Wie wurde Las Vegas die Stadt des Glücks?

Bild von der Stad Las Vegas. Zu sehen sind Hotelcasinos und Hotels sowie zahlreiche Unterhaltungsangebote wie eine Achterbahn, Restaurants und Theater.

Keine andere Stadt auf der Welt wird so stark mit Glücksspiel verbunden wie Las Vegas. Es ist kaum möglich die Stadt zu nennen, ohne im selben Atemzug auch Casinos, Shows und imposante Hotels zu erwähnen.

Aber wie kam es eigentlich dazu, dass eine Stadt in der Wüste zur Glücksspielmetropole wurde, die heute weltweit berühmt ist?

Las Vegas ist die größte Stadt des US-Bundesstaats Nevada und hat über 640.000 Einwohner. Die Stadt zählt zu den weltweit am meisten besuchten Städten überhaupt und ist besonders für Glücksspiel, luxuriöse Hotels und sein gigantisches Unterhaltungsangebot bekannt.

Die Gründung der Stadt

Das Gebiet des heutigen Las Vegas wurde 1829 von Kundschaftern einer Handelskarawane entdeckt. Ziel war es, eine Alternativroute des Handelswegs „Old Spanish Trail“ nach Los Angeles zu finden.

Den Kundschaftern fiel besonders die Vegetation in dem Gebiet auf, welche sich stark von der extrem trockenen Wüstenregion unterschied. Also nannten sie den Ort „Las Vegas“, was spanisch ist und so viel bedeutet wie „Die Auen“ oder „Die Wiesen“. Grund für die besondere Vegetation sind übrigens artesischen Quellen (natürlicher Austritt von Grundwasser in einer Senke).

Eine erste Siedlung wurde 1855 zunächst von Mormonen gegründet, aber schnell wieder aufgegeben. Später errichtete das Militär ein Fort im Gebiet, um die Quellen zu sichern, die einen strategisch wichtigen Punkt für Handelsrouten durch die Region darstellten.

1905 wurde eine Eisenbahnstrecke von Los Angeles bis nach Las Vegas fertiggestellt und das umliegende Land an Investoren verkauft. Damit wurde die Stadt Las Vegas offiziell gegründet.

Die Stadt des Glücks

1910 verbot Nevada zwar jegliches Glücksspiel, praktisch wurden die Angebote in Las Vegas aber einfach im „Verborgenen“ fortgeführt.

Bereits 1931 wurde das Glücksspiel in Las Vegas wieder legalisiert. Eine Besonderheit, da Glücksspiel in weiten Teilen der USA verboten war. Zudem wurde 1935 der Hoover Dam fertiggestellt, was ein extrem wichtiger Standortfaktor für das weitere Wachstum der Stadt darstellte.

Das gigantische Bauprojekt des Damms begann bereits 1931 und brachte tausende Arbeiter in die Region. Für diese wurden zahlreiche Unterhaltungsangebote geschaffen. Der fertiggestellte Damm versorgte die Stadt nach Fertigstellung dann mit günstigem Strom.

In den folgenden Jahren etablierten sich erste Hotelcasinos. Schnell folgten Wettbüros (vornehmlich für Pferderennen). Der Erfolg dieser Unternehmungen sorgte für viele neue Gründungen und es schossen immer mehr Casinos, Hotels und entsprechende Infrastruktur aus dem Boden.

In den 1950er Jahren wuchs die Macht der amerikanischen Mafia-Familien immer stärker in Las Vegas an, sodass diese später alle wichtigen Casinos und die meisten Hotels kontrollierten. Viele der größten Casinos jener Zeit wurden mit Drogengeld errichtet. Bei den Gewinnen wurden zudem großen Summen abgeschöpft, bevor diese versteuert wurden.

Diese Praxis sollte sich erst langsam ändern, nachdem die Machenschaften der Mafia in der Stadt stärker von der Regierung unterbunden und einige der Bosse zu hohen Strafen verurteilt wurden. Nach und nach verdrängten dann die legalen Business-Modelle die Gangsterbosse.

Die Stadt des Entertainment

1989 wurde das berühmte Mirage eröffnet und sollte eine neue Ära für Las Vegas einleiten. In dem Hotel wurden große Unterhaltungsshows geboten, was neue, zahlungskräftige Kunden in die Stadt locken sollte. Unter anderem hatte das Zauberkünstler-Duo Siegfried und Roy hier ihre spektakulären Auftritte.

Zudem wurde mit eine der weltweit größten Messehallen in der Stadt errichtet. Das Las Vegas Convention Center kann für Events, Kongresse und Tagungen genutzt werden. Bis heute werden in der Stadt zahlreiche Messen abgehalten.

Seit Beginn der 2000er Jahre versuchte Las Vegas verstärkt, sein Image nachhaltig zu ändern. Die Stadt sollte nicht mehr mit Glücksspiel und Stripclubs in Verbindung gebracht werden, sondern sollte sich als Entertainment-Hochburg etablieren.

Wenig verwunderlich, ist besonders der Glücksspiel-Aspekt der Stadt als Alleinstellungsmerkmal in der Vergangenheit zunehmend zurückgegangen. Wer heute an einem Slot wie Book of Ra spielen will, muss nicht extra nach Las Vegas fahren, sondern kann das auch ohne Probleme online machen.

Tatsächlich konnte Las Vegas große Erfolge erzielen. Die Stadt wird seit vielen Jahren für Touristen immer attraktiver. Die Sicherheit in der Stadt wurde massiv erhöht und die Gewinne der Unterhaltungsindustrie und Freizeitangebote steigen seit Jahren.

Seit den 2010er Jahre investiert die Stadt zudem auch in seine kulturellen Angebote. Zentrum bildete die historische Altstadt Downtown, welche aufgrund des Strips immer mehr an Bedeutung verlor. Ein Opern- und Konzerthaus und Museen wurden gebaut.

Doch auch am Strip herrschte in den letzten Jahren kein Stillstand. Im Gegenteil! Zahlreiche Großprojekte und Investitionen wurden in den letzten Jahren realisiert:

  • 2009: Eröffnung des CityCenter. Dabei handelt es sich um ein neues Stadtviertel mit Hotels und Wohnanlagen in beachtlichen Hochhäusern.

  • 2016: Fertigstellung der T-Mobile-Arena.

  • 2017: Gründung der Vegas Golden Knights (Eishockey-Team).

  • 2020: Umzug der Raiders (American-Football-Team) nach Las Vegas.

  • 2020: Eröffnung des Allegiant Stadium (Heimstadion der Raiders).

  • 2021: Eröffnung des Resorts World Las Vegas, einem der teuersten Hotelprojekte in der Stadt.

Las Vegas hat die Transformation damit längst geschafft. Die ehemalige Stadt der Sünde und des Glücks zählt längst zu einer der Entertainment-Hochburgen der Welt. Viele Touristen kommen nicht mehr wegen des Glücksspiels in die Stadt, sondern um den Mythos der Stadt selbst zu erleben oder aber an einer der zahlreichen Freizeitmöglichkeiten teilnehmen zu können.

Dennoch ist es erstaunlich, wie stark der „kulturelle Abdruck“ von Las Vegas als Stadt des Glücks auch heute noch in der Populärkultur zu finden ist. Denn natürlich orientieren sich Filme, Serien und auch Videospiele so gut wie immer an den großen Hotelcasinos in Las Vegas, wenn es darum geht, Casinos zu porträtieren.

Und selbst wenn Las Vegas diese Vergangenheit als Stadt des Glücks jemals gänzlich abstreifen sollten, wird dies im kollektiven Gedächtnis der Populärkultur für viele Jahrzehnte erhalten bleiben.

Was denkt ihr: Was haltet ihr von der Transformation der Stadt? Wart ihr vielleicht schon selbst in Las Vegas oder wollt einmal dorthin reisen? Was findet ihr an Las Vegas am spannendsten? Schreibt es gerne in die Kommentare!

Hinweis
Dieser Artikel ist keine Aufforderung Glücksspiele oder Online-Glücksspiele zu spielen. Willst Du in Deutschland auf Online-Casinos zugreifen, beachte unbedingt, dass dies nur bei Anbietern mit einer deutschen Lizenz erlaubt ist.

Wenn jemand in deinem Umfeld oder Du selbst mit glücksspielsuchtbezogenen Problemen zu tun hast, findest du ein umfangreiches Beratungs-und Hilfsangebot auf www.bundesweit-gegen-gluecksspielsucht.de.

Beachte immer: Glücksspiel kann süchtig machen. Spiele verantwortungsbewusst.
Rat & Hilfe: Tel. 0800 1 372700 (kostenlos, anonym) – www.check-dein-spiel.de

Johann von Ti
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