Ich sabbere mich mal wieder um Kopf und Kragen – Survival-Games sind cool, aber Titel wie DayZ und Rust müssen endlich eine Stufe weiter entwickelt werden!
Spiele in welches es nur ums Überlegen geht, sind aktuell wie noch nie. Nachdem Titel wie DayZ den Boden bereitet haben, kann man sich nun vor Spielen mit derselben Grundidee kaum noch retten. Da gibt es die dreisten Klone wie Infestation: Survivor Stories (ehemals The War Z) und Projekte, welche nur die Grundidee des Überlebenskampfes übernommen haben wie Rust oder The Forest. Doch im Grunde handelt es sich bei allen Titeln um mehr oder minder das gleiche. So starten wir in diesen Spielen meist ohne großartige Ausrüstung und müssen schnell Nahrung, Werkzeuge und Waffen finden und zusammenbauen. Diese dienen dann nur dem Zweck, unser Überleben zu sichern. Während wir also in DayZ in den Trümmern der Zivilisation nach Nahrung suchen, bauen wir in Rust eigene, kleine Festungen.
Wichtig für das Aufkommen dieses Trends war auch Minecraft, welches mit dem Survival-Modus einer der ersten Titel war, welcher den Gedanken, aktiv für sein Überleben zu sorgen. In den Vordergrund eines Games stellte. Auf einmal gab es da eine Hunger-Anzeige, und war diese erst mal leer, ging es unserer Spielfigur schlecht. Auch erhielt der Tod wieder eine wichtigere Rolle zugesprochen; Es gab nicht mehrere Leben oder die Möglichkeit zu speichern, war mal erst einmal gestorben, war der erarbeitet Fortschritt verloren. Man musste also höllisch aufpassen, und je länger man gespielt hatte, desto intensiver hing man am eigenen, virtuellen Leben.
Was damals schon in Minecraft funktioniert hatte, sollte auch in der Arma 2 Modifikation DayZ großen Anklang finden. Hier war man nun in keiner Klötzchen Welt mehr, sonder wurde an den Strand eine recht realistischen Umgebung gespült. Doch auch ein paar Vertreter aus Minecraft fanden Ihren Weg ins diese Mod; Zombies. DayZ rückt den Überlebenskampf nämlich auf die Ebene einer Zombie-Apokalypse. Auch hier kein völlig neuer Ansatz, gab es bis dahin schon zahlreiche Shooter, in welchen wandelnde Leichen als Kanonenfutter dienten. Einer des bekanntesten Vertreter wird wohl der kooperative Shooter Left 4 Dead sein, welcher Spieler weltweit in seinen Bann zog. Auch viele Spielfilme sorgten für die klare Stellung von Zombies bei einer Apokalypse. Doch in DayZ waren die Zombies mehr als schlurfende Zielscheiben – Sie waren nicht einfach da, um getötet zu werden, viel eher stellen sie eine ernste Gefahr für den Spiele dar.
Wie das ging? Ganz einfach, man nahm dem Spieler die Ausrüstung. Ohne Waffe (anfangs hatte man noch eine Pistole) war man in einer Welt, die vor allem mit einer hohen Population an Hirnfressern glänzen konnte. Man musste erst losziehen und sich eine Waffe besorgen, bevor man hoffen konnte gegen diese Kerle zu bestehen. Bis dahin schlich man durch die Gegend, robbte durchs Gras und flüchtete sich auf die Dächer von Häusern. Hinzu kamen Hunger und Durst, welche mindesten genauso gefährlich wie die Zombies waren. Da war man dann auch schon mal auf der Suche, nach einer einzigen Dose Cola und ärgerte sich über gefundene Bandagen oder Munition. Alles in allem also hervorragendes Survival-Gameplay, welches in der damaligen Mod sogar durch die Banditen bereichert wurden. Wie episch war es, als ich nach tagelanger Isolation auf der Straße einen Kartoffellaster erblickte und freudig auf die Straße rannte; Die Jungs auf dem Fahrzeug hielten an, stiegen aus und erschossen mich. Das war zwar im ersten Moment eine ziemlich blöde Sache, ist aber eine tolle Geschichte, die man bei jeder LAN-Party zum besten geben kann.
Diese Momente und Erlebnisse sind es, die Survival Games ausmachen. Ähnliches habe ich auch in Rust oder 7 Days to Die erlebt und immer ist es irgendwie anders. Das besondere ist dabei immer die Interaktion mit anderen Spielern unter diesen besonderen Bedingungen. Hilft man sich gegenseitig oder schießt man dem Gegenüber doch in den Kopf? Kann ich ihm trauen und traut er mir? Das sorgt nicht nur für Nervenkitzel, sondern macht auch großen Spaß. Zumindest kann es das; Jedoch verkommen viele Survival Games schnell zu Titeln, wo Begegnungen zwischen Spielern fernab eine bekannten Gruppe (Clans oder Freunde) in reinem PVP enden. Ohne wirklichen Sinn dahinter. Man tötet seinen Mitspieler aus Spaß ohne wirklichen Grund, im DayZ Standalone auch gerne aus Langweile (weil es, ist man erst mal voll ausgerüstet, wenig zu tun gibt).
Und das ist ein großes Problem dieser Titel, sie denken nicht weiter – Hat man eine gute Ausrüstung ist das Überleben gesichert. Man hat genug Nahrung, gesammelt, nennt ein paar große Schießeisen sein eigen und hat auch sonst keinerlei Probleme. Die Welt selbst kann einem ab dieser Stufe fast nichts mehr anhaben, lediglich ein anderer Spieler ist noch ein potenzieller Feind. Doch hier liegt die Wurzel des Problems; Warum kann man keine hier nicht mehr auf einer höheren Ebene kommunizieren? Warum geht nur das anfängliche gemeinsame Sammeln und Jagen? Mir fehlt die Unterstützung von einem sozialen System. Warum kann man keine kleine Siedlung errichten und dort die Zivilisation neu aufbauen? Natürlich, in der Theorie ist dies möglich, jedoch muss man dann alles im RP betreiben und jeder müsste sich an dieses RP halten, auch die, die davon nichts mitbekommen. Doch bevor man einem Spieler in Rust erklärt, dass man hier eine befriedete Siedlung errichtet, hat dieser schon eifrig versucht meinen Schädel einzuschlagen. Ähnlich wenn nicht gleich verhält es sich in den anderen Survival Games. In der Standalone Version von DayZ ist es besonders schlimm; Hier gibt es nichts zu tun, nachdem man genügend Waffen hat. Ein Lager kann man nicht errichten und auch Fahrzeuge oder sonstiges gibt es – Schade.
Damit komme ich zu dem Schluss, dass die Survival Titel sich unbedingt weiter entwickeln müssen. Es muss einfach mehr geben als nur der Überlebenskampf an sich, denn ist dieser erst mal gewonnen, gibt es für die Spieler nichts mehr zu tun. Ich hoffe, dass neue Titel wie The Forest oder H1Z1 endlich frische Luft ins Survival Genre bringen. Auch sollten Titel, welche in der Alpha stecken, wie die Standalone von DayZ, mit der Zeit ordentlich Inhalte nachliefern…
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Schön geschrieben der Text, ich freue mich besonders auf h1z1 !!
Vielen Dank fürs Kompliment! ;D
Ich hege auch große Hoffnungen in H1Z1.. mal schauen. Die Alpha soll ja
bald als Early Access starten. 🙂