Die Geschichte der Früchte in Spielautomaten

Mit Kirche, Zitrone und Melone; Warum sind diese Symbole so populär?

Selbst wenn man wie ich noch nie wirklich an einem „Einarmigen Banditen“ gesessen hat, haben die meisten dennoch eine recht genaue Vorstellung davon, wie ein solches Gerät aussieht. Meist ist die Vorstellung geprägt von Filmen, der Werbung oder der Verarbeitung in diversen Populärmedien. Für viele spielen dabei Frucht-Symbole eine gewichtige Rolle; Kirschen, Zitronen, Apfelsinen, Melonen und so weiter. Aber warum eigentlich? Warum sind diese Symbole scheinbar so eng mit diesen Automaten verknüpft?

Am Anfang gab es keine Früchte

Natürlich gibt es „Slotmaschinen“ heute in zahllosen anderen Varianten, wo diverse Themen und Motive bedient werden. Allein in Online Casinos werden meist hunderte Variante angeboten, darunter aber eben auch ganz klassisch Versionen mit Frucht-Symbolen. Also, gibt es für diese Früchte eine Erklärung oder hat man einfach schon immer gedacht, dass Kirsche, Melone und Zitrone gute Symbole für diese Form des Glücksspiel darstellen würden? Wie so oft lohnt es sich an dieser Stelle einen Blick in die Vergangenheit zu werfen, denn in der Geschichte der Automaten haben die Frucht-Symbole ihren Ursprung.

Die ersten Slotmaschinen kamen gegen Ende des 19. Jahrhunderts in den USA auf und hatten zunächst wenig mit Früchten zu tun. Als erster Spielautomat der Welt gilt die „Black Cat“, ein Automat, der im Jahr 1889 von den Brüdern Caille entwickelt wurde. Die Funktionsweise dieser ersten Automaten lässt sich am ehesten mit klassischen Glücksrädern vergleichen, die in eine Automaten-Form gebracht wurde. Der Spieler wählte eine Farbe, betätigte den Hebel und setzte damit eine Platte in Rotation, auf welche verschiedene Farben abgebildet waren. Der Spieler gewann dann, wenn die von ihm gewählte Farbe „gedreht“ wurde. Also noch keine Früchte, diese sollten erst später kommen.

Not macht erfinderisch

1899 erfand der aus Deutschland emigrierte Charles August Fey in San Francisco die erste Slotmaschine, welche auf einem 3-Walzen-System basierte. Aufgrund fehlender Patente breitete sich dieses neue Automaten-System sehr schnell in den USA aus. Als jedoch vermehrt Gesetzte gegen Glücksspiel in den Bundesstaaten der USA durchgesetzt wurden, bei dem das Spielen um Geld nicht gestattet war, wurden die Slot-Hersteller kreativer. Statt Geld-Gewinnen wurden nun Alternativ-Gewinne etabliert – Darunter besonders verbreitet waren Süßigkeiten in Form von Kaugummis und Bonbons. Andere Varianten boten auch das Abspielen von kleinen Musikstücken, wenn der Spieler gewann. Die Automaten wurden dann als Kaugummi- oder Musikautomaten vertrieben.

Die Verwendung der Fruchtsymbole kam dann bei diesen Kaugummiautomaten zum Einsatz und hat einen logischen Hintergrund; Oft symbolisierten die Früchte die verschiedene Geschmacksrichtungen der Süßigkeiten, die gewonnen werden konnten. Zeigten die Walzen drei Zitronen, gab es entsprechend Bonbons in dieser Geschmacksrichtung. Natürlich gab es auch damals schon andere Symbole, besonders Populär die Glockensymbole mit Anlehnung an die „Liberty Bell“, jedoch erlangten die Fürchte in dieser Zeit ihren festen Platz in der Welt der Spielautomaten und sind bis heute tief mit diesen Systemen verwurzelt, werden im Kontext schnell assoziiert.

Ich finde es immer wieder interessant, wo der Ursprung vieler Dinge liegt, die uns im Alltag begegnen. Der Blick in die Vergangenheit, in die historische, geschichtliche Entwicklung der Dinge, erzählt dabei oft aufschlussreiche Geschichten, selbst bei einem solch zunächst subtilen Thema wie Spielautomaten.

Johann von Ti
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