Stirbt jetzt auch Warhammer 40k einen grausamen Tod und wird ähnlich wie Warhammer Fantasy grässlich entwurzelt und neu verwurstet?
Games Workshop hat es sich in den letzten Jahren verdammt schwer gemacht, das Vertrauen der Tabletop Gemeinschaft nicht gänzlich zu verspielen. Besonders das Ende von Warhammer Fantasy und die Einführung von Age of Sigmar hatte bei vielen Fans für den endgültigen Bruch mit der Firma aus Nottingham geführt. Mit The 9th Age hat die Community kurzerhand selbst das Ruder übernommen und damit begonnen, Regeln aufzustellen und auf Basis dieser Turniere und Veranstaltungen zu organisieren – Und das mit großem Erfolg!
Beschwichtigungen im Vorfeld
Tatsächlich hat Games Workshop scheinbar dazu gelernt und versucht die Community schon im Vorfeld zu beruhigen und von der neuen Edition zu überzeugen. Die neue Edition erscheint passend zum 30-jährigen bestehen des Systems und soll einen Neuanfang bilden, wobei sich dieser Neuanfang vor allem auf die Regeln als auch zusätzliche Armeen bzw. Figuren beziehen soll. Ähnlich wie bei Age of Sigmar soll das Spiel-System „entschlackt“ werden, sodass Spiele schneller gespielt und Geschichten innerhalb der Schlachten besser „erzählt“ werden können. Ein FAQ von Games Workshop auf der neuen Warhammer 40k Seite klärt hier schon eine Menge Fragen im Vorfeld und glänzt dabei mit viel PR Gedöns. Dennoch werden einige wichtige und für Tabletop-Spieler durchaus positive Aspekte aufgezählt.
Das Universum bleibt erhalten
So soll das Universum von 40k nicht zerstört werden oder anders ein plötzliches Ende finden, sondern man spricht davon, die Geschichte weiterzuerzählen. Das bedeutet, dass der Hintergrund des Systems erhalten bleibt. Weiterhin sollen auch alle aktuell erhältlichen Armeen als auch Modelle zukünftig spielbar sein und werden mit neuen Regeln versehen. Diese Regeln sollen in „handlichen“ und „kostengünstigen“ Büchern angeboten werden, wobei ein System ähnlich wie bei Age of Sigmar zu erwarten ist. Die Grundregeln des neuen Warhammer 40k sollen (wie bei AoS) kostenlos erhältlich sein, wobei man diese zusätzlich vereinfachen will, um neuen Spielern einen besseren Einstieg in das Spiel zu ermöglichen. Dennoch gibt Games Workshop an, dass weiterhin komplexe und strategische Schlachten gefochten werden können, da man eng mit der Community zusammenarbeitet und deren Feedback bei der Entwicklung des neuen Systems berücksichtigt hat und weiterhin berücksichtigen will, um das Spiel langfristig zu verbessern. Das klingt erst mal grob in Ordnung, wobei besonders „vereinfachte“ Regeln böse Erinnerungen an Age of Sigmar wecken. Die bisherigen Codices verlieren ihre Kompatibilität und werden demnächst aus dem Handel verschwinden.
3 Spielarten
Interessant ist die Ankündigung, dass offiziell drei Spielarten geboten werden sollen. Auch hier hat man sich bei Age of Sigmar bedient und möchte „freies Spiel“ (hier darf man aufstellen, was man will), „erzählendes Spiel“ (Szenarien-Schlachten, Kampagnen oder bestimmte Storys) als auch das „ausgewogene Spiel“, bei dem auf Basis von Armee-Punkten versucht wird, ein mögliche ausgeglichenes Spiel zu ermöglichen, bieten. In den nächsten Tagen sollen noch weitere Informationen veröffentlicht werden und schon jetzt wird viel diskutiert, was auf uns zukommen wird.
Fazit
Insgesamt scheint Games Workshop tatsächlich aus dem Desaster mit Age of Sigmar gelernt zu haben. Die Angekündigten Änderungen lassen zumindest die Hoffnung zu, dass tatsächlich ein sinnvolles und spielbares System geschaffen wird, welches hoffentlich neue innovative Ansätze verfolgt, ohne die Qualitäten des bisherigen Systems zu zerstören. Wir müssen jedoch abwarten, was genau man sich für die neue Edition für Warhammer 40.000 ausgedacht hat, denn versprechen kann man ja im Vorfeld immer viel und mittlerweile ist man doch zu skeptisch, um hier blindes Vertrauen entgegenbringen zu können. Im Notfall muss eben die Community wieder ran – Aber hoffen wir einfach, dass das gar nicht erst nötig wird.
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