während man die Quest abarbeitet, kommt sogar etwas Atmosphäre rüber; Wir attackieren gegnerische Militär-Lager, erobern oder verteidigen gegnerische Städte und schalten am Ende den Anführer der gegnerischen Partei aus. Doch genau ab diesem Punkt ist alles vorbei; Denn vor und nach der Quest ist der gesamte Konflikt vergessen, aus der Welt. Es hat sich nichts geändert. Nun doch; Die Textur von einigen Bannern ändert sich und ein paar NPCs werden ausgetauscht. Doch kaum ein Wesen in der Welt redet über den Ausgang des Krieges, keiner beschwert sich, nichts tut sich. Doch dann merkt man, dass der Krieg nie Einfluss auf die Welt hatte. Es gab keine Flüchtlinge, keine Soldaten die unabhängig der Quest-Reihe unterwegs waren, keine Kämpfe, die ohne uns stattfanden. Wieder ist alles nur direkt für uns passiert.

Skyrim Screenshot 009

Ich wünsche mir ein Rollenspiel, mit einer offenen und vor allem lebendigen Welt! Die NPCs sollten eigenen Tagesabläufen nachgehen, eigene Ziele haben, eine eigene Meinung entwickeln. Wir als Spieler wollen in eine andere Welt eintauchen und nicht auf einer Kulisse nach der Musik der Entwickler tanzen. Ein Titel, in welchen ich großer Erwartungen setzte, ist Kingdom Come: Deliverance. Das Spiel verspricht im Grunde genau das, was ich mir wünsche und bietet eine tollte und realistische, mittelalterliche Welt. Kein Wunder also, dass ich mich hier für einen frühen Alpha-Zugang entschieden habe, um schnellstmöglich in den Genuss des Spiels zu kommen.

Kingdom Come: Deliverance - Eine Schlacht

Doch wie schaut es mit anderen Titeln aus? The Witcher 3: Wild Hunt sieht jetzt schon echt gut aus und scheint Spielern wie mir, mit einer offenen Welt entgegen zu kommen. Auch hier erwarte ich vieles und hoffe, dass ich am Ende nicht wieder enttäuscht bin, nur weil meine Erwartungen zu hoch waren. Auch die The Elder Scrolls Reihe hätte Potenzial etwas großartiges hervorzubringen, jedoch müssten die Entwickler hier mal etwas wagen und Veränderung rein bringen. Die The Elder Scrolls Reihe hat sich seit Morrowind nur in Sachen Grafik groß entwickelt. Viele Fehler werden dafür immer und immer wieder wiederholt. Bei Risen 3: Titan Lords bin ich noch sehr skeptisch, so haben die Piranhas zwar mit Gothic I & II echte Legenden geschaffen, brachten aber seitdem kaum ein wirklich tolles Spiel heraus, obwohl Risen noch mal wirklich gut war. Trotzdem hätte ich mich hier mehr über ein neues, düsteres Gothic gefreut.

Risen 3: Titan Lords Erste Bilder

Wir werden sehen, was die Zukunft für uns Rollenspieler bereit hält, ich hoffe, das wir endlich wieder zurück zu den Anfängen finden und die großen, leblosen Welten gegen lebendige und denkende NPCs tauschen.

Johann von Ti
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