Warten auf einen Studienplatz

Wenn man warten muss und die deutsche Bürokratie dich zermürbt…

Nach dem Abitur – Schule ist endlich vorbei und man freut sich, in einen neuen Lebensabschnitt zu starten. In meinem Fall, und viele Abiturienten werden das im Moment auch durch machen, bedeutet das aber zunächst qualvolles warten: Warten auf einen Immatrikulations-Bescheid von einer Uni, also die erfolgreiche Zusage auf einen Studienplatz. Wie schon erwähnt, ist mein Wunschstudium, also Medienwissenschaften, enorm überlaufen, weshalb es nicht wirklich einfach ist, überhaupt einen Platz zu ergattern. Ich habe mehrere Bewerbungen an diverse Unis geschickt und hoffe nun einfach, dass wenigstens eine Zusage kommt und es endlich weitergehen kann, denn dieses „warten“ bringt mich noch um. Und neben den eigentlichen Sorgen, die man als junger Mensch hat, der ungeduldig in die eigenne Zukunft blickt und aufs warten verdammt ist, kommen noch Bürokratische Hürden dazu, die einfach nicht sein müsste. Ich beziehe eine Halbwaisen-Rente und bin grob darauf angewiesen. Der Hauptanteil dieser Rente kommt von kirchlicher Seite, was ein echter Segen für mich ist. Doch nun hat man meine Rente eingestellt, bis ich einen Immatrikulations-Bescheid vorlegen kann – Na Danke. Das dumme daran ist einfach, dass ich für die Übergangszeit zwischen abgeschlossener Schule und dem angehenden Studium nichts kann.

Übergangszeit auf Antrag

Diese Monate konnte ich nicht vermeiden, weshalb generell die meisten Institutionen einen Übergangszeit bieten, in der man weiterhin Zahlungen erhält. Doch die Problematik ist diese: Um diese Übergangszeit in Bezug auf meine Halbwaisen-Rente zu beanspruchen, muss ich scheinbar extra einen Antrag stellen (obwohl ich schon lange klar gemacht hatte, dass ich definitiv studieren will und dies auch schriftlich eingereicht hatte). Der Witz an der Sache ist der: Sollte ich am Ende des Tages keinen Studienplatz erhalten, einfach weil zu viele andere genau dieses Studium beginnen wollen, stehe ich doof da, denn dann muss ich die Zahlungen in der Übergangszeit zurückzahlen. Nach dem Motto: Du lagst ja nur auf der faulen Haut und hättest arbeiten können. Sry, aber in diesen 4 Monaten suche ich mir keine Job, wenn ich danach vielleicht Studiere und dann umziehe. Zudem sind das meine letzten „Ferien“, bevor ich dann studiere. Andere reisen ein Jahr durch die Welt und ich muss mich rechtfertigen, dass ich nicht sofort einen Studienplatz hinterher geworfen bekomme. Lustig ist das auch, weil meine „Rente“ auch in meine Krankenversicherung einfließt, sodass ich das nun auch klären muss – Und das alles nur, weil ich studieren will. Wäre ich zu 100% auf das Geld angewiesen, was ich Danke der Unterstützung meiner Mutter zum Glück nicht bin, wäre das ein ziemlicher Schlag. Ich bin ehrlich gesagt ziemlich enttäuscht von solchem System, dass die, die solche Leistungen beziehen, sich so enorm rechtfertigen müssen.

Warten

Und dieses warten nervt so schon: Am 15. Juli war der letzte Termin, um sich für einen Studienplatz zu bewerben. Jetzt kann es aber noch bis Mitte September dauern, bis ich eine Antwort erhalte, egal ob Absage oder Zusage. Es heißt also in völliger Ungewissheit warten, was überhaupt nicht meine Sache ist. Ich bin viele lieber aktiv und würde gerne schon meinen Umzug planen oder fürs Studium pauken, aber beim Thema Umzug kann ich nichts planen, weil nichts gewiss ist und pauken fällt weg, weil ich mich beim Thema Medienwissenschaften in letzter Zeit kaum konzentrieren kann, weil ich eben so dringlich auf einen Studienplatz warte. Auf der anderen Seite darf man sich nicht verrückt machen, und eben versuchen, sich abzulenken, während man zeitgleich dafür sorgen sollte, dass der ganze Bürokratische-Müll nebenher erledigt wird. Das bedeutet lustige Telefonate, E-Mai-Verkehr und wie immer – Warten…

Johann von Ti
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