Eine Ausführung zum Thema Vernetzung für uns mit einem speziellen Blick aufs Gaming.
Das Internet ist ein fast schon grenzenloser Raum, das weiß jeder, er sich schon mal spontan auf einer Google-Suche durch ein paar Ergebnisse geklickt hat und nach kurzer Zeit bei diversen, völlig anderen und zuweilen absurden Themen gelandet ist. Dieser Umfang des Netzes, voller Angebote, Meinungen, Ideen, Menschen und Spielen ist fast unmöglich zu erfassen, auch weil so viele Menschen das Internet jeden Tag in enormen Umfang nutzen und so bereichern. Tag für Tag werden unzählige Inhalte veröffentlicht, Stunden an Videomaterial hochgeladen und neue Waren in Umlauf gebracht. Wir nutzen Ortungsdienste, surfen auf sozialen Netzwerken, lesen uns die neuesten News durch und haben uns langsam aber sicher an diese scheinbar grenzenlose Verfügbarkeit gewöhnt.
Sind wir schon abhängig?
Immer wieder wird in diesem Zusammenhang eine zunehmende Abhängigkeit vom Internet propagiert – Die Menschen würden mehr Zeit in der digitalen Welt verbringen, als in der realen mit ihren echten Mitmenschen. Jedoch muss man hier zunächst von zwei wichtigen Standpunkten unterscheiden: Zwischen einer Abhängigkeit im wirtschaftlichen als auch sozialen Sinne. Die wirtschaftliche Abhängigkeit kann man nicht leugnen, sollte diese aber auch nicht verteufeln. Heute geht ohne eine konstante Internetverbindung so gut wie nichts mehr. Vielen fällt das nicht mal bewusst auf, aber heben wir Geld von einem Geldautomaten ab, ist das Internet an der Übertragung der Daten maßgeblich beteiligt, gleiches gilt zum Beispiel für das Landen und Starten von Flugzeugen, welche durch klare technische Programme koordiniert werden, deren Datenübertragung natürlich über das Internet verläuft. Diese Beispiele ließen sich fast endlos weiter ausführen – Fast überall in unserem Alltag sorgt das Internet für den nötigen Austausch von Daten – Trägt damit zur Vernetzung unserer Welt bei. Diese Vernetzung hat in gewisser Weise zwar auch Nachteile, weil tatsächlich eine Abhängigkeit auftritt, die bei einer Störung des Internets massive Folgen hätte – Jedoch hat kein System in dieser Hinsicht eine Lückenlose Sicherheit. Tatsächlich hat die Vernetzung zu einem großen Teil enorme Vorteile, weil Abwicklungsprozesse viel schneller und unproblematischer ablaufen können. Dennoch ist der Schutz solcher System enorm wichtig, denn ein Angriff hat dann auch massive Folgen, die wiederum schwer abzusehen sind. Doch sicher ist: Die technisierte Welt wie wir sie kennen und ich würde vermuten zu einem großen Teil auch schätzen, wäre ohne das Internet heute so nicht tragbar. Damit muss man sich abfinden, diese „Abhängigkeit“ ist da, doch wäre sie nicht da, würde sie durch eine andere „Abhängigkeit“ ersetzt, über die wir dann die gleichen Debatten führen könnten.
Wirtschaftlich & Sozial
Doch wie sieht es mit der sozialen Abhängigkeit aus? Sind wir schon mehr in digitalen Welten gefangen, als dass wir in der Realität leben? Hier wird es kniffliger, aber auch ernster. Denn tatsächlich ist unsere Kommunikation auf der sozialen Ebene in einem nicht unerheblichen Maße mit dem Internet verknüpft. Dazu haben neben den sozialen Netzwerken selbst vor allem die massenhafte Verbreitung des Smartphones beigetragen, die eine Vernetzung nun rund um die Uhr ermöglichten. Damit sind große Teile der Bevölkerung dauerhaft erreichbar und nutzen neben E-Mail Diensten vor allem Messanger, um schnell und unkompliziert Informationen auszutauschen. Vor einigen Jahren noch kaum vorzustellen, schreiben wir heute was das Zeug hält und teilen unseren Kontakten jeder Zeit eine Menge mit. Instagram oder Snapchat sorgen dann sogar für die digitale Teilung des persönlichen Lebens auf einer öffentlicheren Basis, wie es auf den sozialen Netzwerken sowieso schon üblich ist. Wie geben also immer mehr von uns preis, nicht weil wir großartig interessanter geworden sind, sondern weil das Netz die Möglichkeit bietet. Und dazu sind diese Möglichkeiten enorm leicht, verlangen wenig ab. Sind wir deshalb abhängig? Nun, die Frage ist, in welcher Form das ständige online sein wir genau betrachten. Ich erachte die Kommunikation via Smartphone und eben dem Internet weniger als eine Abhängigkeit, als zeitgeschichtliche Entwicklung – Kommunikation entwickelt sich weiter und so passt sich auch die Kommunikation an.
Ich persönlich schreibe auf Diensten wie WhatsApp mit Freunden, die ich in diesem Moment eben normalerweise nicht „sprechen“ könnte. Treffe ich diese dann aber im echten Leben, ist das Smartphone nebensächlich geworden – Stört also meine Kommunikation im echten Leben nicht. Kritischer muss man aber die massenhafte Digitalisierung unseres Lebens betrachten. Damit spiele ich eben auf die endlosen Bilder von Essen, Statuseinträge und anderes an. Hier geht tatsächlich Zeit verloren, die sehr gezielt die eigene Darstellung im Internet betrifft – Wir wählen zuweilen sehr bewusst bestimmte Einträge aus oder bearbeiten Bilder umfangreich, immer auf der Jagd nach Kommentaren und Likes. Natürlich ist das eine billige Verallgemeinerung, sehe ich mich ja nicht mal selbst diesem Wahn verfallen – Dennoch existiert dieser und hier greifen sehr gezielt wirtschaftliche Faktoren ein. Nehmen auf diese Weise Einfluss auf das soziale Leben, was wiederum gefährlich ist. Begriffe wie Marktforschung und personalisierte Werbung sind da nur Stichwörter, die ich an dieser Stelle nicht weiter ausführen will. Am bleibt zu sagen: Die digitale Welt gewinnt auch im sozialen Leben eine immer größere Stellung, dennoch würde ich nicht so weit gehen, dass sie für einen gesunden Menschen das „echte Leben“ ersetzen, eher ergänzen bzw. auf eine weitere Eben ergänzen. Vergessen dürfen wir auch nicht den umfangreichen Austausch von völligem Unsinn im Internet, welcher noch recht Unabhängig von einer großen Kommerzialisierung existiert und wunderbare Dinge hervorbringt, wie zum Beispiel die Geschichte rund um den Slenderman oder die endlosen lustigen Katzen Bilder und Videos, die ich nicht missen möchte.
Internet in Bezug auf Games
Auch wir Gamer werden ganz maßgeblich vom Internet beeinflusst – Sehr massiv und schon sehr früh. Denn schnell wurde das Internet maßgeblich für die Mehrspieler, welche plötzlich gemeinsames Spielen ermöglichte, auch wenn die Personen nicht im selben Raum saßen und ein LAN-Kabel zwischen den Rechnern angeschlossen hatten. Diese Entwicklung ging immer weiter und heute sorgen Dienste wie Steam oder Origin zum einen für einen unkomplizierten und umfangreichen Vertreib von digitalen Spielen und zum anderen für einen online basierten Kopierschutz. Das geht dann sogar so weit, dass Einzelspieler-Titel eine beständige Internet-Verbindung benötigen. Nicht die beste Entwicklung, doch zum Glück geht der Trend zurück und Alternativen wie GOG bieten eben die digitalen Vertreib mit dem Ausschluss der nervigen DRM Maßnahmen. Dienste wie Steam ziehen auch nach und bieten immer umfangreichere Offline-Modi.Die andere Seite des Gamings ist dann noch enger mit dem Internet verwoben – Browsergames finden ausschließlich im Internet statt, nutzen (wie der Name verrät) eben den Browser, um das Spiel darzustellen – Verzichten auf die Metaebene eines eigenen Programms, welches der Nutzer installieren und starten muss, sondern funktionieren praktisch gesehen direkt im Internet. Auch hier gibt es natürlich eine so enorme Vielfalt, dass man pauschal kaum eine Aussage treffen kann und auch der Begriff Browsergame ist nicht ganz eindeutig, aber grob kann man festhalten – Browsergames sind ein spielerischer Bestandteil des Internets selbst (wie zum Beispiel mein erstes Browsergame die Stämme). Auch spielerische Dienste für Online Poker oder Lotterie-Portale machen sich das Internet zu Nutze (zum Beispiel Eurojackpot Lotto). Wie immer im Internet geht es um die Übermittlung von Informationen, die die Basis für die besagten Titel geben.
Ist diese Entwicklung in Bezug aufs Gaming nun gut oder eher schlecht? Diese Frage lässt sich recht einfach beantworten: Hat die Übermittlung der Daten einen praktischen Sinn für das Spiel selbst, ist diese Entwicklung enorm positiv. MMORPGS, große Browsergames und Mehrspieler aller Titel auf der Welt werden erst durch das Internet ermöglicht und sind dadurch extrem spannende Räume, in denen das Gaming mit oder gegen Mitspieler enorm Spaß bereiten. Die andere, ich würde fast schon sagen „Schattenseite“ dieser Medaille bilden eben unnötige Übermittlungen von Daten. Diese können dem Kopierschutz dienen, was extrem nervig ist und reichen weiter zu recht belanglosen vergleichen von Toplisten und Highscores, die bei vielen Titeln einfach keinen Sinn machen. Die Frage ist immer: Will man als Spieler ständig sehen, wie schnell, gut oder elegant ein anderer Spieler eine Situation gelöst hat oder muss ich wissen, wie viel Prozent so entschieden haben wie ich? Ich denke, dass solche Infos manchmal ganz nett sind, aber wenn sie spielerisch von keiner Bedeutung sind, also ich nicht aktiv mit anderen Personen auf diese Weise zusammen spielen kann, sollte man darauf verzichten und die Kapazitäten lieber an anderer Stelle investieren. Aber gut, das ist nun eine recht persönliche Ansicht, ein Anderer mag auf solche Vergleichsmöglichkeit vielleicht größeren Wert legen.
Fortsetzung folgt…
- Stalker 2: Das Tragelimit ist kein Problem, sondern eine mächtige Spielmechanik - 30. November 2024
- Handy Spiele: Stronghold, Age of Empires und Frostpunk – schlechte Games, spielbare Shops - 25. November 2024
- Frostpunk: Beyond the Ice im Test – Das Aufbauspiel fürs Handy lässt Städtebauer im Eisregen stehen - 18. November 2024