Steam Greenlight ist tot, lang lebe Steam Direct!
Jetzt ging es doch wieder schneller, als ich es erwartet hätte. Vor ein paar Tagen berichtete ich noch über die Steam Direct Gebühr, welche zukünftig für neue Shop-Einträge fällig wird, da wird Greenlight auch schon geschlossen. Bereits gestern, also dem 6. Juni 2017, hat Valve im Steam Blog ganz offiziell das Steam Greenlight Programm für beendet erklärt und Details zum Übergang zu Steam Direct angekündigt. Demnach wird Steam Direct am 13. Juni offiziell an den Start gehen und Steam Greenlight somit ablösen. Greenlight selbst ist seit gestern tatsächlich geschlossen, wonach keine neuen Spiele oder Softwareeinträge über das Programm mehr eingestellt werden können und aktuelle Abstimmungen beendet wurden. Damit ist Steam Greenlight nach gut 5 Jahren (Greenlight wurde am 30. August 2012 gestartet) beendet und wird in der kommenden Woche von Direct ersetzt werden.
Steam Greenlight war erfolgreich
Valve geht im Blog-Post unter anderem auf die Bedeutung von Steam Greenlight ein und betont die Vorteile, die das Programm mit sich brachte. Ohne Greenlight hätte man keine Möglichkeit gehabt, die unterschiedlichen Interessen und Geschmäcker der Steam User zu erfassen und entsprechend Titel anzunehmen, oder abzulehnen. Durch Greenlight wurden über 90 Millionen Abstimmungen für Titel abgegeben, an welchen sich über 10 Millionen Steam-User beteiligten. Zahlreiche Greenlight Titel wurden sogar sehr erfolgreich und schafften es auf die Liste der 100 Topseller von Spielen, die jemals auf Steam veröffentlicht wurden (The Forest, 7 Days to Die und Stardew Valley).
Zu Steam Direct
Mit Steam Direct wird die Community zukünftig nicht mehr aktiv darüber abstimmen und so entscheiden können, ob neue Titel im Steam Store veröffentlicht werden, stattdessen können Entwickler nun ihre Spiele „direkt“ für Steam anmelden. Dabei müssen im Vorfeld einige Dokumente ausgefüllt, eine Identitätsverifizierungsprozess durchlaufen und Bank- sowie Steuerinformationen angeben werden. Zudem wird für jeden veröffentlichten Titel eine Gebühr von 100 US-Dollar fällig, die jedoch zurückgezahlt wird, sobald ein Spiel 1000 US-Dollar eingenommen hat. Valve betonte noch mal, dass man trotz dem neuen Verfahren auch in Zukunft vor der Veröffentlichung eines neuen Titels eine Überprüfung vornehmen wird, bei dem eine korrekte Konfiguration als auch Shop-Beschreibung kontrolliert und schädliche Inhalte ausgeschlossen werden können. Dass das in der Vergangenheit nicht immer optimal funktioniert hatte, zeigen die vielen problematischen Titel im Steam Store. Zusätzlich zu den Kontrollen durch Valve müssen neue Entwickler, also die, die erstmals mit Valve kooperieren, 30 Tage nach Zahlung der Gebühr warten, bis ihr Spiel auf Steam veröffentlicht wird. Diese Zeit will Valve nutzen, um die eingereichten Dokumente genau zu überprüfen. Zudem sollen über Direct Entwickler schon einige Wochen vor Release eine „Bald verfügbar“ Seite für den Steam-Shop erstellen, um User vor der Veröffentlichung auf das Projekt aufmerksam zu machen und diesen die Möglichkeit zu geben, gegebenenfalls Probleme, welche von Valve übersehen wurden, mitzuteilen.
Mal sehen, was die Zukunft bringt
Damit ist Steam Greenlight tatsächlich weg vom Fenster. Nachdem Valve schon 2014 erstmals davon sprach, dass Greenlight zukünftig überflüssig sein wird, hatte man sich dann doch ein paar Jahre Zeit gelassen, um das Programm zu beenden. Am Ende ging es dann aber sehr schnell und jetzt ist Greenlight eben wirklich „gestorben“. Steam Direct ist in meinen Augen keine wirkliche Verbesserung, weil es völlig ohne die „Kontrolle“ durch die User funktioniert. Auf der anderen Seite konnte Greenlight immer wieder erfolgreich Manipuliert werden, sodass viel Schrott-Games im Store landeten. Zukünftig wird es ein wenig bürokratischer, Spiele bei Steam einzustellen, was aber gut ist. Besonders eine genaue Verifizierung der Entwickler ist eine wichtiger Punkt, um Missbrauch und Betrug zu bekämpfen. Wir werden sehen, wie sich Steam Direct ab dem 13. Juni schlagen wird und ob es sich als würdiges Nachfolger-Programm zu Greenlight erweisen wird.
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