Drei verrückte und kuriose Wettkämpfe

Collage als Symbolbild. Zu sehen ist eine Nahaufnahme eines Huhns, welches schlau und herausfordernd blickt. Im Hintergrund ist eine stilisierte Tafel zu sehen, auf welche zahlreiche, mathematischer Berechnungen dargestellt sind.

Die Welt steckt voller Kuriositäten und verrückter Ideen. Als passionierter Videospieler kennt man vermutlich selbst das eine oder andere Spiel, welches besonders durch seine Absurdität in Erinnerung geblieben ist.

Aber auch im berühmt berüchtigten „Real-Life“ gibt es Wettbewerbsformen, die besonders merkwürdig, interessant und dann doch unterhaltsam sind. Wir werfen einen Blick auf drei Beispiele.

Tic-Tac-Toe gegen ein echtes Huhn gewinnen!

Habt ihr schon mal gegen ein echtes Huhn gespielt? Klar, in so mancher Runde in Hunt: Showdown habe ich auch das Gefühl, dass meine Mitspieler ganz schön feige Hühner sind, aber mit einem echten Huhn hatte ich es im Spiel noch nie zu tun.

Primär ist die so genannte „Chicken-Challenge“ eine Marketing-Aktion, welche die Illusion des Wettkampfes mit einem Huhn bietet. Kein Wunder, immerhin kann das Spiel gegen ein Huhn locker mit den merkwürdigsten, interessantesten, unterhaltsamsten oder abenteuerlichsten Spielautomaten mithalten, die Glücksspiel-Häuser sonst so zu bieten haben.

Collage als Symbolbild. Zu sehen ist der Kopf eines Huhns, welches wachsam und klug blickt. Im Hintergrund ist stilisiert eine Tafel zu sehen, auf welcher ein Tic-Tac-Toe-Spiel dargestellt ist.

Hühner lassen sich gut trainieren, sodass sie gezielt Aufgaben lösen, um Belohnungen zu erhalten. Selbst Tic-Tac-Toe können sie meistern – mehr oder weniger.

Tatsächlich gibt es seit Jahren immer wieder Hühner, gegen die man im Rahmen einer Chicken Challenge antreten kann. Spieler gegen Huhn in einer Partie Tic-Tac-Toe (Drei gewinnt, Kreis und Kreuz, Dodelschach).

Casinos wie das Tropicana in Las Vegas boten immer wieder diese Herausforderung an. Das Spiel wurde dabei auf einem Touchscreen gespielt, während das Huhn die richtigen Felder mit seinem Schnabel picken musste.

Der Clou dabei war, dass dort natürlich auch um Geld gespielt wurde. Gegen eine kleine Gebühr konnte man das Spiel gegen das Huhn wagen – und falls man gewinnen sollte, gab es zum Teil sogar horrende Preisgelder von bis zu 10.000 US-Dollar.

Doch wie immer ist es natürlich das Haus, was letztendlich gewinnt. Denn diese Hühner spielen natürlich nicht wirklich Tic-Tac-Toe, sondern wurden über Jahre darauf trainiert, zur richtigen Zeit die richtigen Felder zu picken.

Entweder über ein Lichtsignal oder andere Impulse wurde dem Huhn genau gezeigt, wohin es picken muss. Hühner sind in der Lage, recht lange Handlungssequenzen auszuführen, um an eine Belohnung zu gelangen.

Die Züge des Huhns wurden währenddessen einfach von einem Computer berechnet, sodass das Huhn nicht verlieren konnte. Als Belohnung verdiente sich das Huhn nach Sieg oder Unentschieden dann schmackhafte Körner oder andere Snacks.

Die Chicken-Challenge geriet jedoch immer mehr in die Kritik, weil das Wohl der Tiere oft nicht ausreichend berücksichtigt wurde. Oft mussten die „Show-Hühner“ Stunden in einem Glas-Kasten sitzen und unzählige Spiele absolvieren – sicherlich keine artgerechte Haltung.

Schachboxen – Geist und Körper im Wettkampf!

Schachboxen klingt zunächst einmal wie eine irrwitzige Idee – zumindest ahnte ich bis vor kurzem nicht, wie ernsthaft dieses Mischung aus traditionellen Schach und Boxen als ausgereifter Wettkampfsport betrieben wird.

Und tatsächlich verbirgt sich hinter Schachboxen genau das, was der Name vermuten lässt. Die Kontrahenten treten abwechselnd in Schach- und Boxrunden gegeneinander an. Dabei müssen sie ihre geistigen wie körperlichen Fähigkeiten auf die Probe stellen.

Collage als Symbolbild. Zu sehen ist eine Nahaufnahme eines Schachbretts. Der weiße König liegt geschlagen am Boden. Ein stilisierter Boxhandschuh schlägt auf den weißen König ein.

Extremsport mal anders. Box- und Schachrunden wechseln sich hier ab.

Ursprünglich als künstlerisches Performance-Projekt von Iepe Rubingh (1974–2020) erfunden, wurde aus der Idee schnell eine Nischensportart mit eigenen Regeln, Wettbewerben und einer wachsenden Verbreitung.

Die Idee der Sportart stammt übrigens aus einem Comic des französischen Zeichners Enki Bilal. In seinem Comic „Froid Équateur“ wird eine Weltmeisterschaft im Schachboxen ausgetragen. Die Sportler absolvieren im Comic zunächst einen Boxkampf und treffen sich danach zu einer Partie Schach.

Rubingh änderte die Reihenfolge, sodass sich im vom ihm erfundenen Sport Schach- und Boxrunden abwechseln. Ein Regelwerk sorgte zudem für eine klare Struktur und den Handlungsrahmen während des Wettstreits.

Der erste richtige Schaukampf in Schachboxen fand 2023 in Berlin statt. Dies markierte den Beginn der neuen Sportart, die schnell Europa- und Weltmeisterschaftskämpfe austrug:

  • 2003: Erster Weltmeisterschaftskampf und Gründung der World Chess Boxing Organisation (WCBO)

  • 2005: Erster Europameisterschaftskampf

  • 2008: Anerkennung des internationalen Schachverband FIDE

  • 2011: Beitritt der Chessboxing Organisation India (Ausbreitung des Sports im asiatischen Raum)

  • 2017: internationale WCBO Weltmeisterschaft im Schachboxen

  • 2022: Mogul Chessboxing Championships in Los Angeles, dem Event folgten auf YouTube 320.000 Live Zuschauer

Die Nischensportart schafft damit immer mehr den Wandel zur Trendsportart, die nach einem kleinen Einbruch während der Corana-Zeit nun neue Erfolge verzeichnen konnte und immer weitere Verbreitung findet.

Auf jeden Fall eine kuriose Art, gegeneinander zu wetteifern. Die Idee ist jedoch so verrückt, dass es Menschen überall auf der Welt fesselt und begeistert.

Schneckenrennen – Ready, Steady, Slow!

Auch wenn man im täglichen Verkehr oft das Gefühl hat, mitten in einem Schneckenrennen zu stecken, gibt es tatsächlich Wettkämpfe, in welchen Landschnecken gegeneinander antreten müssen.

Bereits SpongeBob Schwammkopf ließ seine Schnecke Garry in einem Schneckenrennen gegen seine Freunde antreten. Während der populäre Schwamm die Sache ein wenig zu ernst nahm, dienen Schneckenrennen mehr der Belustigung, als dem ernsthaften Wettbewerb.

Symbolbild. Zu sehen sind zwei Weinbergschnecken, die auf einer Wiese nebeneinander kriechen. Die Schnecken haben auf ihren Schneckenhäusern Markierungen mit Zahlen, sodass sie im Wettkampf unterschieden werden können.

Damit man die kriechenden Teilnehmer auch immer auseinanderhalten kann, erhalten die Schnecken oft kleine Markierungen auf ihren Schneckenhäusern.

Die Schnecken werden dabei auf einer Startlinie platziert und müssen anschließend um die Wette kriechen. Die erste Schnecke, welche die zuvor abgesteckte Strecke erfolgreich absolviert und die Ziellinie erreicht, gewinnt das ulkige Rennen.

Da Schnecken nicht wirklich zielgerichtet einer geraden Strecke folgen, werden viele „Rennstrecken“ auch als Kreise angelegt, sodass die Kontrahenten in jede beliebige Richtung kriechen können. Knoblauchwasser an der Zielgeraden soll die Schnecken zudem anlocken.

Auch die Distanzen sind den Schnecken angepasst. Meistens müssen die Hausträger Entfernungen von 30 bis 50 Zentimeter absolvieren. Für eine Schnecke durchaus eine Strecke.

Um die kleinen Sportler besser unterscheiden zu können, werden ihnen oft kleine Nummern oder ähnliche Markierungen auf die Schneckenhäuser geklebt oder gemalt.

Schneckenrennen finden in vielen Ländern statt und allgemein ist dieser kuriose Wettstreit unter Kindern äußerst beliebt.

Einer der bekanntesten Wettkämpfe für Schnecken findet in Großbritannien statt. Beim „World Championship Snail Racing“ treten seit 1960 jährlich bis zu 200 Schnecken an, um den schnellsten Kriecher zu ermitteln.

Ein lustiger Wettkampf, den ich als Kind ebenfalls zelebriert habe! Leider finde ich in meinem Garten nur noch Nacktschnecken, die ich ungern ins Rennen schicken würde. Zudem sorgen fleißige Igel für eine Dezimierung der potenziellen Sportler – damit ist meine Karriere als Schneckentrainer wohl gelaufen.

Wie geht es euch: Was sind verrückte oder besonders skurrile Wettkämpfe, die euch bereits begegnet sind? Habt ihr vielleicht sogar schon selbst ein einem solch verrückten Wettkampf teilgenommen, oder bleibt ihr lieber Zuschauer? Schreibt gerne einen Kommentar und teilt eure Erfahrungen!

Hinweis
Dieser Artikel ist keine Aufforderung Glücksspiele oder Online-Glücksspiele zu spielen. Willst Du in Deutschland auf Online-Casinos zugreifen, beachte unbedingt, dass dies nur bei Anbietern mit einer deutschen Lizenz erlaubt ist.

Wenn jemand in deinem Umfeld oder Du selbst mit glücksspielsuchtbezogenen Problemen zu tun hast, findest du ein umfangreiches Beratungs-und Hilfsangebot auf www.bundesweit-gegen-gluecksspielsucht.de.

Beachte immer: Glücksspiel kann süchtig machen. Spiele verantwortungsbewusst.
Rat & Hilfe: Tel. 0800 1 372700 (kostenlos, anonym) – www.check-dein-spiel.de

 

Johann von Ti
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