Aktuell sind Superhelden populär wie nie, aber meine liebste Figur ist eigentlich gar kein klassischer Held!
Streng genommen ist Batman überhaupt kein Superheld, denn dazu fehlen ihm die übermenschlichen Fähigkeiten. Und doch sehen wir ihn als überragenden Kämpfer für das Gute, als den schon sprichwörtlichen „Schwarzen Ritter“, der allerdings seine eigenen seelischen Abgründe mit sich bringt. Elfmal schaffte es der 1939 aus der Taufe gehobene Fledermausmann bereits auf die große Leinwand, Christopher Nolans Trilogie ist mir persönlich als herausragendes Epos in Erinnerung geblieben.
Jeder Superheld benötigt einen starken inneren Antrieb, und den erhielt Bruce Wayne bereits als Kind: Er musste die Ermordung seiner Eltern mitansehen, die in einer finsteren Gasse von einem Straßenräuber erschossen wurden. Von da an wuchs in ihm die Entschlossenheit, das Verbrechen in Gotham City auszumerzen, allein mit seiner Intelligenz und Willenskraft – und natürlich mittels hervorragender Ausrüstung und hartem Kampftraining. Diese Story an sich lädt geradezu dazu ein, sie auszuschmücken und auf alle erdenklichen Weisen zum Leben zu erwecken. Nicht nur das Action-Abenteuer „Arkham Origins“ zeugt davon, sondern auch vielerlei Spielereien im Internet, beispielsweise Batman Slot Machines fürs e-Gaming, Mini- bzw. Browsergames, Memes und vieles mehr. Sage und schreibe elf Verfilmungen entstanden im Laufe der Jahre, doch nicht jedem Regisseur, der sich mit dem Stoff befasste, ist ein echter Coup gelungen.
Batman ist wieder zurück
Im Jahr 2005 ergriff Christopher Nolan zum ersten Mal das Zepter und belebte den etwas eingeschlafenen Batman-Stoff wieder. In Anlehnung an Tim Burtons 90er-Jahre-Erfolgsknaller „Batman“ und „Batmans Rückkehr“ untermalte er die Geschichte mit einer düsteren, geheimnisvollen Atmosphäre. Bruce Wayne trat als gepeinigter Charakter auf, mit bislang ungekannter emotionaler Tiefe. Hinzu kam eine grandiose Starbesetzung: Christian Bale musste sich durch hartes Training erst einmal genügend Muskelmasse zulegen, um Batman authentisch zu verkörpern, doch sein starker mimischer Ausdruck war zum Glück bereits vorhanden. Die Rolle des Sergeant Gordon übernahm Gary Oldman und Filmveteran Michael Caine verkörperte den wunderbar loyalen Butler und Freund Alfred Pennyworth. Wer wünscht sich nicht einen derart treuen Freund an seiner Seite? Alles in allem eine wirklich ernstzunehmende Verfilmung, die vielleicht noch einen Schuss mehr Action vertragen hätte, aber dafür gibt es schließlich Fortsetzungen!
Der Dunkle Ritter
„The Dark Knight“, der schwarze Ritter, folgte dann im Jahr 2008 und übertraf sämtliche Erwartungen der völlig angefixten Batman-Fans. Heath Ledger mit seiner überragenden Darstellung des Ur-Bösewichts Joker sorgte ganz zu Recht für jede Menge Aufsehen! Wenn es eine Steigerung von „psychopathisch“ gibt, dann hat er sie seinem Publikum präsentiert, so viel ist sicher. Der erst 28-jährige begabte Mime verstarb noch im selben Jahr an einer Überdosis Schmerz- und Beruhigungsmitteln, den Oscar für seine hervorragende Leistung erhielt er leider nur postum. Insgesamt findet sich in diesem Film ein starkes Plädoyer für den Erhalt der Menschlichkeit auch in Bedrohungslagen, eine Botschaft, die gerade in unruhigen Zeiten zu Herzen geht. Auch an Action mangelt es nicht, aber ich persönlich meine, dass die starken Dialoge diesem Blockbuster erst die perfekte Würze verleihen und diesen Teil der Trilogie zu meinem absoluten Favoriten werden lassen!
Das Finale
Mit „The Dark Knight Rises“ erlebten wir 2012 den furiosen Showdown der Batman-Trilogie. Leider haftet diesem Film der Makel an, einen nahezu perfekten Vorgänger zu haben, der kaum zu übertreffen war. Ein bisschen fehlt es der Story auch an Logik, dafür trafen die Dialoge allzu oft ins Schwarze und so manchem Kinobesucher standen gleich mehrmals die Tränen in den Augen. Tom Hardy konnte als muskelbepackter Fiesling Bane durchaus überzeugen und konnte sich auch nach Heath Ledgers gewaltiger Leistung als Joker als „ernstzunehmender“ Bösewicht behaupten. Auch Anne Hathaway bewies als Catwoman ihr mitreißendes Talent. Die Dark-Knight-Trilogie spielte weltweit 2,45 Milliarden Dollar ein und nimmt damit in der Top Ten der erfolgreichsten Superhelden-Trilogien den zweiten Platz ein. Mit 2,5 Milliarden Dollar liegt Sam Raimis Spiderman-Epos knapp vorn.
Fazit und Kritik
Regisseur Zack Snyder erweckte unseren Fledermaushelden 2016 ein weiteres Mal zum Leben, in „Batman v Superman: Dawn of Justice“, dem Nachfolger des Blockbusters „Man of Steel“. Hier fand sich in meinen Augen eher eine schwache Erweiterung des filmischen Batman Universums, was unter anderem an dem fehlendem Tiefgang der Handlung lag. Dennoch konnten sich Batman als auch viele andere Helden von DC als auch Marvel vom Comic lösen und bevölkern ja seit einigen Jahren mehr und mehr unsere Kinos. Tatsächlich stand ich dieser Entwicklung lange positiv gegenüber, immerhin ist es toll, dass diese fantastischen Welten und Figuren eine neue Bühne erhielten. Leider schlachtet man das ganze heute zu sehr aus und versucht krampfhaft und mit allen Mitteln, immer mehr Superhelden Figuren filmisch zu etablieren und miteinander verbinden, um den größten Profit zu erzielen. Das ist für sich genommen nichts verwerfliches, immerhin soll eine große Filmproduktion auch Geld einspielen – Leider wird dieses ganze und immer stärker werdende Kommerzialisierung auf Kosten der Qualität vollzogen, wodurch für mich mehr und mehr Superhelden-Filme zu absoluten „Industrie-Produkten“ werden, die lediglich nach dem Schema F Superhelden erfolgreicher Comic-Serien „verwursten“ – Der Begriff Kulturindustrie scheint genau für solche Entwicklungen geschaffen wurden zu sein. Schade – Denn wie die Batman Trilogie zeigt, ist es durchaus möglich, ganze Superhelden-Filmreihen hochwertig zu produzieren, ohne dabei oberflächliche bzw. seelenlose Ergebnisse zu erzielen.
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