Warhammer Fantasy ist tot, lang lebe Warhammer Fantasy!
Es ist schon erstaunlich; Games Workshop läutete 2015 die Endzeit für das klassische Warhammer Fantasy ein und verstörte viele Fans mit Warhammer Age Of Sigmar. Doch das vermeintliche Aus im Tabletop (Fans schufen Ersatz), sorgte für ein Erstarken im Videospiel-Sektor. Und siehe da; Mittlerweile ist Warhammer Fantasy in Videospiel-Form mit recht vielen, zum Teil sehr guten Titeln vertreten, die ich an dieser Stelle kurz vorstellen möchte.
Hier vorgestellte Games | Releasedatum |
Mordheim: City of the Damned | 2015 |
Warhammer: End Times – Vermintide | 2015 |
Total War: Warhammer | 2016 |
Total War: Warhammer 2 | 2017 |
Warhammer: Vermintide 2 | 2018 |
Warhammer: Chaosbane | voraussichtlich 2019 |
Total War: Warhammer 3 | – nicht bekannt – |
Total War: Warhammer – Trilogie
Die Total-War-Reihe hatte schon immer Potenzial, auch ein Fantasy-Setting zu bedienen und 2016 war es dann endlich soweit. Mit Total War: Warhammer wurden für Fans wie mich ein Traum erfüllt, der schon erwuchs, als ich selbst aktiv im Tabletop verweilte und mir vorstellte, wie großartig eine entsprechende Videospiel-Umsetzung sein könnte. Das Total-War-Gameplay bietet sich zudem geradezu an, dieses fantastische Universum abzubilden. In der Kampagne übernehmen wir die Rolle über eines der zahlreichen Völker, errichten Städte, erobern Provinzen und schlagen Echtzeitschlachten. Wer keine Lust auf Wirtschaft und Politik hat, kann auch so Gefechte schlagen, seine Armeen frei zusammenstellen und im Mehrspieler direkt gegen andere Feldherren antreten.
Total War: Warhammer 2 bildet den zweiten Ableger der geplanten Trilogie, welcher Lustria, Ulthuan, Naggaroth und die Südlande abdeckt. Besitzt man beide Titel, also Total War: Warhammer 1 und 2, so ergänzen sich die Spiele und man kann mit allen Völkern auf eine gigantischen Karten spielen. Zahlreiche DLCs erweitern die Auswahl an Fraktionen zudem, sodass beständig neue Inhalte dazukommen. Das ist zum Teil durchaus lästig, weil viele Inhalte eben zusätzlich gekauft werden müssen, auf der anderen Seite sind letztlich alle DLCs relativ stark. Ich empfehle Euch aber, auf einen guten Sale zu warten oder bei seriösen Key-Händlern nach günstigeren Angeboten Ausschau zu halten, wenn ihr Euch mit allen Inhalten eindecken wollte. Dennoch eine großartige Videospiel-Umsetzung für Warhammer Fantasy, bei welcher noch ein letzter großer Titel (Total War: Warhammer 3), und vermutlich zahlreiche DLCs für eine Menge Content sorgen werden.
Mordheim: City of the Damned
Mordheim: City of the Damned ist eine Videospiel-Adaption des Tabletop-Ablegers Mortheim, in welchem Spieler keine Armeen aufeinander hetzen, sondern mit kleineren Kriegsbanden vorlieb nehmen. Diese treffen dann in dem rundenbasierten Gefechts-System in den Trümmern der Stadt Mordheim aufeinander und versuchen sich gegenseitig das Leben schwer zu machen.
Mordheim (oder bei uns Mortheim) ist eine Stadt im Imperium, welche von einem Kometen getroffen wurde. Diese Komet verwandelte die Stadt in ein gigantisches Sperrgebiet, während seine Überreste, das begehrte und wertvolle Warpstein, zahllose Abenteurer und Schatzsucher anlockten, die nun erbittert um die Warpstein-Fragmente kämpfen.
Im Basis-Spiel sind folgende Banden enthalten:
- Söldner des Imperiums
- Schwestern des Sigmar
- Kult der Besessenen
- Skaven
Via DLC wurden die Untoten, als auch die Hexenjäger ergänzt. Weitere kleine DLCs bringen neue Einheiten ins Spiel. Das Spiel ist für sich genommen recht solide, auch wenn es mehr Potenzial hätte. Man verbringt eine Menge Zeit damit, seine Gruppe auszustatten, Geld in Ausrüstung zu investieren und neue „Expeditionen“ in die Stadt vorzubereiten. Leider ist die preisliche Gestaltung alles andere als schmackhaft. 40 Euro für das Basis-Spiel, die Untoten und Hexenjäger kosten jeweils weitere 10 Euro. Definitiv zu viel für dieses Spiel. Hier rate ich dringend davon ab, das Spiel zu diesem Preis mitzunehmen. Ab 15 Euro kann man zuschlagen, darunter lieber nicht, außer man ist komplett vom Gameplay überzeugt (selbst dann wartet einfach auf einen gute Sale).
Warhammer: End Times – Vermintide & Warhammer: Vermintide 2
Mit den Vermintide-Games wurde das Konzept von Left 4 Dead im Warhammer Fantasy Setting umgesetzt. Vier Helden müssen gegen Horden von Rattenmenschen, in Vermintide 2 zusätzlich gegen Choaskrieger, antreten und allerlei Aufgaben meistern. Der Spielablauf ist dabei grob immer ähnlich angesetzt; Von einem Startpunkt muss die Gruppe in ein Gebiet vordringen, dort bestimmte Missionsziele lösen und dann den Endpunkt erreichen, um zu entkommen.
In Vermintide sind folgende Helden verfügbar:
Insgesamt gibt es in Vermintide fünf Helden, die in Vermintide 2 jeweils drei verschiedene Versionen bereithalten.
- Markus Kruber – Imperialer Soldat
- Victor Saltzpyre – Hexenjäger
- Kerillian – Waldelfen-Waldläuferin
- Bardin Goreksson – Zwergenkrieger
- Sienna Fuegonasus – Magierin
Ich würde generell empfehlen, wenn überhaupt, Vermintide 2 zu kaufen. Durch die Chaos-Krieger als zusätzliche Feindestruppe, aber auch durch die Variationen der fünf Helden, bietet sich hier schon mal deutlich mehr Abwechslung. Auch das Gameplay empfinde ich zunächst einmal als verbessert, auch wenn das Spiel immer noch von einige Bugs geplagt wird. Das Loot-System ist in Ordnung, obwohl es besser sein könnte. Nach erfolgreichen Missionen gibt es Erfahrung. Wird eine neue Stufe erreicht, erhält man eine Lootbox, die dann Gegenstände bereit hält. Weitere Boxen gibt es durch das Erfüllen von bestimmten Tagesaufgaben oder Herausforderungen. Letztlich liegen aber keine Mikrotransaktionen vor und wer spielt, wird auch beständig mit neuer Ausrüstung versorgt, also völlig in Ordnung.
Klar verzichten solltet ihr jedoch auf die DLCs oder die Collector’s Edition; Diese lohnen sich keinesfalls. Weiterhin schafft es Entwickler Fatshark bisher nicht, für den nötigen Content zu sorgen, damit die Langzeitmotivation erhalten bleibt. Besonders der Mangel an neuen Karten tut hier weh, während die aktuellen DLCs Maps (die auch ohne DLC-Kauf spielbar sind!), mich sehr enttäuschten. Daher ist es ratsam, das Spiel nur zu kaufen, wenn ihr drei Freunde bei der Hand habt, die mitziehen. Seit ihr aber mal zu viert, hat man hier sehr viele Stunden gehörigen Spaß. In meinem Freundeskreis haben wir knapp 100 Spielstunden angesammelt, bevor dann langsam die Luft ausging, weil neue Inhalte fehlten und der Mod-Support für Custom-Maps nicht gegeben wird!
Warhammer: Chaosbane
Ein weiteres Videospiel, welches das Warhammer Fantasy Universum adaptiert, ist Warhammer: Chaosbane. Chaosbane befindet sich aktuell noch in der Entwicklung und verspricht ähnlich wie Vermintide eine Koop-Erfahrung, jedoch als Action-RPG im Stile eines Diablos. Wirklich viele Infos zum Hack’n’Slay-Game gibt es bislang nicht, außer das wir mit einem Menschen, Hochelfen, Waldelfen als auch Zwerg aufbrechen werden. Das Setting setzt lange vor der Herrschaft von Karl Franz an und spielt in dem Zeitraum, kurz nachdem Magnus der Fromme eine Chaos-Invasion abwerte. Gespielt wird mit bis zu vier Spielern im Koop, während sich alle Klassen natürlich deutlich voneinander unterscheiden sollen.
Noch kann man nicht viel zu Chaosbane sagen, auch wenn ich erst mal davon angetan bin, ein Hack’n’Slay mit Warhammer-Lizenz zu sehen. Leider haben mich erste Gameplay-Videos bisher nicht überzeugen können. Letztlich ist aber noch ordentlich Zeit, bis zum Release. Erscheinen soll Warhammer: Chaosbane 2019 für PC, PlayStation 4 und Xbox One.
Fazit
Damit stehen seit einigen Jahren wieder viele Spiele bereit, die uns das Warhammer Fantasy Universum neu erleben lassen, auch wenn man das eigentliche Tabletop-Vorbild einstampfte. Ich bin recht froh darum, denn ich schätze das Universum sehr und es bietet sich in meinen Augen hervorragend als Fundament für diverse Videospiel-Genres an. Gerne mehr solcher Titel, wenn die Qualität stimmt! Ich bin gespannt, was da noch auf uns zukommt.
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