Wenn wir im Internet einkaufen, sind Bewertungen anderer Nutzer von großem Wert – Bieten aber auch Raum für Manipulationen!
Ich habe schon einige Male über die in meinen Augen wichtige Funktion von User-Bewertungen im Netz geschrieben – Die von Käufern getätigten Aussagen über Produkte sind eine wichtige Orientierung, wenn wir im Internet auf Einkaufstour gehen, weil wir so Informationen aus „erster Hand“ erhalten. Nutzerbewertungen helfen uns also ganz erheblich bei der Suche nach qualitativ hochwertigen Produkten, wobei diese „User-Reviews“ in jedem Bereich hilfreich sind – Egal ob wir uns nun ein neues Spiel kaufen wollen, ein neuen Pullover auf Amazon bestellen oder vor einem Abo-Abschluss Informationen über die wirkliche Qualität des Angebots einholen wollen. So gut wie jedes Produkt, aber auch viele Dienstleistungen die über das Netz verfügbar sind, werden auch bewertet – Plattformen wie Steam, Amazon, Hotel- und Reise-Portale und viele mehr sorgen gezielt dafür, dass User Bewertungen schreiben – Das steigert nämlich das Vertrauen von potenziellen Kunden, wenn diese erfahren, wo sie ohne große Bedenken Geld „investieren“ können.
Zwischen Qualitätsmerkmal und Manipulation
Doch natürlich ist ein Review-System nicht die ganze Miete, im Gegenteil – So wichtig die Funktion und die damit getragene Bedeutung von Nutzerbewertungen ist, so groß ist auch das Interesse vieler Anbieter hier Einfluss nehmen zu können. Denn tatsächlich kann es von enormer Bedeutung sein, wenn ein Web-Shop plötzlich mit negativen Bewertungen zu kämpfen hat. Das ist natürlich nur logisch: Wer würde bei einem Shop oder Händler einkaufen, wo schon vor dem Kauf klar wird, dass einige User arge Probleme hatten. User wollen nicht blind oder auf Risiko einkaufen – In einem echten Geschäft nimmt man auch die noch ungekauften Waren unter die Lupe. Im Internet ist dies aber nicht möglich, sodass Nutzerbewertungen eine Alternative darstellen. Ich will an dieser Stelle aber darauf hinweisen, dass eben User-Bewertungen nie alleine betrachtet werden dürfen! Denn tatsächlich können diese manipuliert sein, aber auch einfach recht oberflächlich daherkommen (ohne wirklich mutwillig Falschinformationen vermitteln zu wollen). Ein weiteres Problem von Nutzerbewertungen ist die Tatsache, dass negatives Feedback in der Regel stärker kommuniziert wird – Das heißt, wir fühlen uns eher dazu berufen eine ausführliche Wertung zu verfassen, wenn Probleme vorliegen. Wer zufrieden ist, beschäftigt sich in der Regel nicht weiter mit dem Kaufprozess an sich, sondern erfreut sich an seinem Produkt. So können, durch Nutzerbewertungen hervorgerufen, schnell falsche Bilder von bestimmten Produkten entstehen. Ein anderes Problem ist tatsächlich gezielte Manipulationen, die manchmal auffallend ins Auge springt, oft aber auch gut getarnt kaum Aufmerksamkeit erregt. Es gibt im Netz dubiose Anbieter, die Wertungen für Amazon und Co anbieten, wo dann Redaktionen damit beauftragt werden, Produkte entweder gezielt positiv oder eben negativ zu Bewerten (zum Beispiel ein Produkt der Konkurrenz). Große Anbieter nehmen sich solchen Manipulationen aber an und es gibt heute oft gute Möglichkeiten, Manipulationen zu verhindern bzw. zu erschweren.
Bei den Steam-Reviews wird zum Beispiel auf Transparenz gesetzt: Wer Spiele bewertet, legt auch offen, wie lange er das Spiel bereits gespielt hat, ob er es vllt. kostenlos erhalten hat und wie viele Reviews er insgesamt verfasst hat. Weiterhin können Nutzer die Bewertungen wiederum als hilfreich oder weniger hilfreich bewerten, womit am Ende die am besten „bewerteten Bewertungen“ weit oben stehen. Eine doppelte Filtermechanik, die zwar sicher nicht perfekt ist, dennoch ein gesteigertes Feedback für den am Kauf interessierten User bereit hält. User müssen aber selbst versuchen, Manipulationen zu erkennen – Hat ein Spieler zum Beispiel nur 1 oder 2 Stunden mit einem Spiel verbracht, zerreißt dies aber massiv, sollte man nicht ganz so viel Wert auf ein solches Feedback legen. Gleiches gilt für Käuferbewertungen auf Amazon, die sich wie Werbebotschaften lesen oder kaum auf das Produkt eingehen.
Nutzerbewertungen in Kombination betrachten
Weiterhin bieten Steam, aber auch Amazon und viele weitere Portale mit Bewertungsmechanismen, die Möglichkeit, Bewertungen zu kommentieren und schaffen damit Raum für Diskussionen – Bei diesen kann man sich aktiv an den Ersteller der Wertung wenden und zum Beispiel nach weiteren Details fragen oder mögliche Kritik an der Art der Bewertung äußern. Und da wären wir auch an eine Punkt, der aufzeigt, dass Nutzerbewertungen eben nur ein Teil von etwas größerem darstellen – Denn Qualität und Authentizität eines Shops oder Anbieters sollten wir nicht allein an Nutzerbewertung festmachen. Bestimmte „Fach“-Foren sind ideal, um eine Community nach deren Meinung zu befragen – Egal zu welchen Thema, fast immer findet sich ein lebendiges Forum, welches über genau dieses diskutiert. Hier wird man in der Regel gut beraten und kann gute Argumente für oder gegen einen Kauf finden. Auch sind Blogs wie Game 2 im Bereich Gaming, Portale wie Online-Casino.de für Poker und Casino-Anbieter und allgemeine Vergleichsseiten wie idealo.de vom großem Wert, wenn man weitere Informationen zu einem Thema sucht – Dabei sollte man immer darauf achten, auf seriöse „Wissen-Vermittler“ zu vertrauen. Denn tatsächlich kann man solche Seiten als „Experten“-Vertreter ansehen, die aus der Menge an verschiedenen Angeboten bestimmte herausgreifen und näher beleuchten bzw. bestimmte Vorteile/Angebote aufzeigen. Doch sollte man, wie bei Nutzerbewertungen, nicht alles auf eine Karte setzten: Am besten man betrachtet immer mehrere Seiten und vergleicht diese, weiterhin sind Websites authentischer, die wirklich auf bestimmte Sachverhalte eingehen und klar benennen – Viele große Portale, aber natürlich auch kleine Anbieter, haben das Problem, dass sie Pressemitteilungen oder Werbetexte nur ein wenig umschreiben, statt wirklich aktiv zu testen.
Fazit
Ich würde immer dazu raten, Nutzerbewertungen immer in Kombination mit ein oder zwei Blogs und einer öffentlichen Diskussion in Form von einem Foren-Thread oder Kommentaren unter einen Blog-Post oder einer Nutzerbewertung zu lesen um einen eigenen Eindruck zu erlangen (je nachdem, wie groß der theoretische Warenwert ist, um den es geht). Das klingt nach enormen Aufwand, macht sich aber in der Regel bezahlt, da man am Ende hoffentlich ein hochwertiges Produkt erhält und von Fehlkäufen verschont bleibt. Und hat man selbst eine Erfahrung gemacht, sollte man diese auch nach Außen tragen um selbst eine Rolle im System zu übernehmen – Auch positive Wertungen helfen anderen Käufern enorm weiter! Sollte dann doch etwas schief gelaufen sein, nutzt alle Möglichkeiten, das Problem im Nachgang zu lösen – Amazon ist recht kulant, wenn es darum geht, Waren wieder zurückzusenden. Steam bietet wiederum die Möglichkeit, Games innerhalb von 2 Wochen bedingungslos zurückzugeben, wenn man nicht mehr als 2 Stunden mit dem Spiel verbracht hat.
Versucht also möglichst Bewusst im Netz einzukaufen und scheut Euch nicht, ein wenig Zeit in Recherche zu investieren.
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