Mikrotransaktionen können kaum schlimmer werden… Konami: ‚Haltet mein Bier!‘
Es ist unfassbar… UNFASSBAR! Jedes mal, wenn ich mir denke „Joar, also schlimmer können Mikrotransaktionen, DLCs und andere Geldmacherei in der Videospielbranche nicht mehr werden“, wirft sich irgend ein großer Publisher in die Bresche und präsentiert ein Modell, welches wohl direkt aus der Hölle entsprungen zu sein scheint. Aber warum regt sich der langhaarige Internet-Mann schon wieder so auf?
Es sind Mikrotransaktionen, immer diese verdammten Mikrotransaktionen
Täglich grüßt das Murmeltier; Schon wieder sind es Mikrotransaktionen, die mich in eine gefährliche Stimmung aus Unglauben und tiefste Verachtung stürzen. Heutiger Hauptakteur: METAL GEAR SURVIVE aus dem Hause Konami. Der Titel weckte eigentlich meine Aufmerksamkeit, weil ich das Konzept als solches interessant fand. Als es dann aber veröffentlicht wurde… wow. Immer wieder werde ich dieser Tage überrascht, wie weit man in der Videospiel-Branche eigentlich noch gehen wird, um seine Kunden abzuzocken. Denn mittlerweile kann mir wirklich NIEMAND mehr erzählen, dass es sich hier noch um vertretbare Finanzierungsmodelle handelt. Aber was ist denn jetzt so schlimm am guuuudn‘ METAL GEAR SURVIVE?
METAL GEAR SURVIVE bildet einen Ableger der METAL GEAR SOLID V-Haupthandlung (aber in einem alternativen Universum, lel) und soll bekannte Stealth-Action-Mechaniken mit einem Survival-Aspekt verknüpfen. Der Fokus des Spiels liegt also im Singleplayer bzw. einem Coop. Und WER hätte es gedacht; Mittlerweile kann man ja auch in Einzelspieler-Titeln nicht mehr auf Mikrotransaktionen verzichten, weshalb diese auch massivst im Spiel vertreten sind. Natürlich verbunden mit den Mechaniken des Spiels selbst. Beispiel? Bestimmte Missionen haben eine Abklingzeit; Das bedeutet, ihr müsst zum Teil einige Tage warten, um diese erneut spielen zu können. NATÜRLICH kann man auch ein Boostpack kaufen, dann kann man die Wartezeit verkürzen. Die Stämme, bist Dus Junge? Im übrigen nur eines von vielen Beispielen. Bitte beachtet; Es handelt es um ein fucking Singleplayer-Game für 40 Euro.
Und wenn wir schon über den Singleplayer-Aspekt reden; Das Spiel möchte tatsächlich eine beständige Internetverbindung – Oh yes baby! Weil ohne könnte man ja seine dämliche Mikrotransaktionen nicht mehr nutzen und diese sind schließlich mit dem Spiel verschmolzen – Es ist einfach nur zum kotzen… oder heulen. Habt ihr also keine stabile Internetverbindung, verabschiedet Euch vom Spiel. Bricht diese nämlich ab, wird das Spiel unterbrochen und ihr landet im Menü, bis die Verbindung wieder steht. Euer Fortschritt ist dann auch futsch. Toll! ABER passt auf! Der wahre Knüller kommt noch!
Zusätzliche Spielstände kosten extra
Jaaa, der eigentliche Spaß kommt nämlich jetzt, also die Kirsche auf diesem schon ziemlich schimmelnden Kuchen. Konami ist nämlich noch mal einen ganzen Schritt nach vorne gesprungen, was die Dreistigkeits-Skala bisherige Mikrotransaktionen betrifft. Sie verlangen für zusätzliche Speicher-Slots ernsthaft Coins. FÜR EINEN ZUSÄTZLICHEN SPEICHER-SLOT WOLLEN DIE CASH! 1000 Coins pro neuen Slot soll man blechen… als ob diese Tatsache nicht schon widerlich genug wäre, kommen wir nun zur Übersetzung; Wie viel kosten denn diese 1000 Coins? 10 Euro. ZEHN EURO FÜR EINEN ZWEITEN SPIELSTAND! In einem Spiel, welches wir zuvor für 40 Euro gekauft haben. Übrigens; Wer alle 4 Speicher-Slots freikaufen will, muss entsprechend die drei zusätzlichen einzeln kaufen. Das sind letztlich noch mal 30 Euro. Für zusätzliche Spielstände. Während ich das tippe, kann ich kaum glauben, dass das die aktuelle Realität der Videospiel-Branche widerspiegelt.
Hier mal fix die preisliche Staffelung der SV-Coins:
100 SV-Coins – 0.99 US-Dollar
550 SV-Coins – 4.99 US-Dollar
1150 SV-Coins – 9.99 US-Dollar
3500 SV-Coins – 29.99 US-Dollar
6000 SV-Coins – 49.99 US-Dollar
Fazit
Darf ich das kurz zusammenfassen? Ich darf also 40 Euro für ein Spiel zahlen, welches als Singleplayer/Coop-Titel massive, mit dem Gameplay verwobene Mikrotransaktionen besitzt. Und wenn ich verschiedene Spielsitzungen starten möchte, soll ich noch mal 30 Euro zahlen, für einen der ursprünglichsten Videospiel-Inhalte überhaupt. Reden wir dann in Zukunft nicht mehr von PayToWin sondern von PayToSave? Das ist einfach… wow. Ich bin echt sprachlos. Und dass es auf Steam genügend positive Bewertungen zum Spiel gibt, lässt mich mal wieder an der Menschheit zweifeln. Wie können einige Spieler, diese Entwicklungen im Bereich Mikrotransaktionen sehend, auch nur ein positives Wort über das Spiel verlieren?
Dabei ist es völlig gleich, ob wir Coins auch durch tägliche einloggen ins Spiel verdienen (sind wir hier in einem Free2Play-Smartphone-Spiel?!) oder auf irgend eine andere Weise ohne Geld an diese dreckigen Coins kommen. Allein dass das Spiel diese besitzt, ist schon eine bodenlose Frechheit. Aber wie nun Mikrotransaktionen mit den Spiel-Mechaniken, ja gar mit grundlegenden FUNKTIONEN eines Spiels verknüpft sind … DAS ist diese grauenhafte Entwicklung, vor der ich und viele andere Spieler seit Jahren warnen. DLCs, kosmetische Mikrotransaktionen, Lootboxen, PayToWin und jetzt tief ins Gameplay eingreifende Mikrotransaktionen. PayToSave wir sind da!
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