Auch mit Apps kann man heute Programmieren lernen – Doch gibt es hier durchaus gewisse Punkte zu beachten.
Programmieren lernen – das könnte ein guter Neujahrsvorsatz für das Jahr 2016 sein. Immer mehr Menschen versuchen sich daran, ihr Skill-Set in diese Richtung zu erweitern. Apps versprechen schnelle Schulung für Anfänger – zwei der populärsten sind „Lrn“ und „Codecademy: Code Hour“.
Kein Wunder, dass Schulungen im Programmieren sich so großer Beliebtheit erfreuen. Programmierfähigkeiten sind in vielen Berufsfeldern gefragt und werden ausgezeichnet honoriert. Das Traumziel vieler Einsteiger ist die Softwareentwicklung, da hier der Stellenmarkt besonders attraktiv ist und zudem das Programmieren eigener Apps für viele einen besonderen Reiz darstellt. Um Quereinsteigern diesen nicht gerade einfachen Weg zu erleichtern, sind in den letzten Jahren zahlreiche niedrigschwellige Schulungsangebote entstanden.
Apps fürs Smartphone oder Tablet kommen den Lernwilligen besonders weit entgegen, versprechen sie doch Lernerfolge en passant, zwischendurch, unterwegs. Aber lässt sich auf diese spielerische Weise wirklich programmieren lernen? Wir haben uns zwei der bekanntesten Coding-Apps einmal näher angeschaut.
Lrn – Begeisterung für Code
Die App Lrn führt in die Programmiersprache JavaScript ein und bedient sich dabei interaktiver Mini-Quizzes. Nutzer ohne Vorkenntnisse sollen danach in der Lage sein, die Programmiersprache zu lesen, zu schreiben und zu sprechen – so zumindest verspricht es die Produktbeschreibung. Die App ist in sieben Kapitel unterteilt, die sich den Themen JavaScript Basics, Variables, Functions, Conditions, Loops, Arrays und Objects widmen. Die kleinen Einheiten bauen logisch aufeinander auf und ermöglichen so auch Einsteigern schnelle Lernerfolge. Das macht Spaß und weckt Neugierde, auch wenn die Wissensvermittlung eher oberflächlich bleibt. Auch in fortgeschrittenen Kapiteln werden die Fragen nicht wirklich schwer.
Das liegt an der Frageweise, die den User so fürsorglich an die Hand nimmt, dass die Antworten beinahe vorformuliert sind. Was ins Lösungsfeld eingetragen werden muss, ist immer schon weiter oben im Erklärungstext enthalten, zudem wird die Auswahl per Multiple Choice eingegrenzt. Das ist durchaus sinnvoll, immerhin dürfte kaum jemand Lust haben, Codezeilen Zeichen für Zeichen mit einem Smartphone-Touchpad einzutippen. Der Lerneffekt fällt dadurch geringer aus, doch den Machern von Lrn geht es erklärtermaßen vor allem darum, Spaß an Code zu vermitteln und Neugierde zu wecken. Einsteiger abzuholen und zu begeistern, das geling der App mit ihrem ansprechenden, aufgeräumten Design und der intuitiven Bedienung allemal.
Codecademy: Code Hour – universales Grundverständnis
Inhaltlich deutlich versierter ist da schon „Code Hour“. Die App ist quasi ein mobiler Ableger der Online-Lernplattform Codecademy, auf der Nutzer kostenlose Webinare für verschiedene Programmiersprachen absolvieren können. Die App verfolgt dagegen einen grundlegen Ansatz: Ohne sich auf eine bestimmte Programmiersprache zu spezifizieren, gibt sie einen Einblick in die universalen Grundlagen des Programmierens. Dass sich dabei notwendigerweise verschiedene Sprachen vermischen, wird bewusst in Kauf genommen. In geführten Übungen werden dem User kleine Aufgaben gestellt, die meist mit dem richtigen Codeschnipsel beantwortet werden müssen. Zu jeder Übung gibt es erklärende Bemerkungen und ein umfangreiches Feedback.
Die Lektionen bauen klug aufeinander auf und führen so Schritt für Schritt immer tiefer in die Grundlagen des Programmierens ein. Was jedoch auch „Code Hour“ nicht leistet, ist, dem Nutzer tatsächlich Programmieren beizubringen. Dazu sind die Übungen zu bruchstückhaft und die Sprachen zu durchmischt, um am Ende zur praktischen Anwendung zu taugen. Programmieren lernen im eigentlichen Sinne ist also mit beiden Apps nicht wirklich möglich. Sie bieten jedoch für Einsteiger eine sehr brauchbare Verständnisgrundlage, um sich von dort aus eingehender mit einzelnen Programmiersprachen zu beschäftigen.
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Ich finde den Ansatz cool, da man Wartezeiten (Bus & Klo 😀 ) überbrücken kann. Leider ersetzen die App keine Programmierumgebung (z.B eine IDE: https://programmieren-lernen-online.de/alles-uber-programmierumgebungen/ ). Also wäre es eigentlich mal spannend, etwas zu sehen bei dem App und Kurs vereint wird.
Verzeih die verspätete Antwort, meine Hausarbeit hat mich etwas in Beschlag genommen…
Du hast natürlich vollkommen recht – So eine App kann letztlich wohl nur eine Ergänzung sein. Die Idee, Kurs und App zu verbinden, ist da tatsächlich deutlich spannender, wobei ich zugeben muss, froh zu sein, im Rahmen meines Studiums nur minimal mit Programmierung in Berührung gekommen zu sein. Ich drehe da förmlich durch, besonders wenn man die Grundlagen lernt und nach viel Mühe und Arbeit am Ende noch keine großartigen Ergebnisse verbuchen kann. 😉