Tormentum – Dark Sorrow

Ein Point & Click Adventure der Spitzenklasse – Düstere Welten, düstere Charaktere und ein albtraumhaft schönes Abenteuer!

Vor einiger Zeit habe ich mit Tormentum – Dark Sorrow auf Steam gegönnt, weil mich der Stil des Point & Click Adventures schon beim ersten Blick in seinen Bann gezogen hat. Wer sich diese Indie-Perle zulegt, erhält eine fantastische Reise durch eine düstere Welt, die atmosphärischer kaum sein könnte. Doch kommen wir mal zum Spiel!

Tormentum - Dark Sorrow - im Thronsaal

Der Stil

Wie schon angemerkt hat mich besonders der Stil des Spiels überzeugt: Selbstgezeichnet glänzen die verschiedenen Szenen bzw. Welten nur so vor Kreativität, wobei man alles in allem ein verdammt düsteres Setting präsentiert bekommt. Melancholisch und schwer bestreitet man große Teile des Spiels, wobei es durchaus auch „Lichtblicke“ bzw. entspannte Phasen gibt, in denen man als Spieler ein wenig neue Kraft schöpfen kann, denn gerade beim erstmaligen Spielen kann man ein wenig den Mut verlieren. Die Atmosphäre des Spiels wird durch die Musik nicht nur gestützt, sondern auf ein Niveau gehoben, dass seines gleichen sucht. Immer passend, immer stimmig und vor allem sehr stark wird dieses Mittel eingesetzt, sodass man sich in der Welt verlieren kann. Tormentum - Dark Sorrow - Der Folterknecht

Die Welt

Und da kommen wir doch gleich zur Welt selbst, denn diese ist wie alles andere im Spiel düster, aber dennoch unglaublich schön, auf eine schaurige Weise. Wie schon gesagt hat man hier selbst Hand angelegt, die Grafiken und Hintergründe sind Handgezeichnet. Das Setting wechselt, wobei uns ein roter Pfaden durch eine nicht ganz ersichtliche Handlung führt, die erst gegen Ende eine Auflösung findet. Amnesie, Schrecken, Suche, Gut und Böse – Wir bestreiten unseren Weg durch diese düstere Welt, in der wir interessante Charaktere treffen. Kaum ein anderes Point & Click Adventure hat so interessante Charaktere, wobei diese oft mit nur wenigen Worten eine immense Wirkung entfalten, die auch der stimmigen Welt selbst geschuldet ist. Hier erhält man ein wahres Feuerwerk an Eindrücken, die besonders der Detailverliebtheit der Entwickler geschuldet ist. Das ganze wird uns in Untertiteln geschildert, einen Sprecher gibt es nicht und das ist auch gut so. Man fühlt sich wie in einem guten Buch gefangen, eine Erfahrung, die ich sehr genossen habe und so noch nie erlebt hatte. Ohne zu spoilern kann man zu Story selbst und damit auch zur Welt natürlich nicht viel sagen, doch wie sieht es mit dem Gameplay aus?

Tormentum - Dark Sorrow - Der Zug

Gameplay

Auch hier grandiose Arbeit: Stimmige Rätsel tragen auch auf lange Sicht für immensen Spielspaß bei, wobei diese alle durchaus machbar sind, auch für eher ungeübte Fans des Genres. Einige löst man im Handumdrehen, wobei andere Hirnschmalz und ein wenig Geduld beanspruchen. Ich selbst habe immer mal wieder aufgehört zu spielen, weil mir ein Rätsel nicht so leicht von der Hand ging. Der positive Effekt: Hat man dann eine der härteren Kopfnüsse knacken können, ist die Freude umso größer und man geht mit einem erhabenen Gefühl ans nächste Rätsel. Insgesamt haben alle Rätsel und Puzzel Aufgaben ein gesundes Maß an Abwechslung, wobei sich eigentlich nichts wiederholt. Besonders gefallen hat mir der Umstand, dass wir Entscheidungen treffen können, die den gesamten Spiellauf beeinflussen können, was den Wiederspielwert massiv erhöht. Mindestens zwei Spieldurchläufe sind Pflicht, noch mehr sind durchaus möglich. Das schöne bei diesen Entscheidungen ist weiterhin, dass wir sie selbst treffen und uns dabei auf unsere eigenen Eindrücke verlassen müssen – Einige Wendungen lassen einige Entscheidungen rückwirkend ganz anders erscheinen, was durchaus ans eigene Gewissen appelliert, auch wenn man eigentlich nach bestem Wissen gehandelt hat – Großartig, das sollte es öfter geben!

Tormentum - Dark Sorrow - Der Brückenwächter

Fazit

Damit haben wir also ein echtes Meisterwerk, welches mit ca. 5 Stunden Spielzeit (ca. 10 Stunden bei mehrmaligen durchspielen) ein toller Snack ist, der mir einen unerwarteten Genuss verschaffte. Extrem dicht präsentiert sich da eine Welt, die wir nach und nach zu verstehen glauben, nur um am Ende doch festzustellen, dass wir unwissender kaum hätten sein können. Ich bin hetzt noch Feuer und Flamme von diesem düsteren Szenario und würde gerne eine Fortsetzung oder zweiten Teil spielen, denn es zieht mich in diese Welt. Ich will Abenteuer erleben, Geheimnisse lüften und mit diesen verdammt interessanten Charakteren interagieren, denn all das macht Tormentum – Dark Sorrow so gut, wie ich es in einem Videospiel selten erlebt habe. Für mich das beste Point & Click Adventure, welches ich kenne – Klare Kaufempfehlung für diese schwarze Perle der Indie Szene! Für 12 Euro Anschaffungspreis kann man hier auf jeden Fall nichts falsch machen!

Johann von Ti
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