Ein neues Total War ist veröffentlicht und verspricht kostenlosen Spielspaß, was erwartet uns?
Oha, bereits im März diesen Jahres hatte ich über ein neues Warhammer: Total War berichtet, welches die Serie erstmals mit einem Fantasy Setting erweitern soll. Doch während wir auf grüne Orks, hochnäsige Hochelfen und axtschwingende Zwerge noch eine Weile warten müssen, ist der neue Free to Play Ableger schon veröffentlicht. Total War Battles: KINGDOM ist seit dem 9. April auf Steam als kostenloser Download verfügbar und verspricht Total War Atmosphäre im 10. Jahrhundert nach Christus. Die Handlung versetzt uns in die Rolle eines jungen Lords, der von seinem Vater ein wenig Land und eine heruntergekommene Burg geerbt hat und nun mit dem Wiederaufbau beginnt. In einem auf Hexfeldern basierenden Bausystem errichten wir Stück für Stück eine neue Stadt und sorgen für den Ausbau einer Wirtschaft. Gleichzeitig müssen wir Truppen ausheben, um uns gegen Angriffe unserer Nachbarn zu erwehren. Die gesamte Grafik liegt leicht über den Standards eines Browsergames und ist neben der Nutzung auf dem PC auch für den mobilen Gebrauch auf Smartphone und Tablet ausgelegt.
Was erwartet uns?
Und? Was ist vom kostenlosen Ableger aus dem Hause Creative Assembly zu halten und vor allem; Müssen wir bei dem Free to Play Konzept eine Pay to Win Masche erwarten? Fangen wir zunächst ganz sachlich mit de technischen Umsetzung an. Wir schon erwähnt bauen wir unsere Burg auf Hexfeldern auf, wobei jedes Hexfeld bestimmt Eigenschaften mit sich bringt. Aus diesem Grund können bestimmte Gebäude nur auf bestimmten Hexfeldern aufgebaut werden, was ein wenig Voraussicht und Planung erfordert. Schon nach einigen Minuten sind die meisten Bauwerke auch schon errichtet, was zunächst positiv genannt werden könnte. Der Haken folgt jedoch darauf; Die Produktion von Rohstoffen, Beispielweise von einer Farm, dauert Ewigkeiten. Das für sich wäre ja recht typisch für ein Browsergame, jedoch kann man die Zeiten auch mit dem Einsatz von Ingame-Gold stark verringern – Es stinkt nach Pay to Win. Und leider ist es im Moment auch so; Wer sein Geld für das Gold im Spiel investiert, kann in kurzer Zeit seine Wirtschaft ausbauen und eine mächtige Armee ausheben, Spieler die darauf verzichten haben kaum eine Chance. Super oder?
Ist es ein echtes Total War?
Auch das Kampfsystem sollte Fans der Total War Reihe enttäuschen; Diese laufen nämlich vollständig nach dem Schere, Stein und Papier System ab. Die Truppen stehen sich in drei Reihen gegenüber und stürmen bei Schlachtbeginn aufeinander zu. Speerträger sind effizient gegen Reiter, Reiter effektiv gegen Bogenschützen und so weiter. Mit Spezialfähigkeiten können wir die Verlauf der Schlacht leicht beeinflussen, entscheidend ist jedoch die richtige Aufstellung zu beginn. Dieses System ist für ein Browsergame nicht schlecht und sieht auch ganz passabel aus, aber mit den Schlachten eines Total War hat das herzlich wenig am Hut. Und das ist einfach so eine Sache; Das Spiel ist sicherlich nicht schlecht und kann sich im Free to Play Segment sicher bewegen, doch ein Total War haben wir hier nur im Namen.
Fazit
Und das ist auch der größte Kritikpunkt; Der Name lässt Erwartungen aufkommen, die vom Spiel nicht geboten werden. Wir haben eben ein kostenloses Spiel, welches sich durch einen Gold-Shop finanziert und dabei eine faden Pay to Win Beigeschmack hinterlässt. Es sei dazu gesagt, dass man Gold für nichts zwingend benötigt, es verkürzt allein die langen Wartezeiten, was besonders zu beginn extrem hilfreich ist, wenn man ewig auf Ressourcen warten muss. Diese recht lahme Anfangsphase kann man mit genügend Geduld ausstehen, dennoch gibt ähnliche Spiele, die da einfach besser funktionieren. Damit ist Total War Battles: KINGDOM für Total War Fans keine Empfehlung wert, hier ist bis auf dem Namen so gut wie nichts von der ehrwürdigen Serie eingegangen. Freunde von Free to Play Games im Strategie Bereich mit mittelalterlichen Setting könnten reinschnuppern, sollten aber keine Offenbarung erwarten. Das Spiel ist als solches nicht schlecht, aber auch nichts besonderes, auch wenn die Schlacht ganz passabel ausschauen.
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