Neukunden-Vorteile und Boni im Blick

Eine graue Katze sitzt auf einem Haufen von Münzen. Interessiert blickt die Karte auf die Geldmünzen unter sich.

Die Werbung verspricht uns viel – Wichtig ist aber, was wir wirklich erhalten.

Kundenwerbung greift in den verschiedensten Branchen auf ein bestimmtes Mittel zurück; In diesem Falle geht es um bestimmte Boni, die User erhalten, wenn sie sich beim Dienst anmelden und diesen nutzen. Natürlich hat ein solches Angebot immer einen „Haken“, denn wie immer muss man sich bewusst machen – Niemand, schon gar kein Unternehmen welches um Kunden wirbt, hat etwas zu verschenken. Solche Boni für Neukunden können recht unterschiedlich ausfallen und sind immer an bestimmte Bedingungen geknüpft. Diese Bedingungen sind es, welche aber für uns entscheidend sind, denn sie bestimmten, wie gut ein Bonus wirklich ist, denn so verlockend diese auch aussehen mögen, verknüpft mit weiteren Bedingungen, können sie jeden Mehrwert für den User verlieren.

Lieferdienste

Doch fangen wir erst mal an; Neukunden-Boni begegnen uns, wie Eingangs erwähnt, in zahlreichen Branchen. Lieferdienste, Videospiele, Verträge, Online-Casinos, Shops, Streaming-Dienste und viele, viele mehr. Egal in welcher Branche wir uns bewegen oder auf welchen bestimmten Anbieter unsere Wahl gefallen ist, wird es nun wichtig, im Kleingedruckten bzw. den AGBs zu prüfen, wie genau die versprochenen Boni „funktionieren“ bzw. angewendet werden können. Beim Lieferdienst ist das meist recht simpel; Meist erhält ein Neukunde die Möglichkeit, beim Kauf einen bestimmten Gutscheincode zu nutzen, um so bei der ersten Bestellung einen Teil der Bestellsumme zu sparen. Hier ist die zusätzliche Bedingung zumeist ein Mindestbestellwert. Dieser ist meist so angesetzt, dass wir mehr bestellen, als wir es ohne den Gutscheincode wohl getan hätten. Zum Beispiel sparen wir 5 Euro, müssen dafür aber auch für mindestens 12 Euro bestellen. Damit ist dieser Bonus natürlich trotzdem interessant, schränkt uns jedoch insofern ein, als dass wir nicht völlig „frei“ entscheiden können, was wir bzw. wie viel wir bestellen. Hier haben wir aber ein recht sanftes Beispiel, wenn es um Neukunden-Boni geht, denn meist sind die Mindestbestellwerte moderat, sodass man sich am Ende eigentlich nicht über den Tisch gezogen fühlen sollte (welch schöner Satz).

Videospiele

Komplizierter wird es bei Anbietern wie Spiele-Anbietern (besonders für Browsergames, Free to Play Titeln und Spiele-Apps fürs Smartphone) und Online-Casinos, da diese an bestimmte Boni meist deutlich mehr Absichten oder Bedingungen knüpfen. Bei Videospielen sind Einsteiger-Boni zumeist nicht direkt mit Zusatzbedingungen verknüpft, zielen aber langfristig darauf ab, Spieler mit Mikrotransaktionen vertraut zu machen. So erhält man als neuer User meist bestimmte, zu kaufende Inhalte kostenlos, um deren Funktion „testen“ zu können. Ähnlich einem Drogendealer, bei dem die erste Pille umsonst ist. Der Vergleich klingt zwar hart, aber leider ist genau so das Geschäftsmodell der meisten Free to Play Spiele aufgestellt. Das Problem; Während die meisten User auf Mikrotransaktionen verzichten, wird eine Minderheit von Spielern den Bärenanteil der Gewinne tragen und große Summen in das Spiel stecken – Die Spiel-Mechanik dieser Spiele ist zudem darauf ausgelegt, später ohne Nutzung teurer Boni nicht mehr Schaffbar zu sein. Pay to Win ist hier das Stichwort. Der Neukunden-Bonus ist also zum einen ein Lockmittel für neue Nutzer, soll aber weiterhin dafür sorgen, Spieler mit dem internen Geschäftsmodell vertraut zu machen.

Online Casinos

Online-Casinos sind wiederum noch komplizierter; Kein Wunder, geht es hier oft um echtes Geld, welches als Einsteiger-Bonus angeboten wird. Hier sollte wirklich jedem klar sein, dass keine Firma Geld verschenkt, entsprechend also klare Bedingungen an diese Boni geknüpft sein müssen. Und besonders bei solchen Casinos ist es alles andere als einfach, den Überblick zu behalten. Die Anbieter haben verschiedenste Boni-Modelle, die alle ein wenig anders funktionieren und je nach Anbieter noch mal mit ganz anderen Bedingungen verknüpft sind. Es gibt ganze Seiten, die sich mit dem Vergleich von Online Casino Boni auseinandersetzen und diese aufschlüsseln. Grob kann man aber sagen; Egal wie der Bonus aussieht, man wird dieses Geld nicht so einfach auszahlen lassen können. Was heißt das? Nun; Die versprochenen Boni sollten vor allem als gesehen werden, was sie sind – Kostenlose oder kostengünstige Möglichkeiten, einen Anbieter zu testen. Denn die Boni, die die Spieler erhalten, sind meist mit zahlreichen Bedingungen verknüpft – Oft muss der gleiche Einsatz sehr oft gesetzt werden, bevor dieser ausgezahlt werden kann. Das ganze ist so ausgelegt, dass von dem anfänglichen Boni am Ende meist nichts übrig bleibt, einfach, weil die Wahrscheinlichkeit enorm gering ist, langfristig überhaupt etwas damit gewinnen zu können. Hier sollte man immer in den AGBs nachlesen und prüfen, wie die Bedingungen ausgelegt sind. Allgemein sollte bei Online-Casinos immer beachtet werden, dass die Suchtgefahr besonders hoch ist! Die Besonderheit zu Videospielen, die im Rahmen von Lootboxen zum Beispiel ähnliche (oder identische) Mechaniken bieten, ist die Tatsache, dass im Casino um echtes Geld gespielt werden kann! In Videospielen gibt man zwar Geld aus, erhält dann aber nie die Möglichkeit, Geld zu gewinnen. Er die Möglichkeit von Geldgewinnen, sorgt für das erhöhte Suchtpotenzial vom klassischen Glücksspiel (daher auch meine Empfehlung, nie um echtes Geld zu spielen). Es sei aber gesagt, dass auch Videospiele Suchtpotenzial aufweisen – Daher ist es immer wichtig, als bewusster Konsument aufzutreten und sich potenziellen Gefahren stets bewusst zu machen.

Mobilfunkverträge

Auch bestimmte Verträge, zum Beispiel für Smartphones, werden für Neukunden mit bestimmten Boni versehen. Wie immer ist aber entscheidend, was im Kleingedruckten steht. So kann ein Vertrag zunächst nach einem wahren Glückstreffer aussehen, offenbart sich nach einem Jahr aber als absolute Kostenfalle, weil die Boni dann verfallen und/oder bestimmte Zusatzleistungen gebucht werden. Auch kann es passieren, dass man plötzlich nicht nur den gewünschten Mobilfunkvertrag hat, sondern ein ganzes Paket bucht, weil bestimmte Boni im Rahmen eines Gesamtpakets funktionieren. Das Kleingedruckte kann dabei tückisch sein, wenn bestimmte Einzelheiten nicht völlig klar definiert sind (die Anbieter haben zwar gesetzliche Vorgaben, aber es bleibt immer ein Spielraum). Hier wird vom Kunden erwartet, dass dieser sich sehr genau durchliest, was er abschließt – Nicht wirklich Kundenfreundlich, aber letztlich muss man eben selbst darauf achten, nicht „verarscht“ zu werden und sich nicht von Werbeversprechen blenden zu lassen.

Fazit

Und genauso muss man als Kunde bzw. User auftreten – Wir müssen uns bewusst sein, dass solche Werbung immer den Zweck erfüllt, dass das Unternehmen langfristig an uns verdient. Das muss für uns nicht nachteilig sein, jedoch ist es wichtig, dass wir uns das bewusst machen und letztlich wirkliche Vorteile von wertlosen Werbeversprechen unterscheiden.

Johann von Ti
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