Für den Kaiser, für unser glorreiches Japan!
Bei Rising Storm handelt es sich um ein Addon für Red Orchestra 2: Heroes Of Stalingrad, welches den Kriegsschauplatz in den Pazifik verlegt und damit nicht mehr Russen und Deutsche aufeinander loslässt, sondern amerikanische Marines gegen die kaiserliche, japanische Armee antreten lässt. Das Gameplay ist dabei im großen und ganzen das gleiche geblieben: In Team müssen die Spieler vorrücken und im Idealfall gegnerische Stellungen einnehmen oder eigenen Linien halten – Ich empfehle hier meinen Beitrag zu Red Orchestra 2: Heroes Of Stalingrad, welcher umfangreich auf das Gameplay eingeht.
Atmosphäre als Schlüsselelement
Doch in diesem Beitrag geht es mir eigentlich nur um die Wiedergabe der erlebten Atmosphäre in diesem Taktik Shooter, die dichter kaum sein könnte. Auf Seiten der Japaner stürmen wir eine kleine Stadt auf einer Insel irgendwo im Pazifik – Die Amerikanischen Streitkräfte hatten hier bereits ganze Arbeit geleistet – viele Gebäude sind zerbombt, die Luft liegt voller Staub und Rauch. Als wir den Strand verlassen und die Siedlung betreten, ist es verdächtig ruhig – Bedrohliche Stille hat die Ortschaft im Besitz. Wir rücken weiter vor, die ersten Häuser fallen in unsere Hände. Wir kommen zur ersten Straßenkreuzung, als die Hölle über uns hereinbricht. Ein schweres MG feuert brüllend laut aus einer versteckten Stellung aus einem gegenüberstehenden Dachgeschoss und reißt in wenigen Sekunden unsere ganze Einheit auseinander – 2 Tote liegen auf der Straße, der Rest hat in den Trümmern eines Hauses Deckung gefunden. Doch nun ist das Versteckspiel endgültig vorbei – Auch aus anderen Häusern nehmen uns die Marines nun erbarmungslos ins Kreuzfeuer – Etliche unserer Soldaten fallen in diesem Kugelhagel. Anfangs eher vereinzelt, bald schon gut organisiert erfolgt unser Gegenbeschuss – Unsere MGs nehmen Aufstellung, während unsere Scharfschützen und Gewehrschützen die gegnerischen Linien gezielt ausdünnen. Unser Ziel ist ein zentrales Gebäude in der Mitte der Siedlung, welches hervorragend als Brückenkopf für weitere Vorstöße genutzt werden kann. Also rückt ein kleiner Stoßtrupp vor, säubert das Haus und erklimmt das Dach. Von dort nehmen wir die Amerikaner unter Feuer und verschieben den Frontverlauf um gut 50 Meter – Ein Erfolg, scheinbar, denn eine verirrte Granate findet ihren Weg auf unsere Dachstellung und bringt einen vernichtenden Tod über uns – Die Stellung ist verloren und unser Verlust scheint sinnlos gewesen zu sein.
Taktik geht vor, auch im Pazifik
Solche und ähnliche Situationen ergeben sich in Rising Storm immer und immer wieder, weshalb das Spiel so großen Spaß macht. Hat man einen guten General im Team, der die Truppführer angemessen koordiniert und tun diese ihren Job ebenfalls angemessen, entstehen großartige Gefechte, die voller Taktik und Spannung einhergehen. Es geht um wichtige, taktische Positionen und die Verfügbarkeit von Reserven (Tickets). Mit schwerem Artilleriebeschuss, welcher von den Truppführern markiert werden muss und vom General veranlasst wird, können selbst schwer befestigte Stellungen des Feindes völlig vernichtet werden. Nach solchem Beschuss ist eine schnelle Eroberung dieser Stellung meist eine leichte Übung. Doch alles läuft über Kommunikation und Teamspiel. Und das unterscheidet auch Rising Storm von der üblichen Shooter Konkurrenz – Taktik geht vor und das merkt man in jeder Spielsekunde. Die amerikanischen Flammenwerfer können ganze Einheiten in Feuer hüllen und somit schon fast entschiedene Kämpfe nochmal völlig drehen. Die japanischen Einheiten können einen Banzai Angriff starten, also einen Nahkampf-Sturmangriff mit Bajonett, Gewehrkolben und Schwert (ja, die japanischen Offiziere tragen klassische Schwerter). Neben den wilden Angriffsschreien, den die Soldaten bei diesem Sturm brüllen, hat der Banzai Angriff auch noch einen spielerischen Boni. Die feindlichen Einheiten werden bei solchen Angriffen in der Deckung gehalten, womit dieser Angriff taktisch extrem effektiv wird. Gut koordiniert und von ganzen Einheiten ausgeführt, überrennen die Japaner so fast jeder Stellung.
Fazit
Weiterhin bietet Rising Storm neben den bekannten Häuserkämpfen auch Gefechte im Dschungel, Sümpfen und alten Ruinen, was nicht nur Abwechslung bringt, sondern spielerisch eine Menge hermacht. Mitten im Dschungel in einer MG Stellung zu liegen und durch das grüne Dickicht feindliche Einheiten rennen zu sehen, die man dann unter Sperrfeuer nimmt, während um einen herum Granaten hochgehen und Kugeln in Baumstämmen einschlagen, ist man mitten im Geschehen. Man merkt dem Spiel an, dass alles dafür getan wurde, ein möglichst realistisches Spielgeschehen zu gewährleisten. Und genau das macht das Spiel auch so besonders; Ich will nicht immer kopflos und wie Rambo durch Maps rennen, eine Portion Taktik macht aus einem Shooter erst einen richtigen Leckerbissen. Dieses Addon ist in jedem Falle für Fans des Hauptspiels zu empfehlen und ist auch für 20 Euro Anschaffungspreis jeden Cent wert! Klare Kaufempfehlung für Neue Karten, Waffen, bessere Texturen und die gewohnten 64 Spieler Gefechte, jetzt aber im Pazifik!
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