Fallout Shelter – Android Version

Krieg, Krieg bleibt immer gleich!

Ich habe es schon bei meinem Beitrag zu My Singing Monsters gesagt; Eigentlich bin ich nicht der Typ, der Casual Games auf Handy oder Tablet spielt, aber hier haben wir wieder ein Beispiel, welches ich nicht ignorieren konnte. Daher hier wieder ein umfassender Beitrag zu einem Spiel, welches ich auf meinem Tablet genießen durfte und für welches man nichts zu zahlen hat! Doch fangen wir mal an…

Die Hintergrundgeschichte

Fallout Shelter ist, wie der Name schon vermuten lässt, ein Ableger der Fallout-Reihe, welcher als Wirtschaftsmanager daher kommt und den Aufbau einer Vault (einer Art Schutzbunker) thematisiert. Wer Fallout-Fan ist, wird die Vaults und Ihren Aufbau kennen und sich so im Spiel direkt wie zuhause fühlen. Doch für alle Neulinge will ich zunächst die Hintergrundgeschichte klären: In einem Atomkrieg im Jahre 2077 wurde fast die gesamte Welt in Schutt und Asche gelegt. Millionen Menschen verbrannten in den Feuern der Bomben oder starben einen qualvollen Strahlentod in den zu Ödland gewordenen Resten der Welt. Doch nicht alles Leben wurde vernichtet; Einige Menschen überlebten die Apokalypse und es entstanden neue Siedlungen und Gemeinschaften im atomar verseuchten Staub der Welt. Doch haben sich viele der neuen Bewohner stark verändert; Mutierte Wesen durchwandern das weite Ödland und viele der neuen Gemeinschaften haben ehemalige menschliche Werte vergessen. Doch nicht alle Überlebende waren den Schrecken des Krieges und dem späteren Verfall der Zivilisation ausgesetzt, denn einige Tausend Menschen fanden in einem Bunkerverbund (den so genannten Vaults) Schutz und lebten isoliert vom Rest der sterbenden Welt. Eben solche Vault leiten wir in Fallout Shelter, kommen wir also endlich zum Spiel!

Fallout Shelter - Die drei Aufgaben

Die Grundsätze

Die Leitung einer Vault setzt vor allem ein gutes Management voraus, so muss für Nahrung, sauberes Wasser, Wohnraum und Elektrizität gesorgt werden, während man sich gegen Angriffe von Außen sowie Unfällen im Inneren zur Wehr setzt. Zu Beginn nennen wir lediglich die Bunker Tür, einen Wohnraum sowie einen kleinen Fahrstuhlschacht unser Eigen. Während die ersten Bewohner aus dem Ödland vor unsere Tür auf Einlasse warten, müssen wir zunächst neue Räume errichten, wobei wir uns auf die grundlegende Versorgung unserer neuen Bewohner konzentrieren. Ein kleines Kraftwerk sorgt für den zwingend benötigten Strom, ein Diner für die Zubereitung von Nahrung und Wasserbehandlungsanlagen für sauberes Trinkwasser. Nun müssen wir den Neuankömmlingen Jobs zuweisen, wobei wir am ehesten auf ihre Fähigkeiten achten. So hat jeder Bewohner 7 Fertigkeiten (kurz S P E C I A L), in welchen er unterschiedlich begabt ist. Stärke, Wahrnehmung, Ausdauer und Charisma sind nur 4 der Eigenschaften. Leider sind diese etwas umständlich einzusehen, was auf Dauer leicht stören kann, hier wäre eine transparentere Anzeige angebracht, die nicht erst umständlich angewählt werden müsste. Für jede Aufgabe im Spiel sind bestimmte Fähigkeiten wichtig, so ist die Wahrnehmung für die Aufbereitung von Wasser, Beweglichkeit für das Zubereitung von Essen und Stärke bei der Arbeit im Kraftwerken entscheiden. Daraus folgt die Notwendigkeit, die Bewohner dem Können entsprechend den richtigen Räumen zuzuordnen, damit maximale Ergebnisse in der Produktion erreicht werden können.

Fallout Shelter - Der Anfang

Der Nachwuchs

Hat man nun die ersten Ankömmlinge in die Räume geschickt und sein Startkapital an Kronkorken (die Währung im Spiel) ausgegeben, muss man zusehen, dass man seine Vault weiter ausbaut. Dafür benötigt man vor allem Bewohner, die für die Bewirtschaftung der Räume sorgen. Neue Bewohner erschienen ab und an aus dem Ödland, hat man im späteren Spielverlauf eine Radiostation, kann man neue Bewohner anlocken. Ansonsten ist es möglich die Bewohner der Vault selbst für Nachwuchs sorgen zu lassen, wobei man einen Mann und eine Frau in einem Wohnraum zusammensteckt und eine Weile wartet, bis die ersten Schmetterlinge aufkommen. Hohe Charisma-Werte beschleunigen diese Phase des „Verliebens“ und haben sich die beiden ersten mal gefunden, geht es dann auch ganz schnell. Ein Quickie und wenige Sekunden später haben wir auch schon eine Schwangere an Board, die nun drei Zeitstunden Schwanger ist und dann einen Kind zur Welt bringt. Diesem kann man selbst noch einen Namen geben, was bei mir zu recht lustigen Ergebnissen geführt hat (In der Vault trifft man auf Freunde und Verwandte 😉 ). Nach drei weiteren Stunden sind die Kinder dann Erwachsen und können an die Arbeit gehen.

Fallout Shelter - Babys und neue Bewohner

Die Ausrüstung

Neben neuen Bewohnern ist besonders die Ausrüstung bzw. die Bewaffnung der „Angestellten“ zu berücksichtigen. Diverse Schießprügel lassen sich in den Weiten des Ödlandes finden, wofür man Bewohner auf Außenmission schickt und hofft, dass sie guten Kram finden. Dabei muss man jedoch auf die Kerle aufpassen, können sie da draußen auf gefährliche Monster und bösartige Menschen treffen. Über einer Art Expeditions-Tagebuch erfahren wir in schriftlicher Form, was da draußen vor sich geht und können bei Bedarf die Rückkehr anfordern. Neben Waffen könne auch Rüstungen und Kronkorken gefunden werden, wobei die Rüstungen bestimmte Werte der Bewohner erhöhen. Bei den Waffen als auch den Rüstungen hat man sich echt Mühe gegeben, so wirken alle gute der Fallout-Reihe entnommen und sind im Spiel selbst gut umgesetzt. Als Veteran der Reihe erkennt man etliche der Gegenstände wieder und freut sich, seine Bewohner damit auszustatten.

Fallout Shelter - Waffen und Ausrüstung

Die Gefahren

Doch kommen wir nun wieder zurück in die Vault und zu den Gefahren, die ihren Fortbestand bedrohen. So können in den Produktionsräumen Feuer ausbrechen sowie radioaktive-Monsterkakerlaken aus dem Boden stürmen. Werden die Feuer nicht gelöscht oder die Kakerlaken-Plage nicht eingedämmt, breiten sie sich rasant aus und befallen die gesamte Vault. Damit es gar nicht erst so weit kommt, muss man bei Bedarf zusätzliche Bewohner in die betroffenen Räume schicken, damit die Gefahren schnell gebannt werden können. Weiterhin bedrohen Angriffe von Außen das Leben im Bunker. Feindliche Bewohner des Ödlandes greifen ab und an die Tore des Bunkers an und brechen diesen auf; Die so genannten Raider suchen Zerstörung und Plündergut. Um sie auf Dauer bezwingen zu können sollten viele Waffen in der Vault vorhanden sein, welche die „Bürger“ zur Verteidigung nutzen. Sorgt man für eine umfassende Bewaffnung, muss man sich hier aber keine Sorgen machen – Wichtig ist eine stetige Versorgung mit neuer Ausrüstung, die nur mit ständigen Expeditionen ins Ödland möglich ist.

Fallout Shelter - Kampf gegen Raider

Einschätzung

Grob gesprochen ist das auch schon das gesamte Spiel, wobei der Ausbau der Vault im Fokus steht. Je mehr kleine virtuelle Seelen unseren Bunker als Ihr Zuhause erachten, desto mehr Räume stehen uns zum Bau zur Verfügung. Weiterhin können wir Räume der gleichen Art verbinden und so große Räume schaffen und diese dann noch aufwerten, was zu besseren Erzeugnissen in der Produktion sowie einer erhöhten Lagerkapazität führt. Dies gesamte Aufmachung von Fallout Shelter ist toll und sehr stimmig, was bei einem Spiel für mobile Geräte nicht oft der Fall ist. Ich bin vom Gesamtkonzept wirklich begeistert. Hier hat man ein echtes Qualitätsspiel, welches kostenfrei und ohne Pay to Win Masche angeboten wird. Zwar ist es möglich sich Vorteile durch Ingame-Käufe zu erschleichen, spart damit jedoch nur Zeit. Ich selbst kam bisher auch super ohne klar und hatte nie das Gefühl, wirklich Geld einsetzten zu müssen, um mehr Spaß am Spiel zu haben. Auch auf Werbung muss man verzichten, denn im Gegensatz zu vielen anderen kostenfreien AAA-Games, wird man hier in keiner Weise genötigt dumme Banner oder Videos zu betrachten – Super!

Fallout Shelter - Kein Pay to Win

Kritik

Kritik gibt es nur auf hohen Niveau, dennoch will ich die Schwachstellen mal offenlegen. Fallout Shelter ist definitiv kein einfacher Snack und schafft es fast schon zum Zeitfresser. Da man das Leben in der Vault nicht pausieren kann, geht es immer weiter und das heißt wir müssen auch immer wieder vorbei schauen und Aktionen durchführen. Nahrung, Wasser und Co. müssen nämlich von uns via Hand eingesammelt werden, was mich zu sehr an das Spiel bindet. Kombiniert mit der fehlenden Pause-Funktion muss ich so ständig ins Spiel schauen, was mich persönlich doch sehr stört. So schön das Spiel an sich umgesetzt ist, der Zwang es spiele zu müssen, weil sonst der erspielte Fortschritt vor die Hunde geht, gefällt mir überhaupt nicht. Auch stören einige Kleinigkeiten in der Übersicht, die ich im Vorfeld schon angesprochen hatte. Die Charakter-Werte lassen sich nicht einfach genug einsehen – Schade, das kostet Zeit und tötet Motivation. Letztlich sorgen nur noch kleine Bugs für getrübte Stimmung, wobei das Spiel manchmal keine Animationen mehr wiedergibt oder Gegner nicht richtig anzeigt.

Fallout Shelter - Eine große Vault

Fazit

Trotzdem bleibt zu sagen; Fallout Shelter ist ein tolles Management-Spiel im Fallout-Universum, welches kostenfrei und ohne Pay to Win eine tolle Sache für Unterwegs darstellt. Ich selbst habe bereits mit dem Aufbau meiner zweiten Vault begonnen, nachdem in meiner ersten eine Kakerlaken-Invasion für einen Zusammenbruch der Versorgung sorgte. Wer solche Spiele und Fallout mag, wird sich gut gebettet fühlen, ansonsten ist das Spiel zwar recht durchdacht, aber dennoch einfach gestrickt. Schnell hat man das grundlegende System verstanden und muss nur noch richtig ausbauen und planen, was nicht alt zu viel Strategie erfordert. Für mobile Geräte aber klar zu empfehlen, ich hatte meinen Spaß und habe ihn immer noch, bitte mehr solcher Spiele!

Johann von Ti
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