Gute Spiele ohne Community

Wenn klasse Games einfach keiner mehr zockt, hat das meist klare Ursachen!

Es ist ein Problem, welches zahlreiche Multiplayer Games hart trifft: Keine aktiven Spieler. Selbst große AAA- Titel mit großem Publisher im Rücken und gigantischen Werbekampagnen können oft, trotz grandioser Verkaufszahlen, keine feste Community aufbauen. Beste Beispiele dafür sind Titel wie EVOLVE oder ganz aktuell auch Battlefront, welche nach einigen Monaten schon mit leeren Servern zu kämpfen haben. So kann man jetzt, rund 4 Wochen nach Release, durchaus schon auf leere Server treffen oder ewig in der Warteschlange verbringen. Bestimmte Maps und Modi fallen dabei ganz weg, weil diese überhaupt nicht mehr genutzt werden – Man kann also von einem sterbenden Spiel reden. Doch wie kommt es zu solcher Totenruhe bei sonst guten Games mit sehr guten Wertungen und einer riesigen Werbemaschinerie?

DLC Politik

dlc-wahn-battlefield-3

Ein Hauptgrund wird der immer geringer werdende Umfang solcher Spiele sein, die in den letzten Jahren zwar beständig auf verbesserte Grafik getrimmt wurden, jedoch ansonsten auf immer mehr Verzichten müssen. Kostenlose Content Updates sind eine Seltenheit, es gibt nur wenige Maps mit wenigen oder sehr ähnlichen Modi und auch sonst wird an allem gespart, denn Inhalte kann man ja immer noch super gut in DLC Form nachreichen und damit extra Geld verdienen. Doch hat diese Finanzierungsmethode auch einen Effekt, der die Spieler-Zahl drastisch beeinflusst und spaltet. Besonders Map DLCs zerstören eine Spieler-Gemeinschaft, weil so die DLC Käufer auf den neuen Maps rumhängen, während der Rest der Community keinen Zugriff auf diese hat und so auf den alten Karten spielt. Damit kommen diese beiden Gruppen nur noch selten (bei manchen Spielen auch gar nicht mehr) zusammen. Hat man mehrere solcher DLCs mit Karten Inhalten, tritt eine immer größere Zerteilung ein, die auf Dauer zu einem abwandern aktiver Spieler führt. Diese zocken dann lieber Games, wo man auch immer voller Server findet – Nicht verwunderlich, oder?

Die Server Politik

Battlefront Star Wars Without Server Browser

Ein weiteres schwerwiegendes Problem sind die Server, welche bei vielen neuen Games auf so genanntes Matchmaking setzen, was für die Spieler ein verdammtes Übel darstellt. Statt aus einer Server Übersicht einen passenden Server zu finden, welche die gewünschte Map, Einstellungen sowie Spieler-Zahl hat, dürfen wir höchsten bestimmte Bedingungen filtern und werden dann auf eine automatische Suche nach einem passenden Spiel geschickt. Das Problem dabei ist die Tatsache, dass so keine Stamm-Server entstehen, die eben genau das bieten, was man sucht und die man über Jahre besucht. Dort findet man dann auch immer die gleichen Leuten und baut so ganz nebenbei eine ausgeprägte Community auf. Mit dem Matchmakin landet man halt da, wo das Spiel denkt, es würde passen. Dabei kann es dann aber auch vorkommen, dass man alleine in einem Spiel landet oder zum Beispiel die Teams nicht ausgeglichen sind. Weiterhin basiert dieses System meist auf der Idee, dass Spieler selbst die Rolle des Hosts übernehmen. Das birgt weitere Probleme: Hat der unfreiwillige Host zum Beispiel eine schlechte Leitung, wird der Server für alle Beteiligten Spieler zur LAGG Hölle, weiterhin kann es zur verhassten Host Migration kommen, nämlich wenn der Host das Spiel verlässt und nun ein neuer Host gesucht werden muss. Dabei kommt es bestenfalls zu einer Wartezeit, gerne ist das Spiel dann auch einfach vorbei und man muss sich erneut ins Matchmaking stützen. Dass dieses System nichts taugt, sollte eigentlich seit Call of Duty: Moder Warfare 2 bekannt sein, dennoch nutzt es besonders EA immer wieder gerne, sparen diese doch besonders gerne an Servern. Spieler wollen nicht wahllos zusammengewürfelt werden und beständig durch fehlerhafte Verbindungen beeinträchtigt werden – Sie wollen einfach nur spielen!

 

Fazit

Diese Beiden Aspekte sind in meinen Augen der Hauptgrund, warum durchaus gute Spiele so „verkommen“ und einfach keine Spielerschaft besitzen. Sie versinken in den Weiten der Belanglosigkeit und geraten in Vergessenheit, sobald die Publisher die sterbenden Community aufgeben und die Unterstützung versagen. Herr der Ringe die Eroberung verlor ein Jahr nach Veröffentlichung seine Server – Eine traurige Bilanz. Da muss man sich aber auch nicht wundern, warum manch alter Titel eine brennende Community hat, während neue nicht einmal zu Release eine solche aufbauen können.

Johann von Ti
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