BATTALION 1944 – Early Access Release

Kein guter Start für den spielerisch tollen WW2 Shooter…

Auf der gamescom 2017 hatte ich einen Shooter gespielt, welcher mir besonders gut gefallen hat, einfach weil ich die Mechanik als grundsolide und angenehm dynamisch empfand – BATTALION 1944. Damals kam mir sofort CoD 2 als auch CoD 4 ProMod in den Sinn und genau so würde ich es auch heute beschreiben wollen (und da bin ich nicht der Einzige). Doch kommen wir zum Release der Early Access.

Kritik zum Release

Der im Zweiten Weltkrieg angesiedelte Early-Access Shooter kostet aktuell 15 Euro auf Steam (bis zum 8. Februar gibt es noch mal 10% Rabatt auf diesen Preis). Der Preis soll im weiteren Verlauf der Early Access angehoben werden. Das Spiel wurde über Kickstarter finanziert, wobei sich einige der Unterstützer nun (in meinen Augen berechtigt) kritisch äußern; Dabei geht es um einige Punkte. In der Kickstarter-Kampagne konnte man sich für gut 20 Euro den Early-Access Zugang sichern, wobei angegeben wurde, dass das Spiel zum Release der Early Access um die 35 Euro kosten soll. Nun wird das Spiel für 15 Euro (deutlich später als geplant) in die Early Access gebracht, was viele der Unterstützer nun sauer aufstößt.

Ein weiterer Punkt sind Mikrotransaktionen; Im Rahmen der Kickstarter-Kampagne wurde folgende Aussage der Entwickler gemacht:

Will Battalion 1944 have micro transactions?

„We have no plans for micro transactions to be added to the game on launch (or after for that matter). Battalion 1944 will be a pay once full access title, with hours of multi player content!“

Nun werden aber dennoch Mikrotransaktionen eingeführt, auch wenn diese „nur“ kosmetischer Natur sein sollen. In meinen Augen ein absolutes „No-Go“, mit welchem die Entwickler ihre Unterstützer ganz klar getäuscht haben, Punkt. Dabei geht es nicht darum, wie die Mikrotransaktionen letztlich umgesetzt werden, sondern allein darum, dass sie Einzug ins Spiel hielten. Wirklich traurig. Backer durften also mehr für die Early Access zahlen und erhielten letztlich sogar noch Inhalte, die im Vorfeld eigentlich explizit ausgeschlossen wurden – Super.

Der frühe Vogel fängt den Wurm

Die Hintergründe sind dabei nicht so verwunderlich; Man war zu langsam. Als BATTALION 1944 im Februar 2016 auf Kickstarter an den Start ging, war geplant, dass das Spiel bis zum Mai 2017 spielbar sein würde. Nun hat man die Early Access erst im Februar 2018 veröffentlicht, womit ein wichtiges Zeitfenster überschritten wurde – Denn so mies das klingen mag; Eines der Dinge, die das Projekt damals von anderen Shootern abhob, war das Setting des Zweiten Weltkrieges. Dieses war nämlich, nachdem es Jahre den Markt flutete, zuletzt weniger vertreten gewesen. Nun erschien im November 2017 aber Call of Duty WWII, womit dieser Bonus verloren ging. Dieser Punkt trug sicher dazu bei, dass die Preispolitik geändert werden musste, da nun ein gigantischer Konkurrent (auch wenn Call of Duty wieder relativen Mist ablieferte) Monate vor dem eigenen Release den Markt stürmte. Ein niedrigerer Early-Access Preis und Mikrotransaktionen waren wohl die Antwort – Bitter.

Server-Probleme

Aber ich bin dann noch nicht fertig mit dem Meckern; Denn leider war das Release der Early Access selbst auch noch mal alles andere als gut. Während bereits in der Beta immer wieder Server-Probleme für Stress unter den Spielern sorgten, gestaltete sich die Veröffentlichung am 1. Februar als Katastrophal – Die Server waren massiv überlastet, sodass kaum online gespielt werden konnte (und auch ich hatte bei meinem heutigen antesten große Probleme). Das DARF auch bei einer Early Access in dieser Form NICHT passieren! Probleme ja, bei einem unerwartet hohen Ansturm vielleicht sogar komplette Ausfälle, aber hier konnten nicht mal 16.000-Spieler bedient werden und Anfangs konnte wohl fast niemand regulär spielen. Wozu gibt es eine Beta, wenn man zum (Early-Access) Release nicht mal die spielerische Grundlage bieten kann… man man man. Da gibt es schon Betas für Early-Access Games und dann klappt trotzdem nichts, grandios.

Zum Spiel

Wollen wir eigentlich überhaupt noch zum Spiel kommen? Hmm, ja, denn so bescheiden das gesamte Drumherum auch sein mag; Spielerisch hat mich BATTALION 1944 bisher überzeugt und begeistert. In der Early Access Version bietet BATTALION 1944 folgende Modi:

  • Wartide (Zwei Teams, 10 Spieler und zwei Ziele, die es zu verteidigen oder zu zerstören gilt. 13 Runden werden gespielt, am Ende gewinnt eines der Teams. Dieser Modus ist für kompetitive Spieler gedacht.)
  • Capture the Flag
  • Domination
  • Team Deathmatch
  • Free For All

Wichtig ist hierbei, dass KEINE Waffen freigespielt werden müssen und auch unfairer Vorteile wie Killstreaks nicht existieren. Das Spiel setzt auf den „Skill“ der Spieler, was ich nicht nur begrüße, sondern schon lange bei Shootern dieser Art vermisst habe. Wie schon gesagt hatte ich auf der gamescom echt viel Spaß mit BATTALION 1944 und hoffe, dass sich die Server dann bald auch vollständig stabilisieren, sodass ich auch für das aktuelle Release bestätigen kann.

BATTALION 1944 – Soldat wirft Granate

Fazit

BATTALION 1944 ist für jeden interessant, der CoD 2 und auch CoD 4 Promod liebte und schon lange wieder das Spielgefühl dieser Titel suchte. ABER ich würde zunächst noch von einem Kauf abraten; Zum einen ist noch nicht klar, wann die Server nun endlich völlig stabil laufen werden, zum anderen würde ich mich nicht komplett drauf verlassen wollen, dass die Mikrotransaktionen weiterhin rein kosmetischer Natur sein werden. Versprechen sind nämlich schön und gut, das hielt die Entwickler bisher nämlich auch nicht ab – Also vielleicht noch abwarten, wenn man nicht direkt ins Spiel einsteigen will. Auf der anderen Seite leiden solche Titel schnell unter geringen Spieler-Zahlen; Aktuell tummeln sich zwar knapp 11.000 Spieler auf den (zum Teil instabilen) Servern, aber wichtig wird es, wie die Spielerzahl in ein paar Wochen aussieht, wenn der Release-Bonus verflogen ist. Wer also auf Nummer sicher gehen will, sollte noch ein paar Wochen, vielleicht sogar 1-2 Monate warten und dann schauen, wie sich das Spiel gemacht hat – Hat es sich in die richtige Richtung bewegt und sind die Spieler-Zahlen stabil, kann man als Freund des Genres durchaus zugreifen (vergesst nicht, dass Ihr Spiele 2 Wochen nach Kauf zurückgeben könnt, wenn ihr nicht mehr als 120 Minuten gespielt habt!).

UPDATE 15.03.2018

UPDATE 10.06.2018

Aktuell kann ich BATTALION 1944 nicht empfehlen! Technisch als auch spielerisch mit großen Schwächen geschlagen, hat BATTALION 1944 mittlerweile auch kaum aktive Spieler. Mehr dazu in meiner BATTALION 1944 Review.

Johann von Ti
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