Steam Review-System geändert – Kostenlose Keys ohne Einfluss auf Gesamtwertung

Valve hat mal wieder das Bewertungs-System auf Steam geändert – Jetzt fließen nur noch Bewertungen zahlender Spieler ins Ranking!

Das Steam Review-System hat seit seiner Einführung 2013 schon zahlreiche Anpassungen erlebt und wurde insgesamt immer wieder erweitert. Immer wieder waren mögliche Manipulationen des Bewertungs-Systems Grund für gezielte Anpassungen. 2016 wurde Beispielweise das Review-Interface erweitert, sodass Nutzer nun filtern konnten, ab Reviews von Nutzern angezeigt werden, die ihr Spiel mit einem Produktschlüssel von einem Drittanbieter oder über einen direkten Käufen über Steam aktiviert hatten. Die Transparenz der Bewertungen wurde weiterhin dadurch gestärkt, dass offengelegt wurde, wenn User ein Spiel kostenlos erhalten hatten – Zum Beispiel im Rahmen der PR-Arbeit des Publishers bzw. Entwicklers. Damit sollte vermieden werden, dass das System aktiv unterwandert und manipuliert werden kann.

Kostenlose Keys haben keinen Einfluss auf die Gesamtbewertung eines Spiels mehr

Valve ging nun aber einen ganzen Schritt weiter und änderte schon vor einiger Zeit kommentarlos das bestehenden Review-System. Erst am 9. März wurde dazu offiziell Stellung bezogen. Die Änderung betrifft vor allem die Gesamtwertung eines Spiels, die sich aus der Summe von positiven und negativen Bewertungen ergibt und damit als wichtiger Indikator für einen potenziellen Käufer fungiert. Während im alten System geschenkte Keys oder direkt über Steam erhaltende Geschenke mit in die Gesamtbewertung einflossen, werden diese nun ausgeschlossen. Die Bewertungen an sich existieren zwar noch, haben aber keinen Einfluss auf die Wertung eines Spiels. Aktuell müssen noch einige Gesamtbewertungen im Steam Store neu berechnet werden, sodass man in den folgenden Tagen wohl noch einige Veränderungen bei diversen Steam Bewertungen sehen wird.

Kein schlechter Ansatz, aber die falsche Herangehensweise

Das so ein Update von der Idee her nicht schlecht ist, sehe ich durchaus. Manipulation von Nutzer-Bewertungen ist immer ein Problem, welchem man begegnen muss. Tatsächlich sind solche Bewertungen für User ein entscheidender Faktor, wenn es um die Kaufentscheidung geht. Dennoch ist die Lösung von Valve an dieser Stelle nicht optimal – Zumal ich als unverschämt empfinde, eine in meinen Augen so empfindliche Änderungen zunächst völlig Kommentarlos vorzunehmen. Simple Manipulationen, bei welchen Entwickler-Keys vergeben, um positive Bewertungen zu erhalten, werden auf diese Weise erschwert (ob es unmöglich geworden ist, muss sich noch zeigen). Dennoch werden mit dieser Methode auch User getroffen, die ihre Keys zum Beispiel als Kickstarter Backer (kostenlos) erhalten haben. Irgendwie keine ideale Lösung wie mir scheint.

Dennoch hat Valve erneut klargestellt, dass man bei Missbrauch der Review-Systems durch Entwickler, die Zusammenarbeit mit diesen beendet. Ich bin ein wenig Zwiegespalten – Ich kann einen solchen Schritt durchaus verstehen, aber weder die Form der Umsetzung noch die dabei angewandte Intransparenz gefallen mir. Nach dem angekündigten Ende von Steam Greenlight schon eine weitere Veränderung auf Steam, der ich eher kritisch gegenüber stehe – Auch wenn ich die Ursachen für die Veränderungen durchaus nachvollziehen kann. Wo ist mein Tee? Ich trinke erst mal ne‘ Tasse und dann schauen wir weiter.

Johann von Ti
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