Videospiele als auch Animes beeinflussen sich gegenseitig auf unterschiedlichste Weise.
Anime (アニメ); Die in Japan produzierten Zeichentrickfilme sind verdammt populär geworden und haben längst auf alle Welt eine riesige Fangemeinde. Auch ich selbst muss gestehen, in den letzten Jahren doch vermehrt diverse Animes zu konsumiert zu haben und auch weiterhin zu konsumieren. Ganz am Rande (und Wikipedia sei es gedankt) sei gesagt, dass Anime eine Verkürzung des japanischen Lehnwortes animēshon (アニメーション)) ist, was sich auf das englische animation bezieht. Natürlich irgendwie logisch, dennoch entlockte mir diese Erkenntnis einen kleinen „Aha!“-Moment. Aber genug davon, schauen wir doch mal auf die Verbindung zwischen Videospielen und Animes. Hier möchte ich direkt betonen, dass ich mich nur auf ein paar Beispiele beziehe , die ich selbst besonders wahrgenommen habe. Wollte man den vollen Umfang der Verbindungen von Animes und Videospielen aufarbeiten, könnten getrost ganze Bücherreihen damit angefüllt werden.
Pokémon
Animes und Videospiele bewegen sich zuweilen sehr nah beieinander, wobei dieser Trend kein neuer ist. Als ich darüber grübelte, kam mir sofort ein Beispiel in den Sinn; Pokémon (ポケモン). Die Taschenmonster entstammen nämlich der Videospiele-Reihe vom japanischen Entwickler GAME FREAK und bilden seit vielen Jahren einer der wichtigsten Franchises von Nintendo. Was bereits 1996 (uff, mein Geburtsjahr also!) seinen Anfang nahm, ist auch heute aktuell und populär wie eh und je (unter anderem wegen des Erfolges von Pokémon GO). Doch zurück zu den Anfängen; Dem Start der Videospiel-Reihe für den Game Boy (und Dank des Super Game Boy auch für den SNES) folgte später neben dem Sammelkartenspiel (in der Grundschule früher der Shit auf dem Pausenhof!) auch eine Anime-Fernsehserie. Der Pokémon-Anime hatte 1997 seine Erstausstrahlung und erhält bis heute neue Serien-Ableger und Kino-Adaptionen. Und tatsächlich war mein erster Kontakt zu Pokémon nicht die Videospiel-Reihe, zunächst war es der Anime (damals auf RTL II), der mich als Kind zu diesen ulkigen Kreaturen und später auch zu den Videospielen (und natürlich den teuren Sammelkarten) brachte.
Attack on Titan
Mein nächstes Beispiel ist Attack on Titan (進撃の巨人); Hierbei handelt es sich zunächst um eine Manga-Serie, also eine Comic-Reihe aus Japan. Der Manga wurde auch als Anime umgesetzt und weckte vor einiger Zeit mein Interesse. Ich muss dabei aber gestehen, dass der Anime nicht schlecht ist, aber doch typische Schwächen mitbringt. Ich kann es zum Beispiel überhaupt nicht leiden, wenn mir die Charaktere immer und immer wieder genau erklären, was gerade passiert ist, obwohl das mehr als offensichtlich ist. Aber gut, zurück zum Thema; Aktuell wurden zwei Staffeln des Anime-Ablegers von Attack on Titan veröffentlicht. Die erste Staffel erschien bereits 2013 in Japan, eine deutschsprachige Version wurde aber erst 2016 veröffentlicht. 2017 wurde dann die zweite Staffel in Japan ausgestrahlt (bis heute gibt es noch keine deutsche Version). Passend zum Anime (bzw. Manga) erschien 2016 das Videospiel Attack on Titan / A.O.T. Wings of Freedom, welches entsprechend die Handlung aufgreift und mit passender Optik punktet. Ich selbst habe mich aber nicht ans Videospiel gewagt (auch den Nachfolger Attack on Titan 2 – A.O.T.2 – 進撃の巨人2 ließ ich aus). Der Preis (60-70 Euro kosten die Teile jeweils) als auch die Tatsache, dass es sich vornehmlich um Konsolenspiele handelt, welche für den PC lediglich (schlecht) portiert wurden, waren die Gründe, diese Titel auszulassen (aber mal schauen, vielleicht hole ich mir den Zweiten Teil mal im Steam Sale oder für die Switch).
Overlord
Ein drittes Beispiel (und auch hier gäbe es noch zahlreiche weitere Beispiele), welches die Verbindung von Animes und Videospielen auf eine dritte Weise verdeutlicht, ist Overlord (オーバーロード ). Bei Overlord handelt es sich zunächst um eine so genannte Light-Novel-Reihe. Light Novels sind japanische Romane, welche mit Bildern im Anime-Stil illustriert werden. Diese Romanserie thematisiert eine Videospielhandlung; Im Jahr 2126 wurde ein so genanntes DMMORPG (Dive Massively Multiplayer Online Role Playing Game) ins Leben gerufen, in welchem Spieler besonders umfassend mit der Spielwelt interagieren können (in Richtung ganz-Körper-VR). Der Titel dieses DMMORPGs ist Yggdrasil und es entwickelte sich zu einem der beliebtesten Spiele dieses Genres überhaupt (also ähnlich wie WoW in unserer echten Welt). Nach gut 12 Jahren Laufzeit sollen die Server von Yggdrasil abgeschaltet werden, womit ein virtuelle Ära ihr Ende findet. Ein Gildenmeister verbleibt als einer der letzten Spieler auf dem Server und will warten, bis diese heruntergefahren werden. Als die Server dann wirklich down sind, verbleibt er jedoch in der Spielwelt, mit dem Unterschied, dass er die internen Spielfunktionen wie das Anschreiben von Mitspielern und selbst das Ausloggen nicht mehr nutzen kann – Er also in der Spielwelt gefangen bleibt. Mit diesem Ansatz wird in den Romanen die Abenteuergeschichte erzählt, in welchem das Spiel zu Wirklichkeit wird. Dieser Ansatz wurde 2015 dann auch für eine Anime-Umsetzung genutzt, die erst vor kurzem in deutscher Sprache auf Netflix zu finden ist. Neben einigen Anime-Filmen aus dem Jahr 2017 ist im Januar 2018 auch eine zweite Anime-Serie (Overlord II) in Japan erschienen. Hier ist der Zusammenhang von Videospiel und Anime also durch den Stoff geschaffen, welcher im Anime (bzw. der Light-Novel) genutzt wird.
Anime Populär in der Videospiel-Welt
Ganz allgemein kann man sagen, dass Animes bzw. Anime-inspirierte Videospielumsetzungen verschiedenster Art immer populärer werden. Dabei werden nicht nur bestehende Animes in Videospielform adaptiert, auch der Stil von Animes wird gerne für diverse Spiele genutzt, ohne dass es eine konkrete Vorlage im Anime-Bereich geben würde. Wer sich davon mal einen Eindruck verschaffen will, kann bei zum Beispiel auf Steam nach „Anime“ suchen und wird zahllose Titel finden, welche verschiedenste Genres bedienen. Und hier eine kleine Warnung; Besonders auf Steam finden sich doch allerhand recht absurde Titel, die jedoch scheinbar auf reges Interesse stoßen. Ähnliches ist zum Beispiel auch beim Thema Online Casino zu beobachten; Auch abseits klassischer Videospiele haben hier erste Anbieter begonnen, einige Ihrer Angebote mit Anime-Themen auszustatten, was durchaus als Indikator für eine weiterhin steigende Popularität dieser Materie gewertet werden kann (wie man das nun beurteilt, ist eine andere Frage). Aber alle genannten Beispiele verdeutlichen doch, wie stark Anime und Videospiele in verschiedensten Ebenen in Verbindung stehen. Ein letztes Beispiel muss aber noch genannt werden, zumindest nimmt dieser Name doch einen ziemlich hohen Stellenwert in der Welt des Gaming ein.
Final Fantasy
Bei Final Fantasy (ファイナルファンタジー) handelt es sich natürlich um eine Videospiel-Reihe und dabei eben auch um eine ziemlich populäre. Bereits 1987 erschien der erste Teil der mittlerweile durchaus ehrwürdigen Reihe in Japan für das Nintendo Entertainment System (und ist damit dann doch noch mal um einiges älter als unsere Taschenmonster). Ein wenig unnützes Wissen am Rande; Fast hätten die Entwickler von Square den Titel Fighting Fantasy gewählt. Da jedoch ein gleichnamiges Brettspiel existierte, entschied man sich letztlich für Final Fantasy. Bis heute wurde in der Hauptreihe der Serie 18 Teile veröffentlicht, der letzte 2016 mit dem Titel Final Fantasy XV. Und natürlich bietet solch eine mächtige Reihe auch eine Menge Potenzial, um in diversen anderen Formen adaptiert zu werden. Neben zahlreichen Romanen, einigen Alben mit speziellen Fassungen des Soundtracks und den vielen Videospiel-Ablegern abseits der Hauptreihe, gibt es auch einige filmische Umsetzungen, darunter natürlich auch Animes. Genaugenommen drei Anime-Produktionen sowie drei Animationsfilme wurden bisher geschaffen. Da ich hier leider kein Experte bin, lediglich die diversen Animes und Filme aufgezeigt:
- Final Fantasy (Anime aus dem Jahr 1994)
- Final Fantasy: Legend of the Crystals (Anime-Serie aus dem Jahr 1994)
- Final Fantasy: Die Mächte in dir (computeranimiert aus dem Jahr 2001)
- Final Fantasy Unlimited (Anime-Serie aus dem Jahr 2001)
- Final Fantasy VII: Advent Children (computeranimiert aus dem Jahr 2005)
- Last Order – Final Fantasy VII (Anime aus dem Jahr 2005)
- Kingsglaive: Final Fantasy XV (computeranimiert aus dem Jahr 2016)
- Brotherhood: Final Fantasy XV (Anime-Serie aus dem Jahr 2016)
Neben diesen erschien 2017 auch eine Live-Action-Serie, welche auf wahre Begebenheiten fußt und eine Vater-Sohn-Geschichte erzählt, deren Beziehung auf Basis von Final Fantasy XIV neu geschlossen wird. Ich habe mir die (Netlfix)-Serie mit dem Titel Final Fantasy XIV – Vater des Lichts tatsächlich angeschaut und war überrascht, dass doch mehr daraus gemacht wurde, als eine billige Werbung für das Spiel darzustellen (auch wenn es natürlich eine recht klassische Seifenoper mit Werbeauftrag bleibt). Aber wer sich auf so was einlassen kann, ich habe mit die 7 Folgen à 25 min gegönnt. Und ja, das hat nicht wirklich was mit Anime zu tun, aber meine Güte, wann kann ich mal wieder von dieser Serie berichten?! Also!
Fazit
Aber um das Thema abzuschließen; Animes und Videospiele bereichern sich auf unterschiedliche Weise und was die Sache besonders interessant macht, ist die Tatsache, dass hier meist auch noch weitere Medien-Gattungen Einzug halten. Mangas, Romane, Light Novels, Filme und vieles mehr. Für mich zeigt das deutlich auf, warum die japanische Kultur weltweit so viel Interesse erfährt. Ich für meinen Teil möchte den Einfluss, welche Animes und Co auf unsere Welt der Videospiele genommen haben, nicht missen wollen.
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