Warum The Culling im Vergleich zu DayZ so gut funktioniert

Ein Konzept benötigt den richtigen Rahmen, um zu funktionieren!

Reines PVP im Survival Kampf mit Crafting? Die Tributen von Panem als Game und alle finden es gut? Warum funktioniert das so gut, während man sich in DayZ und Rust über Banditen und beständiges PVP ärgert?

The Culling - Mord mit der Eishacke

PVP ist wichtig, aber…

Ich weiß selbst, dass die Möglichkeit des PVP in einem reinen Survival Game durchaus eine Daseinsberichtigung aufweist, nein sogar dafür essenziell von Bedeutung ist. Denn der Kampf um die knappen Ressourcen der zwischen den Spielern tobt, das Überleben des am besten angepassten als zentrales Spielelement sind wichtig. Sie sorgen für die nötige Spannung und tragen der Atmosphäre bei. Doch trotzdem kommt es in den virtuellen Welten des Survivals zu immer der gleichen Formel: Töte alles und jeden den Du siehst, denn zögerst Du, wirst Du sterben. Dadurch kommt aber weniger der eigentlichen Atmosphäre auf, denn auf diese Weise hat man lediglich ein PVP auf einer großen Welt, ein Deathmatch wie in einem einfachen Shooter verpackt in einem netten Setting und den Möglichkeiten des Craftings. Doch genau das macht keinen Spaß – Es kommt so gut wie nie zu einer Interaktion unter den Spielern, was wiederum massiv der Atmosphäre und dem Gameplay schadet. Spontan einen Überlenden in DayZ treffen, irgendwo in einer von Zombies zerstörten Stadt, vielleicht eine Dose Bohnen teilen und dann weiterziehen – Das gibt es zwar, aber so selten, dass es schon traurig ist. 

DayZ Standalone - Leben und Leben lassen - Ein Überfall

…die Einbettung im Gesamtkonzept ist entscheidend

Dafür wird man fast auf jedem Server von Banditen überfallen und abgeschlachtet, auch wenn das dem Survival Konzept extrem widerspricht! Warum? Weil man selbst wenn man offensichtlich keinerlei Ausrüstung oder Vorräte bei sich trägt, niedergeschossen wird. Das kostet die Mörder Munition und zieht theoretisch die Aufmerksamkeit von Zombies auf sich. Doch besonders DayZ hat ein massives Problem eine wirkliche postapokalyptische Welt bereit zu stellen, in der der Kampf ums Überleben wirklich vollzogen werden muss. Denn hat man erst mal Waffen und ein wenig Ausrüstung, ist die Gefahr gebannt. Die Zombies sind auch heute, Jahre nach der Veröffentlichung der Early Access Version des DayZ Standalones dumm und unbeholfen wie eh und je. Auch die Anzahl der Hirnfresser ist gering – Die Gefahr nur für unbewaffnete gegeben. Hinzu kommen weiterhin Wegfindungsprobleme der flinken Kerle, sodass der Spielspaß auf der Strecke bleibt. Dadurch bleibt aktiven Spielern nicht viel mehr übrig, als sich ganz aggressiv mit ihren Mitspielern auseinander zu setzen – Es gibt einfach nichts zu tun. Und das Problem besteht und besteht – Da wird wohl kein Wunder mehr geschehen. Schade. 

dayz-standalone-bandits-with-survivorWas macht den Unterschied aus?

Doch macht The Culling nicht genau das? Wirft es nicht eine Hand voll Spieler auf eine Map, damit dieser sich in einem reinen PVP gegenseitig fertig machen? Ist das nicht genau das, was ich in DayZ so hasse? Ja das ist es; Aber in einer destillierten Form. The Culling ist die Essenz des Banditen Gameplays in den regulären Survival Games und erhebt dieses Gameplay zu einem eigenen Subgerne des Survival. Nun gut, The Culling ist nicht das Erste Projekt diesbezüglich. Die Mods für Minecraft „The Hunger Games“ sorgen schon seit Jahren für äußerst erfolgreiche Minecraft Server und bieten genau das Gameplay. Auf einer Minecraft Welt finden sich Spieler wieder und bekämpfen sich bis zum bitteren Ende. Crafting, Taktik und Überlebenswille als Mittel. The Culling ist nun ein erstes Spiel, was sich vollständig diesem Konzept verschrieben hat und diese Nische im Moment grandiose bedient. Doch warum funktioniert das so gut?

The Culling - Die Liste der Überlebenden

Die Antwort

Die Antwort ist auch hier einfach: Durch die Konzentration auf das „Battle Royal“ Konzept wurde Gameplay dem Konzept angepasst. Survival Games wie DayZ setzen eigentlich darauf, dass man sich in einer feindlichen Welt mit Vorräten versorgen muss, die Zombie-Apokalypse erlebt und überlebt. Perma Death und PVP tragen zur rauen Welt bei und sollen für die nötige Atmosphäre sorgen – Wer stirbt, verliert alles, was er bis dahin hatte. Doch das reine PVP auf den meisten Servern mach das Konzept zunichte – Es geht nun in der Hauptsache darum, Mitspieler auszuschalten, wann immer man auf diese trifft. Doch The Culling dreht den Spieß um – PVP ist nun das beabsichtige Gameplay Element und baut alle Mechaniken darauf zurück. Man weiß, worauf man sich einlässt und vor allem funktioniert das ganze gut. Alle haben die selben Bedingungen und letztlich entscheidet Erfahrung und ein wenig Glück, wer gewinnt. Nicht, wer schon am längsten lootet und damit die größten Wummen und damit unbesiegbar ist. Auch die verkleinerte Spielwelt und die Beschränkung auf den Kampf sorgen dafür, dass The Culling auch Spaß macht. Ich muss mich einzig auf meine Bewaffnung konzentrieren und wenn ich sterbe, bin ich zwar auch Tod, aber das ist ja das Kernstück des Spiels. Es gibt nie diesen Moment, dass man sich ärgert, von einem anderen Spieler erschossen zu werden, während man verzweifelt im Voice Chat beteuert, dass man „friendly“ ist. Das war die Spieler wo anders eh schon machen, wird nun auf einem Silberteller serviert und sorgt damit für die Basis, eines spaßigen Gameplays.

The Culling - Mit der Motorsäge in den Kampf

Und ist auch schon die einfache Antwort: The Culling bietet für das praktizierte Gameplay wie in DayZ den passenden, den richtigen Rahmen, sodass es funktioniert. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.

Johann von Ti
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