Crytek – Offizielles Statement zur Zukunft des Unternehmens

Man reagiert auf die Gerüchte der letzten Tage und zeigt auf, welche Pläne die Frankfurter für die Zukunft haben.

Ich hasse Gerüchte und noch weniger gefallen mir Gaming-Seiten, die jedes Gerücht noch inbrünstig verbreiten. So verhielt es sich in den letzten Tagen mal wieder, als es um die vermeintlichen finanziellen Schwierigkeiten der deutschen Spiele- und Software-Schmiede Crytek ging. Statt sich dabei auf bestätigte oder zumindest vertrauenswürdige Quellen zu beziehen, wurde nach ein paar Tagen nur noch spekuliert und eigentlich jede Vermutung irgendwann mal irgendwo als „Meldung“ veröffentlicht. Besonders peinlich ist es, wenn „seriöse“ Portale an ihren Beitrag einfach das Stichwort „Gerücht“ kleben, als wenn man damit verhindern würde, Bullshit zu verbreiten. Clickbait wird ein zunehmendes Problem in der netzweiten „Berichterstattung“ und besonders im Gaming-Sektor fällt es mir negativ auf. Für Klick-Zahlen wird immer wieder in die Trickkiste gegriffen, um User auf die Portale zu locken – Ohne Rücksicht auf Verluste. Doch kommen wir nach meiner Meckerei zum eigentlichen Thema, denn tatsächlich hat Crytek heute ein offizielles Statement zu den Zukunftsplänen des Frankfurter Unternehmens veröffentlicht.

So wird auf der offiziellen Crytek Seite grob folgendes verlautet:

Crytek hat heute einige Änderungen für die künftigen Geschäftspläne skizziert, die darauf abzielen, dass sich das Unternehmens auf seine Kernkompetenzen konzentriert: Die Entwicklung innovativer Spiele und Spielentwicklungs-Technologien.

In diesem Zusammenhang wird sich Crytek auf seine Studios in Frankfurt und Kiew konzentrieren. Als Kernpfeiler der Unternehmens-Strategie bleibt die CRYENGINE bestehen…

Es wurde Maßnahmen ergriffen, um Arbeitsplätze zu sichern und einen möglichst reibungslosen Übergang in eine stabile Zukunft zu gewährleisten.“

Folgend wird auch Crytek Mitgründer und Geschäftsführer Avni Yerli zitiert, der noch mal betont, dass solche „Übergänge“ nicht leicht zu bewältigen seien und dass die Geschäftsführung allen „Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für ihre harte Arbeit und Engagement dankt“. Weiterhin seien die geplanten Änderungen im Unternehmen notwendig, um Crytek auch in Zukunft am Leben und Konkurrenzfähig zu erhalten.

Bedeutung einer solchen Pressemitteilung

Doch was sagt so eine Pressemitteilung aus? Tatsächlich scheint es bei Crytek echte Probleme zu geben, denn ohne diese würde so ein Statement kaum Sinn machen. Man betont die Stärken des Unternehmens: Innovative Spiele-Entwicklung – Wobei sich das Unternehmen in den letzten Jahren mehr und mehr aus der aktiven Entwicklung von Titeln zurückgezogen hat. Warface ist eines der wenigen Projekte, die noch aktiv betreut werden, wobei man betonen muss, dass es sich dabei auch um ein Free to Play Shooter handelt, der besonders auf dem europäischen Markt wenig Beachtung fand (trotz guter Kritiken). Die ehemals große Serie Crysis fand wiederum nach dem dritten Ableger keine Beachtung in der interne Firmen-Politik. Vielleicht ändert sich das ja in der Zukunft wieder, was durchaus wünschenswert wäre. Die Speerspitze des Unternehmens war in den letzten Jahren die hauseigene CRYENGINE, mit welcher aktuell zahlreiche Spiele von anderen Entwicklern hergestellt werden. Crytek verdient dabei Geld mit der Vergabe von Lizenzen. Auch in Zukunft will Crytek dieses Geschäftsmodell beibehalten, wobei man in nur noch Enterprise Lizenzinhaber und Indie Entwickler mit beständigen Updates für die Engine versorgen will. Eine Maßnahme um in Zukunft mehr von der Engine zu profitieren, denn bisher kann man seit der Cryengine V auch für 0 Euro den Quellcode als auch Vermarktungsrechte für, auf Basis der Engine entwickelte Spiele, erhalten. Die Konzentration auf die Standorte Frankfurt und Kiew zeigt wiederum, dass man Warface wohl nicht aufgegeben hat bzw. dass damit vertraute Team in Kiew.

Wie gehaltvoll solch ein Presse-Statement ist, sei mal dahingestellt, letztlich war es nur eine Reaktion auf die massiven Gerüchte zur „finanziellen Schieflage“ des Unternehmens. Ich denke, dass Crytek in den letzten Jahren recht unbedarft mit finanziellen Angelegenheiten umgegangen ist, nicht zuletzt hatte das Unternehmen 2014 schon finanzielle Probleme und konnte 2015 durch einen großen Lizenz-Deal mit Amazon vor ernsthaften Problemen bewahrt werden. Tatsächlich sollten sie sich wieder auf die Entwicklung eigener Spiele konzentrieren, denn das konnten die Jungs mal ganz gut. Weiterhin finde ich es wünschenswert, dass sie mit ihrer Engine in Zukunft mehr Gewinne einfahren können, denn mit dieser haben die Frankfurter ein mächtiges Werkzeug geschaffen, um fantastische Videospiele zu schaffen. Ich halte Euch auch in Zukunft auf dem laufenden, natürlich mit echten Informationen zur Thematik. 😉

Johann von Ti
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