Fallout 76 – Im Microsoft-Store aufgetaucht

Nicht auf Steam, dafür im Store von Microsoft zu haben.

Eigentlich war ich durchaus an Fallout 76 interessiert, einfach weil mich die Fallout-Reihe schon seit Jahren begleitet und begeistert. Dennoch gab es in der Vergangenheit einige Dämpfer, der bisher größte wohl Fallout 4, welches ich bis heute als enorme Enttäuschung ansehe. Trotzdem war ein Online-Ableger der Fallout-Reihe eine Sache, die ich mir zwar nie gewünscht hatte, aber dennoch interessant fand. Und obwohl ich eher skeptisch war, immerhin war ich auch von The Elder Scrolls Online eher gelangweilt als begeistert, freute ich mich ein wenig auf die Möglichkeit, mit meinen Freunden die Welt nach dem atomaren Kollaps zu durchstreifen und sammelte fleißig alle Infos zum Online-Fallout.

Zunächst kein Release auf Steam

Die Meldung, dass Fallout 76 jedoch nicht auf Steam erscheinen soll, wie sonst für Bethesda-Spiele üblich, ließ mein Interesse jedoch sterben. Natürlich verstehe ich die Hintergründe; Bethesda möchte den eigenen Launcher weiter stärken und das ist eben nur mit Exklusiv-Titeln möglich. Dass uns User es einfach nur noch nervt, dass immer mehr Publisher und sogar kleinere Entwickler eigene Launcher nutzten, ist da erst mal zweitrangig, denn letztlich geht es, wie immer, ums Geld. Denn natürlich streicht sich Valve gute Prozente ein, wenn Titel über die Vertriebsplattform Steam veräußert werden. Verzichtet man auf Steam, kann man sich diese Abgaben sparen. Hier wird knallhart kalkuliert, nichts anderes.

Fallout 76 im Microsoft-Store

Dass es mit der Exklusivität dann vorbei ist, wenn ein Partner einen lukrativen Deal zu bieten hat, wird klar, wenn man sich nun anschaut, in welchem Store Fallout 76 plötzlich gefunden werden kann. Denn überraschend kann man Fallout 76 dann im Microsoft-Store vorbestellen. Ja na super! Wer liebt nicht diesen Store… Ach ja, stimmt. Keiner.

Microsoft versucht es immer mal wieder mit großen Namen und Titeln den eigenen Store zu pushen. Besonders Exklusiv-Titel leiden stark darunter, einfach weil dieser Store, zumindest in meinen Augen, so unsagbar schlecht aufgebaut ist und viele Spiele dort deutlich weniger Spieler erreichen. Ich bin zumindest froh, dass ich bisher komplett darauf verzichtet habe. Es ist zwar schade um die paar Titel, aber ich weiß auch, wie Microsoft mit seinen Diensten umgeht, sobald sie nicht mehr benötigt werden (ja Games for Windows-Live, ich meine DICH!). Dass diese sich nun auch Fallout 76 sichern konnten ist dennoch überraschend, war doch zuletzt noch Konsens, dass Bethesda es exklusiv für den eigenen Launcher veröffentlichen möchte. Aber gut, scheinbar hat Microsoft einen so guten Deal ausgehandelt, dass diese Scheinexklusivität nun direkt unterbunden wurde.

Früher oder später kommt das Steam-Release

Ich gehe fest davon aus, dass Fallout 76 früher oder später sowieso auf Steam landen wird. Auch Fallout Shelter und The Elder Scrolls Online gingen diesen Weg, waren zunächst exklusiv und wanderten dann, einige Monate nach Release, auch zu Steam über. Eine logische Entscheidung; So kann man die Käufer, die sich den Titel sowieso hohlen, auf die eigene Plattform (oder die von Partner Microsoft) ziehen, während man später, mit der Veröffentlichung auf Steam, den breiten Markt abgräbt, der keine Lust auf einen weiteren Launcher hat.

Steam-Alternativen brauchen mehr als Exklusiv-Titel

Dass das mal wieder am User, uns Spielern, vorbei geht, ist egal. Es geht um Geld und bei großen Namen wie Fallout eben auch um sehr viel Geld. Dass Steam auf dem PC-Markt fast schon eine Monopolstellung einnimmt und mit seinem Umgang mit vielen Dingen auch durchaus harsche Kritik verdient, will ich gar nicht verleugnen. Jedoch gibt es einen ganz wichtigen Punkt, wenn es darum geht, Alternativen zu Steam zu etablieren; Sie müssen BESSER oder zumindest gleichwertig zu Steam sein. Doch das bekommen wir nicht, wir bekommen deutlich schlechtere Systeme vorgesetzt, deren einzige Daseinsberechtigung auf Exklusiv-Titeln aufgebaut ist und das nervt die User (ja Origin, Uplay, besonders ihr seit gemeint!). GOG schafft mit seinem DRM-Verzicht zumindest einen sehr großes Argument für diesen Dienst ins Feld zu führen, auch wenn ich sagen muss, dass auch diese Steam-Alternative insgesamt schwächelt und bis heute auch nur eine Vertriebsplattform für The Witcher darstellt.

Johann von Ti
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