E-Books gewinnen an Bedeutung, dennoch scheinen gedruckte Bücher nicht zu verschwinden.
Die Digitalisierung betrifft heute so gut wie alle Bereiche unseres Lebens; Da verwundert es kaum, dass auch das Buch längst Bestandteil jener Veränderungsprozesse gewordenist. E-Books hatten sicherlich keinen leichten Start, dennoch wächst der Markt um diedigitalen Bücher rasant und ist längst mehr als eine zu belächelnde, technische Spielerei. Doch was sind die Vorteile des E-Books?
Die Vorteile des E-Books
Einer der wohl größten Vorteile des E-Books ist die die Tatsache, dass es immer und überall zur Verfügung steht. Über die Reader stehen ganze Bibliotheken bereit und können jederzeit problemlos transportiert werden. Zudem ist der weltweite Büchermarkt mit nur wenigen Klicks zu erreichen, womit neue Bücher in wenigen Sekunden erworben und direkt gelesen werden können. Weiterhin sorgen die Preise bei E-Books für eine gesteigerte Attraktivität – Schon jetzt haben zahlreiche E-Books niedrigere Preise, als die gedruckten Vertreter, was besonders durch „Selfpublishing“ noch weiter bestärkt wird. Dennoch leidet vor allem der klassische E-Book-Markt in Deutschland unter hohen Preisen, da Verlage die Preiseinsparungen (keine Produktions-, Transport- und Lager Kosten) nicht an die Leser weitergeben (im Ausland sieht das ganz anders aus). Erste Abo-Systeme sind jedoch eine spannende Entwicklung und müssen als Zukunft des E-Book-Markts angesehen werden, ähnlich der Wandlung, die die Musik- und Filmindustrie vollzogen haben und jetzt auf Streaming-Angebote mit Abo setzen.
Letztlich erweitern E-Books die Nutzungsmöglichkeiten von Büchern enorm; Wörtersuchen, weiterführende Hyperlinks, interne Mehrinformationen und die Verknüpfung von Texten mit weiteren Multimedia-Inhalten. Diese potenziellen Mehrleistungen des Ebooks sorgen für einen Mehrwert, welcher bei der Nutzung, also dem Lesen selbst, hervorsticht. Dabei beginnen wir erst, das Potenzial digitalisierter Bücher zu erahnen; Die Möglichkeiten sind dabei vielfältig und werden die Zukunft des klassischen Lesens deutlich beeinflussen. Einen ersten Vorgeschmack liefern unter anderem E-Books für Kinder, welche mit Lesehilfen und passenden Liedern für einen leichteren Einstieg in die Welt des Lesens bieten. Für mich als Student sind die Möglichkeiten der schnellen Wortsuche und dem setzen von digitalen Lesezeichen schon jetzt besonders wertvoll, zumal man Dank digitalisierte Fachliteratur auch vom fiesen Schleppen verschont bleibt und sich nicht um die mögliche Verfügbarkeit der Uni-Bibliothek kümmern muss. Zwar verfügt der deutsche Büchermarkt noch über größere Lücken, was die Digitalisierung vorhandener Literatur betrifft, aber besonders der englischsprachige Markt ist gut erfasst. Doch muss jetzt der baldige Niedergang des gedruckten Buches befürchtet werden?
Die Nachteile des E-Books
Auch wenn sich die Vorteile digitaler Bücher durchaus sehen lassen können, gibt es noch deutliche Schwächen und Probleme. Während die frühen E-Book-Reader noch große Defizite in der Handhabung aufwiesen, lassen sich aktuelle Geräte ausgezeichnet bedienen. Dennoch wird die Benutzerfreundlichkeit auch heute noch eingeschränkt; Gründe dafür sind unter anderem diverse Kopierschutzmaßnahmen, welche es erschweren oder sogar unmöglich machen, mit dem eigenen Reader bestimmte Angebote wahrzunehmen. Amazons Kindle-Reader erlaubt zum Beispiel nur die Nutzung von Ebooks, welche auf Amazon angeboten und auch gekauft wurden – Man geht also eine Shop-Bindung ein, die man nicht umgehen kann. Dennoch ist dies heute auch nicht wirklich ungewöhnlich; Videospieler kennen sich mit solchen Bindungen an die jeweiligen Anbieter schon ziemlich gut aus, Steam, Origin und Uplay lassen grüßen. Dennoch gilt; Vor der Anschaffung eines Readers muss man sich entsprechend Informationen über unterstützte Formate und Shops einholen.
Ein weiterer Nachteil ist zwar wenig objektiv, kann aber auch nicht ignoriert werden; Egal wie gut ein aktueller Reader auch sein mag, er wird das „klassische Lesegefühl“ eines gedruckten Buches nicht ersetzen können. Der Geruch von Papier, das umblättern der Seiten – Das sind Dinge, die viele Leser untrennbar mit dem Lesen selbst verbinden. Sich an eine neue Form von „Büchern“ zu gewöhnen, kann Zeit erfordern und nicht jeder will sich damit arrangieren. Tatsächlich sollte man einen Reader zunächst testen, um ein Gefühl für diese neue Form des Lesens zu gewinnen und daran eine mögliche Kaufentscheidung knüpfen. Ich persönlich habe eine geteilte Anwendung; Muss ich im Rahmen des Studiums bestimmte Bücher lesen, nutze ich gerne E-Books, da diese schnell verfügbar und Dank der digitalisierten Form gut zu „bearbeiten“ sind. Privat lese ich dann aber doch lieber ganz klassische Bücher, das muss irgendwie sein, auch im Urlaub. Weiterhin müssen auch Hörbücher benannt werden, welche seit Jahren massiv an Bedeutung gewinnen und auch von mir vermehrt konsumiert werden. Welches Fazit kann also bezüglich der Zukunft des Lesens gezogen werden?
Fazit
Klar ist; E-Books werden weiterhin an Einfluss auf dem Büchermarkt gewinnen und die Zukunft des Lesens mitbestimmen. Zu groß sind die praktischen Vorteile, welche digitalisierte Bücher hervorbringen können. Dennoch wird sich wohl auch das gedruckte Buch nicht zu schnell verdrängen lassen und einen Platz neben digitalisierten Büchern behalten. Neben dem klassischen E-Book, werden vor allem Hörbücher eine stärkere Rolle für die Zukunft des Lesens einnehmen und uns vom aktiven „Lesen“ mehr zum „Zuhören“ bringen. Letztlich entscheiden aber unsere persönlichen Vorlieben darüber was und vor allem wie wir in Zukunft lesen, wobei Hybrid-Formen die nächsten Jahre vorherrschend sein werden – Ich für meinen Teil lese noch gedruckte Bücher, während ich E-Books im Studium nutze und mir an einem kalten Wintertag gerne mal ein Hörbuch anhöre – Und das ist gut so.
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