Herr der Ringe Online – Faszination des Mittelerde Spiels

Es gibt viele MMORPGs, aber Lord of the Rings Online ist seit langem mein Favorit! Warum ist das so?

Schändlich! Da berichte ich die letzten Jahre über unzählige Titel und lasse einen der für mich wichtigsten einfach aus! Herr der Ringe Online bot mir lange Zeit eine unglaublich schöne und vor allem atmosphärische Spielwiese, auf der ich mit meinem besten Freund viele Stunden verbrachte und so manches Abenteuer durchlebte – Ich als Waldläufer Gondors und mein Freund als streitlustiger Jungzwerg. Doch was ist so toll an dem kostenfreien MMORPG und warum hat es uns so viel Spaß gemacht?

Herr der Ringe Online - Die Gilde beim Angeln

Ein ganz normales MMORPG

Zunächst klären wir einfach mal die technischen Grundlagen des Spiels: Wie schon gesagt handelt es sich um ein MMORPG, das heißt wir haben tausende Spieler, die sich auf einem Server tummeln und auf die Jagd nach Aufgaben, Erfahrungspunkte und Loot begeben. Als Welt bietet Tolkiens Mittelerde eine fantastische Grundlage, die sich vor Konkurrenten wie World of Warcraft nicht scheuen muss – Im Gegenteil – Die Entwickler haben Dank der Buchlizenzen (die der Filme liegt nicht vor) eine umfangreiche Möglichkeit diese fantastische Welt darzustellen. Im kostenfreien Basisspiel steht eine riesige Spielwelt zur Verfügung, die man nicht einfach so durchqueren kann. Selbst mit einem Pferd hat man auch nach Tagen des intensiven Spielens noch lange nicht alle Orte des Spiels gesehen. Mithilfe von Addons (die wiederum kostenpflichtig sind) wird die Welt von den Entwicklern Stück für Stück erweitert, was die Langzeitmotivation für Jahre deckt. Während man also am Anfang Bree und das Auenland unsicher macht, kann man mithilfe der Erweiterungen später in die Minen von Moria steigen oder über Rohan ins entfernte Gondor reisen. Weitere Gebiete werden immer noch erstellt. Neben den kostenpflichtigen Erweiterungen gibt es noch einen Ingame-Store, der jedoch vor allem auf Dekorations-Artikel setzt und wenig mit Pay to Win zu tun hat. Davon abgesehen, dass das Game eher auf kooperatives Gameplay setzt und PVP nur in einem separaten Modus einsetzt. Doch was macht ein eigentlich normale MMORPG zu etwas so besonderen? 

Herr der Ringe Online - An der Wetterspitze

Das fantastische Universum

Wie schon angedeutet liegt der Kern der Faszination von Lord of the Rings Online (kurz LotRO) im Universum, welches gut bis sehr gut umgesetzt wurde. Jeder, der Tolkiens Bücher gelesen hat, weiß wie dicht diese Fantasy Welt gestrickt ist und welches Potenzial sie für eine Umsetzung als Videospiel bereit hält (dazu sollte ich mal eine Top 10 Liste machen). Dieses Potenzial wurde bei Herr der Ringe Online grandios ausgenutzt, so finden wir ein wunderschönes Auenland im Spiel, welches uns über die Brandywein Brücke einreiten lässt und uns dann seine volle Pracht offenbart. Grüne Wiesen, kleine Leute und viele schöne Geschichten. Da müssen wir verlorengegangene Briefe austragen oder Mathoms (Gegenstände, für die man eigentlich keine Verwendung hat, sie aber dennoch einen persönlichen Wert haben und man sie daher gerne weiter verschenkt) ergattern. Alles in angenehmen Aufgaben verteilt, die neben „hohle“ und „bringe“ Quests auch interessante Geschichten erzählen, die einem Herr der Ringe Fan das Herz höher schlagen lassen. Man ist gerne in der Welt unterwegs und das ist der Punkt, der das Spiel so gut macht. Man fühlt sich nicht in ein typisches MMORPG gepresst, in welchen man neben Leveln und Looten nichts viel machen kann. Hier kann man innehalten, die Welt frei erkunden und abseits von den echten Quests Abenteuer erleben.

herr-der-ringe-online-im-taenzelnden-pony

Der Reiz liegt im Rollenspiel

Und genau da lag für mich immer der Reiz am Spiel: Ich und mein beste Kumpel haben meist nicht die eignetlich Missionen gespielt und Erfahrungspunkte gesammelt, sondern zogen gemeinsam durch Mittelerde und bestaunten die detailverliebte Welt. Alle wichtigen Orte und Persönlichkeiten wurde von uns besucht und schnell entwickelten wir eine gewisse Waldläufer Mentalität, die uns an die seltsamsten Orte verschlug. Aufreiben aber berauschend waren auch immer die Reisen zu Orten, die mal so gar nicht unserem Level entsprachen und die für uns eigentlich eine Todeszone darstellen. In Lotro ist man frei und das haben wir geliebt: Mit Level 10 begaben wir uns nach Bruchtal, wo wir in den Trollhöhen von jedem Reh niedergeworfen werden konnten (und wurden). Nach solchen Abenteuern gingen wir dann oft ins Tänzelnde Pony, um bei einem Krug Met und guter Musik den Tag ausklingen zu lassen und uns die Zeit mit verrückten Näherungsversuchen an hübschen Elbenfrauen zu vertreiben (wobei mein zwergischer Freund meist auf der Pirsch war und ich ihn lediglich unterstützte). Kleines Beispiel gefällig? Einmal täuschten wir eine Ohnmacht vor, wobei mein Zwergenfreund plötzlich umfiel und auf Mundzugmundbeatmung von einer Elbin hoffte. Dass daraus nichts wurde, war bedauerlich, wurden wir eher ausgelacht. Dennoch werde ich die Abende im Pony wohl nie vergessen und hoffe, in naher Zukunft mal wieder Zeit in dieser Welt verbringen zu können.

 

Johann von Ti
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