Wieso funktioniert die Next-Generation trotz fehlender Innovation und technischer Dominanz?
Es ist so weit, die neuen Konsolen sind da und Xbox One als auch die Play Station 4 verbuchen gute Verkaufszahlen. Kein Wunder, die Werbetrommeln liefen heiß und die Konkurrenten Sony und Microsoft versuchten gleichfalls die Menge für sich zu gewinnen. Während anfangs vor allem die Xbox One mit negativ Meldungen den Medien-Rummel anführte, sind jetzt die eigentlichen Leistungen im Fokus. Die Spiele-Konsole mit dem Social-Button oder doch die Multimedia All in One Box?
Ich muss sagen, ich war von Anfang an skeptisch. Als passionierte PC-Spieler habe ich Konsolen nie so recht über den Weg getraut; Natürlich hat man mal bei einem Kumpel den Controller in die Hand genommen und sich in Tekken aufs Maul gegeben, aber insgesamt hatte ich doch eher wenig mit den Dingern zu tun. Doch spätestens mit der „Next-Gen“ musste mei9n Interesse sich ja ändern, die Neue Generation! Für Game 2 war ich gezwungen darüber zu berichten und auch im Team gab es Fans. So veröffentlichte unser Techniker Timo erst vor kurzem einen Testbericht zur Xbox One und seinem Eindruck vom Gerät. Und natürlich sind die neuen Konsolen nicht schlecht, weder Microsoft noch Sony haben Schrott ausgeliefert und natürlich sind die Fans recht zufrieden. Doch ich will es jetzt weniger auf die Konsolen an sich eingehen, vielmehr geht es mir um diese neue Generation und Ihr Einfluss auf die Gaming-Industrie.
Es gibt nämlich in meinen Augen ein gewisses Problem mit den Konsolen: Sie entwickeln sich zu langsam. Die große Zeit der Konsolen müsste eignetlich vorbei sein, unsere technische Entwicklung ist schneller als die Generationen der Konsolen. Während PCs immer neue modifizert und zusammengestellt werden können, bleiben die Konsolen, technisch völlig unverändert, Jahre auf dem Markt und schwächen so die Entwicklung in allen Berreichen. Dazu habe ich in meinem Gesabbel zum Thema „PC Gaming is not dead“ bereits asugibig ausgelassen. Doch wieso funktioniert das; warum laufen Spieler nicht Sturm; sonst ist Grafik doch einer der Punkte, an dem man Gaming misst? Warum akzeptiert man hier Bremsklötze? Die Antwort sind vermutlich wir, die Nutzer, die Gamer. Denn die Konsolen nutzen einen guten Trick, um sich Ihren Platz beim Konsumenten zu sichern; der Preis. Heutige Konsolen bieten von der Hardware ungefähr das, was ein guter Mittelklasse PC bietet. Solch ein PC kostet um die 1000 – 1500 Euro. Mit um die 400 – 500 Euro sind die Konsolen um ein deutliches Billiger als besagter PC. Doch wie geht das?
Auch diese Antwort ist einfach beantwortet, die Verluste, welche man zunächst bei der Produktion der Konsolen einfährt, werden durch die verkauften Spiele für die Konsolen ausgeglichen. Jedem ist schon aufgefallen, dass Spiele für die Konsole um einiges teurer sind als die für den PC. Auch bleiben die Preise länger konstant und wirklich billig werdne die Spiele erst sehr spät oder auch nie. Damit lässt sich über das bestehen der Generation das anfangs investierte Geld wieder rein holen und ein Plus erwirtschaften. Natürlich spiele auch andere Faktoren eine wichtige Rolle, so kann man die Konsolen natürlich massenhaft produzieren, ein PC besteht aus verschiedenen Teilen die immer wieder anders kombiniert werden, damit steigen natürlich Kosten in der Herstellung die sich später auf den Preis auswirken. Doch im groben sind es die teureren Games, die Geld in die Kasse spülen. Mit der Xbox One und dem All in One Prinzip geht Microsoft auch neue Märkte an um Geld zu erwirtschaften – damit wird die Konsole dem PC selbst ähnlicher und ähnlicher, ist aber in der Anschaffung günstiger.
Natürlich bremsen die Konsolen die Entwicklung, die Technik bleibt über die Generation unverändert und die Spiele-Industrie muss darauf Rücksicht nehmen. Was bringt es ein Spiel zu machen, dass besser aussieht als alle anderen und neue Maßstäbe setzt, wenn die Konsolen diese Last nicht tragen können und auf diese Weise gute Märkte weg brechen. Und gerechterweise muss ich auch sagen, dass die Entwicklung so oder so nicht zu schnell verlaufen kann. Denn wer könnte sich alle paar Jahre einen neuen PC leisten bzw. neue Teile in sein Gerät einbauen? Wir befinden uns also eher in einer Patt-Situation. Doch der PC hat neben sein vielen multimedialen Möglichkeiten auch einige starke Verfechter, die im immense Macht auf dem Markt gewähren. Plattformen wie Steam, GOG und Origin schaffen es, mit günstigen Angeboten Nutzer an den PC zu binden. Ähnliches machen die Konsolen mit Ihren Mitgliedschaften und Stores zwar auch, schaffen dabei aber nicht an Giganten Steam heranzukommen. Steam ist eine Größe, mit der zu rechnen ist. Ein riesiges Angebot, viele Möglichkeiten zu sparen, Unterstützung von Indie-Games und Entwicklern als auch Modding-Möglichkeiten machen Steam so erfolgreich. Und diesen Erfolg will man nutzen – mit den Steam Machines geht Valve einen Schritt weiter und tritt ein in den Kampf der Plattformen. Ein deutliches Zeichen, dass man sich auf dem bisherigen Markt klare Chancen einräumt.
Ich komme also zu dem Schluss, dass die Konsolen es dieses mal noch geschafft haben, doch eine neue Generation wird es so nicht geben. Es wird eine Veränderung des Marktes geben und neue Entwicklungen werden die Konsolen überholen. Soweit meine Spekulationen.
- Stalker 2: Das Tragelimit ist kein Problem, sondern eine mächtige Spielmechanik - 30. November 2024
- Handy Spiele: Stronghold, Age of Empires und Frostpunk – schlechte Games, spielbare Shops - 25. November 2024
- Frostpunk: Beyond the Ice im Test – Das Aufbauspiel fürs Handy lässt Städtebauer im Eisregen stehen - 18. November 2024