Eine bunte Mischung aus den Königen des Strategie-Genres mit Burgen, Rittern und Händlern…
Heute bin ich beim stöbern auf ein Projekt gestoßen, welches meine Aufmerksamkeit nicht nur erregte, sondern mich auch in gewisser Weise fesselte. Die Rede ist von Grand Ages: Medieval, welches im Moment von den Gaming Minds Studios entwickelt wird. Wie der Titel schon vermuten lässt, geht es bei diesem schönen Spiel ins Mittelalter; Im beginnenden Hochmittelalter um das Jahr 1050 (wenn wir ganz genau sein wollen) geht es in Europa rund. Die Bevölkerung wächst, neue Städte werden gegründet, neue Handelsrouten aufgebaut und neue Reiche errichtet – Und wir sind mitten im Geschehen. Grand Ages: Medieval verspricht uns ein Echtzeitstrategiespiel, welches uns eine riesige Spielwelt von über 30 Millionen Quadratkilometer liefern will. Doch wie genau soll man sich das vorstellen?
Die Karte
Grand Ages: Medieval nutzt das mittelalterliche Europa als Schauplatz, das heißt im Folgeschluss natürlich, dass wir es mit einer authentischen Europa-Karte zu tun haben, auf welcher wir den Platz eines noch jungen Dorfes einnehmen. Das ganze erfolgt dann aus einer Kartensicht, die ähnlich der Strategiekarten der Total War Reihe zu vergleichen ist. Der Unterschied liegt dann in der Möglichkeit, weit in die Karte herein zu zoomen. Das geht nämlich so weit, dass wir unser Städtchen direkt vor uns sehen – Kleine Hütten, ein Marktplatz und ein paar Felder – Viel mehr erblicken wir anfangs nicht, doch mit der Zeit vergrößern wir unsere Siedlung und errichten eine mächtige Stadt. Doch aller Anfang ist schwer, denn zunächst müssen wir unsere Stadt mit wichtigen Gütern versorgen, Handelsbeziehungen aufbauen und Feinde abwehren. Dabei ist unser Ziel immer der Ausbau der eigenen Macht.
Echtzeitstrategie in großem Stil
Das Grundkonzept ist also kein neues und orientiert sich an recht viele bekannte Strategie-Titel dieser Richtung. Doch während Größen wie die Total War oder Civilization auf Rundenstrategie setzen, wird uns in Grand Ages: Medieval eine Echtzeitstrategie-Adaption geboten, die viele schöne Idee umsetzt. Ich fühle mich stark an Knights of Honor erinnert, mit dem Unterschied, dass man dort nicht bis auf die Schlachtenkarte zoomen konnte (dafür musste man wie bei Total War auf eine Schlacht warten). Fpr mich wirkt das ganze Spiel wie ein Crusader Kings mit grafischen Darstellungen, wobei man zwar nicht an die Komplexität des genannten Titels herankommt, aber dennoch ein in sich stimmiges Bild formt. Ich brauche genau so was; Wenn ich eine Straße zu einer benachbarten Stadt baue, will ich sie gefälligst auch sehen, ähnlich verhält es sich mit Truppen und Schlachten – Zahlen und Tabellen sind mir da einfach nicht genug, da kommt Grand Ages: Medieval gerade recht.
Siedeln und Wirtschaften
Weiterhin ist eine weitere Idee des Spiels wirklich genial; Hier hat man sich wohl an Civilization orientiert, denn den anfänglichen Nebel des Krieges müssen unsere Späher aufdecken, um neue Städte zu entdecken. Weiterhin können wir Siedler ausbilden, welche wir dann auf Wanderscahft schicken, um eine neue Siedlung in einer günstigen Gegend zu errichten – Cool! Auch hier gefällt es mir, dass es alles mehr ins Detail geht, als das Vorbild; Civilization ist immer sehr abstrakt in der Darstellung, was kein Problem ist. Dennoch würde man manches mal gerne näher ins Geschehen gehen oder sich seine Metropole mal genauer anschauen, als die „Klötzchen“ auf der Karte. Interessant ist auch das Wirtschaftssystem, welches mich wiederum an Stronghold Kingdoms erinnert (man, eine bunte Mischung oder?). So gibt es 20 verschiedene Waren wie Kohle, Keramik oder Früchte, welche wir benötigen, um die Nachfrage unseres Volkes zu befriedigen. Jede Region bietet eine gewisse Zahl dieser Ressourcen, welche dann erwirtschaftet werden können (solange die benötigten Gebäude errichtet wurden). Natürlich kann eine Siedlung nicht alle Rohstoffe abbauen bzw. beherbergen, weshalb es mit der Zeit notwendig wird mit Expansion neue Gebiete zu erschließen oder mit einem ausgeklügelten Handelsnetz die gebrauchten Güter heranzuschaffen.
Wachstum ist alles
Wir dürfen also Handeln, Kämpfen und uns an der Diplomatie versuchen sowie Forschen (50 technologische Errungenschaften des Mittelalters wollen entdeckt werden) – Im ersten Video sieht das alles recht intuitiv aus, was jedoch eine gewisse Komplexität nicht vermissen lässt. Hier wird man sich wohl auch eine Weile einarbeiten müssen, wird jedoch nicht so erschlagen wie in Crusader Kings oder ähnlichen Titeln. Während wir also anfangs eine kleine Stadt führen, können wir mit neuen Gründungen, Eroberungen und geschickten politischen Schachzügen ein Weltreich errichten. Doch selbst der reichste Fürst und mächtigste Krieger ist nicht sicher vor Mutter Natur, die mit Katastrophen aus einem aufstrebenden Volk eine unbedeutende Randnation machen – Waldbrände, Stürme, Vulkanausbrüche oder gar der Schwarze Tod…
Fazit
Damit verspricht Grand Ages: Medieval ein wirklich verdammt interessanter Titel zu werden, der die Vorzüge vieler Titel in sich vereint und dabei eine recht gute Figur macht. Lediglich die Grafik der Städte in der nahen Ansicht lässt ein wenig zu wünschen übrig sowie die Schlachten, die noch ein wenig zu simpel wirken. So scheint es lediglich drei Einheiten-Typen zu geben, was für das fertige Spiel zu wenig sein sollte. Vielleicht reichen die Entwickler an dieser Stelle noch mal was noch, ansonsten scheint man hier für Hobby-Strategen ein tolles Spiel geschaffen zu haben, welches endlich einen Weg aus stumpfen Tabellen zu Zahlen zu weisen scheint. Ich bin begeistert und bin noch am grübeln, mir das Projekt vorzubestellen. Wer jetzt bestellt erhält nicht nur 15% Rabat, sondern sichert sich auch noch 2 DLCs (hoffentlich kommt da keine DLC-Welle hinterher…). Erscheinen soll Grand Ages: Medieval am 25. September für den PC, Linux und Mac.
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