Der Herr der Ringe – Serie in Planung

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Eine Serie zum Herrn der Ringe? Amazon verhandelt über mögliche Umsetzung.

Ich bin ja nun wirklich ein großer Herr der Ringe Fan und werde immer recht hellhörig, wenn Neuigkeiten bezüglich des Tolkien Universums die Runde machen – Daher werde ich heute auch auf ein halbes Gerücht eingehen, während ich solche seichten Meldungen ansonsten tunlichst meide. Während die Welt der Videospiele mit Mittelerde Bezug mich zuletzt mit Lootboxen abschreckte, wird auf Variety von einer möglichen Serien-Adaption von Der Herr der Ringe berichtet. Uff… ich weiß ja nicht – Aber erst mal näheres zur Meldung selbst.

Glaubt man der Meldung auf Variety, so befinden sich Warner Bros. Television und Tolkien Estate mit den Amazon Studios in frühen Verhandlungsgesprächen, um eine Serie auf Basis der „Der Herr der Ringe“ Romane von J.R.R. Tolkien zu produzieren. Tolkien Estate ist im übrigen eine so genannte „eingetragene Körperschaft“, die die Rechte an den Werken von J. R. R. Tolkien besitzt und nach dem Tod des Autoren vertritt. Geleitet wird die Körperschaft unter anderem von Christopher Tolkien, dem Sohn des verstorbenen Autoren. Weiterhin soll Amazon CEO Jeff Bezos persönlich an den Verhandlungen teilnehmen, was eine Besonderheit darstellt.

Warner Bros. und Tolkien Estate

Zwar befinden sich die Verhandlungen eben noch in einer sehr frühen Phase, dennoch scheint Amazon als Partner für dieses Projekt aktuell die Nase vorn zu habe. Es dürfte niemanden überraschen, dass ein so großer Name wie „Der Herr der Ringe“ alle etablierten Serien-Anbieter auf den Plan ruft. Mich wundert es währenddessen ein wenig, dass Tolkien Estate hier scheinbar so offen mit Warner Bros. Television an einem solchen Projekt arbeitet. Erst im Juli diesen Jahres hatten die beiden Parteien einen Rechtsstreit aus dem Jahr 2012 niederlegen können, bei welchem es um die Auslegung von Rechten in Bezug auf „digitale Güter“ ging. Letztlich einigte man sich außergerichtlich. Das schien so glimpflich verlaufen zu sein, dass die Parteien nun offen einem solchem Projekt entgegengehen – Interessant.

So hatte sich Christopher Tolkien im Jahr 2012 in der französischen Tageszeitung Le Monde deutlich gegen die Herr der Ringe Film-Trilogie ausgesprochen und die fortschreitende Kommerzialisierung kritisiert. Unter anderem würde sich laut Christopher Tolkien:

„…die ästhetische und schöpferische Kraft dieser Schöpfung in Nichts auflösen.“

Damals sprach Christopher Tolkien noch davon, sich von diesen Entwicklungen abzuwenden. Das man nun eine Serien-Adaption anstrebt… nunja. Geld ist mächtig und letztlich ist Christopher Tolkien nicht der alleinige Vertreter von Tolkien Estate.

Meine Meinung

Ich für meinen Teil bin mehr als skeptisch; Der Herr der Ringe ist ein mächtiges Fantasy Universum, welches in meinen Augen eine der besten Film-Umsetzungen einer Romanvorlage überhaupt erhalten hat. Die Filme von Peter Jackson sind wahre Meisterwerke, welche heute noch zu meinen absoluten Lieblingsfilmen zählen. An einer erneuten Aufbereitung der Romane in filmischer Form bin ich entsprechend wenig interessiert. Dennoch würde ich stark davon ausgehen, dass eine mögliche Herr der Ringe Serie auch nicht die Geschichte um Frodo erneut erzählt, sondern eine parallele Handlung aufgreift. Herr der Ringe wäre dann mehr oder weniger nur ein besonders großer Aufhänger, der direkt für eine maximale Popularität der Serie sorgen würde. Aber gut, alles Spekulation – Noch werden ja nur erste Gespräche geführt. Letztlich muss sich aber jede neue Produktion im Rahmen von Herr der Ringen mit den epochalen Kino-Filmen messen – Und das wird schwer.

Die Bedeutung von großen Namen wie Herr der Ringe wird währenddessen bei Studios wie Amazon, Netflix und Co immer weiter steigen. Die Tatsache, dass Disney bereits an einem eigenen Streaming-Dienst arbeitet, ist eine wirkliche Gefahr für die etablierten Anbieter, weil Disney eine ganze Reihe starker Marken besitze (unter anderem zum Beispiel Star Wars). Daher wird es nun besonders wichtig, ebenfalls auf solche großen Namen zu setzen, um weiterhin auf Augenhöhe arbeiten zu können – Kein schöner Zustand, denn leider existieren solche Produktionen dann nur, weil ihre großen Namen Geld versprechen und schon bei Videospielen weiß man, dass seelenlose Lizenzgurken kein Segen sind.

Johann von Ti
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