Die Reise ins Labyrinth

Ein Abenteuer voller absonderlicher Kreaturen, fieser Monster und ganz fantastischen Wundern – Fantasy Fans aufgepasst, ein echter Klassiker!

Mal wieder werfe ich einen Blick in die Film-Kiste und habe ein besonders staubiges Meisterwerk ausgegraben, welches in keinem Falle auf dieser Seite fehlen darf! Die Rede ist natürlich von Die Reise ins Labyrinth, welcher mich nachhaltig begeistert – Doch worum geht es in dem Klassiker von 1986 und warum ist er heute noch ein echter Geheimtipp?

Die Reise ins Labyrinth - Eine Raupe

Mit dem Tod von David Bowie am 10. Januar 2016 gingen er und seine Projekte nochmals wie ein Lauffeuer durchs Netz – Überall wurden seine Filme, Songs und Auftritte gepostet und verbreitet – So auch ein Ausschnitt aus dem Film Die Reise ins Labyrinth, in welchem Bowie als Koboldkönig einen fantastischen kleinen Song zum besten gibt. Besagten Ausschnitt fand meine Freundin auf Instagram und gemeinsam beschlossen wir, diesen tollen Film nochmal zu schauen, war es bei uns beiden Jahre doch schon her, seit wir zuletzt in den Genuss des fantastischen Abenteuers kamen (weiterhin schlugen wir uns seit Tagen mit dem Ohrwurm „Dance, Dance Magic Dance…“ herum).

Die Reise ins Labyrinth - Sprechende Steinwände

Die Story

Die Reise ins Labyrinth gestaltet sich als recht düsteres Fantasy Abenteuer, welches durch verrückte Charaktere, zuweilen schwarzen Humor und einem angenehm unverbrauchten Stil glänzen kann. Hauptfigur Sarah ist mit Ihren 15 Jahren eine Jugendliche, die liebend gerne in die fantastischen Welten ihrer Bücher entschwindet und wenig für die Probleme der Realität übrig hat. Ihre Stiefmutter ist Ihr ein Dorn im Auge und Ihr kleiner Halbbruder Toby ein ungebetener Gast. Eines Tages soll sie für ihren Bruder den Babysitter spielen, was dem Teenager natürlich alles andere als genehm ist. Als das Kleinkind auch noch beginnt zu quengeln und nicht aufhören will zu schreien, wünscht sich Sarah, dass die Kobolde das Baby holen mögen und löst damit Ereignisse aus, die sie so eigentlich nicht wollte – Denn plötzlich ist der kleine Bruder verschwunden und der wilder Haufen von Kobolden wuselt mehr oder weniger versteckt durch das ganze Haus. Erschrocken muss das Mädchen feststellen, dass ihr Bruder tatsächlich nicht aufzufinden ist – Stattdessen erscheint der König der Kobolde Jareth und macht klar und deutlich, dass Toby nun in seiner Gewalt ist. Sarah bereut ihren Wunsch und will ihren Bruder unbedingt zurück, doch kann sie den Kobildkönig mit ihren Flehen und Bitten nicht erweichen. Dieser gibt ihr nur noch eine Chance – Innerhalb von 13 Stunden musst sie ihren Bruder aus dem Schloss des Königs, welches von einem mächtigen Labyrinth umgeben ist, retten. Ansonsten soll Toby in einen Kobold verwandelt werden um fortan Jareth zu dienen. Wild entschlossen ihren Bruder zu retten, macht sich Sarah auf die gefährlich und lange Reise zum Schloss, auf der ihr verrückte Wesen und Erscheinungen begegnen – Spitzenklasse!

Die Reise ins Labyrinth - Labyrinth und Schloss des Kobold Königs

Die Welt

Wie schon gesagt ist die Welt des Films recht düster – Das Labyrinth des Koboldkönigs ist ein unheimlicher Ort, an dem sprechende Hände und Türknäufe, sowie fiese Elfen und lügende Steine zur Tagesordnung zählen. Immer wieder trifft Sarah auf ihrer Reise Wesen und Kreaturen, die absonderlicher kaum sein könnten, wobei alles stimmig zusammenpasst und keinesfalls überladen wirkt. Die Effekte sind für das Jahr 1986 erstaunliche gut gelungen, wobei man besonders auf Puppen und Animatronics gesetzt hat, was dem ganzen aber erstaunlich gut tut und heute durchaus noch Anwendung finden sollte – Es ist eben doch etwas anderes, ein handfestes Wesen über die Leinwand huschen zu sehen, als etwas rein animiertes. Neben dem Labyrinth besucht Sarah auch noch zahlreiche andere Orte, die die Welt insgesamt groß und lebendig erscheine lassen. Besonders ihre in dieser Welt neu gefundenen Freunde, verströmen eine ganze Wagenladung Sympathie. Die Charaktere sind dabei nicht sauber und steril, sondern sehr kantig und markant dargestellt, mit Eigenheiten und Macken.

Die Reise ins Labyrinth -Mächtige Ritter in prächtigen Farben

Die Musik

Wichtiger Bestandteil des Films ist auch die Musik, die zum einen sehr atmosphärisch die fantastische Welt untermauert, zum anderen aber auch ganze Szenen einnimmt. Dabei stammen die gesungenen Stücke von David Bowie selbst, während die Instrumentalen Stücke von Trevor Jones stammen (bekannt aus Filmen wie „Der letzte Mohikaner“ und „From Hell“). Anders als in Highschool Musical ist der Gesang aber alles andere als nervig, sondern geht ganz gut ins Ohr, was auch an der grandiosen Performance von David Bowie liegt.

Die Reise ins Labyrinth - David Bowie mit seinen Kobolden

Fazit

Damit ist Die Reise ins Labyrinth ein ganz besonderes Werk, welches in meinen Augen als absoluter Kultfilm zu werten ist. Die Darstellung kann durchaus als Zeitlos betitelt werden, haben mich die Effekte auch heute noch überzeugt und ist die dargestellte Welt doch so dicht gewoben und mit überzeugenden Bewohnern gefüllt, dass man gerne in dieser Eintaucht – Das schaffen nicht viele Filme. Vom düsteren Stil erinnert mich das ganze stark an Pans Labyrinth, wobei hier die Atmosphäre besonders durch die teilweise gewollt, teilweise ungewollt komischen Charaktere aufgelockert wird. Hier erhält man ein ganzes Paket voller verrückter Ideen und Wunder, die man auch gerne länger betrachten würde – Mit einer Laufzeit von 97 Minuten ist man nämlich recht schnell durch, wobei der Film auch ruhigere Stellen zu verzeichnen hat. Mit einer FSK Freigabe von 12 Jahren kann man den Film durchaus Kindern vorführen, sollte aber zuvor selbst einen Blick auf den Klassiker werfen, können Kobolde und Monster ganz schöne gruselig werden (Anmerkung durch meine Freundin inseriert). Für Fantasy Fans eine klare Empfehlung, hier kann man nichts falsch machen und erhält ein unterhaltsames Abenteuer, welches sich eine ganz eigenen und unverbrauchten Welt bedient!

Die Reise ins Labyrinth - Ein ganzer Haufen Kobolde

Wissenswerte Infos

Zum Film entstanden unter anderem ein Buch Goblins of the Labyrinth“ (vom Designer Brian Froud) und ein Videospiel von Lucasfilm Games (heute LucasArts) mit dem Titel „Labyrinth“ (auch der englische Original-Titel des Films) sein erstes Adventure Game. Weiterhin floppte der Film damals und konnte keine großen Erfolge feiern – Erst über die Jahre kam das Werk zu seinem Kultstatus und baute eine große Fangemeinde auf, zu der ich mich selbst gerne zähle. 😉

Johann von Ti
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